Mal eben schnell einen kleinen Ölwechsel machen und danach direkt weiter zur Hauptuntersuchung fahren. Das war unser recht überschaubarer Plan für den letzten Samstag. Eigentlich sollte das auch machbar sein, schließlich ist so ein Volvo V70 II noch aus der Zeit als die Marke relativ schrauberfreundliche Autos konstruiert hat. Ohne Unterbodenverkleidung mit 20 Schrauben. Aber dafür bringt so ein 20 Jahre alter Schwedenkombi ganz andere Probleme mit sich. Bleiben wir gespannt ob die Deadline zu halten ist.
Mit dem Auto in der Luft können wir unser Ölauffangwägelchen unterm Motor platzieren und die Ölablassschraube (SW17) aus der Ölwanne raus drehen. Jetzt wo der Motor noch warm ist fließt die braune Brühe deutlich schneller ab. Immerhin sehen wir im Bodensatz keine ungewöhnlichen Rückstände oder Metallspäne. Das wäre ein echt schlechtes Zeichen gewesen. Genau so schlecht wäre es ohne passendes Spezialwerkzeug am Ölfiltergehäuse zu stehen. Ohne selbiges wird es eine echte Herausforderung das Gehäuse zu öffnen um an den Filtereinsatz zu gelangen. Mit Hazet Nr.2169 hat es in unserem Fall funktioniert.
Nur den alten Filter und Dichtgummi gegen neue Teile ersetzen und das Gehäuse wieder handfest einschrauben. Noch einen neuen Dichtring auf die Schraube und auch diese darf zurück ins Gewinde der Ölwanne. Spätestens jetzt ist die Unterseite vom Motor ordentlich verölt gewesen. In Verbindung mit der einen oder anderen Stelle an denen das Aggregat sein Öl rausschwitzt ist eine gründliche Wäsche mit Bremsenreiniger jetzt auf jeden Fall nötig. Nicht nur weil der TÜV sonst unzufrieden ist.
Wieder auf der Oberseite vom Motorraum füllen wir nun das neue Motoröl ein. Da wir zu zweit sind kann ich derweil mit dem Diagnosegerät die Serviceanzeige im Display zurücksetzen. Schade das es nicht einfach über das Bordmenü möglich ist diese Funktion zu erreichen. Aber genau dafür haben wir ja solch ein Gerät im Fundus. Praktischerweise haben wir auch noch eine neue Rohrschelle für das Auspuffrohr und ein Schweißgerät für den Endschalldämpfer herumstehen. Beide Teile sind vom Rost zerfressen. An sich keine Überraschung bei dem Alter und der Laufleistung vom Volvo.
Da wir die komplette Abgasanlage ab Kat vor ungefähr fünf Jahren selbst erneuert haben, waren wir dann doch ziemlich überrascht um nicht zu sagen enttäuscht von der Qualität. Zugegeben es waren keine Originalteile, aber auch ganz sicher nicht der billigste Schrott aus dem Internet. So oder so müssen wir jetzt eine schnelle Reparatur aufs Parkett zaubern damit es heute noch mit der HU klappt. Der V70 ist seit letztem Jahr fällig und mit einer grünen Plakette fällt es doch ziemlich deutlich auf. Ein kleines Stück Blech zurecht schneiden und über die rostige Stelle braten dauert am Ende nicht länger als der Ölwechsel.
So bleibt uns sogar noch ausreichend Zeit die Verkleidung vom Handbremshebel zu lösen und den Seilzug für die Handbremse freizulegen. Mit einem 10mm Schlüssel kann hier eine Nachstellmutter im Uhrzeigersinn gedreht werden bis der Hebelweg wieder auf ein erträgliches Maß reduziert ist. Nur nicht übertreiben - sonst schleift die Handbremse dauerhaft und überhitzt. So präpariert landen wir um halb 12 bei der lokalen Prüfstelle. Da der Hof gerade leer ist können wir direkt loslegen und zuschauen wie der Volvo jede einzelne Prüfung erfolgreich meistert. Bis auf einen Hinweis wegen einem Spurstangenkopf gehen wir ungeschoren von dannen. Die berühmte Langzeitqualität von Volvo ist wohl doch gerechtfertigt.
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