Montag, 10. Februar 2025

Der Reifen war nur unten Platt - Geschichten vom Standstreifen


Am Sonntag arbeiten zu müssen ist schon schlimm genug. Aber wenn dann auch noch kurz vorm Feierabend der Firmenwagen einen Plattfuß hat, wird es noch schlimmer. Das Elend lässt sich nur noch steigern wenn man kein Ersatzrad im Kofferraum hat. Was macht man dann; das Auto stehen lassen? oder den Automobilclub anrufen? oder den Reifen irgendwie flicken und weiter fahren? Wir haben es ausprobiert. 



Um Reifenpannen haben wir uns in der Vergangenheit eigentlich nie große Sorgen gemacht. Insgesamt gab es vielleicht vier Zwischenfälle dieser Art, gerechnet über fast 15 Jahre und den engeren SZK-Fuhrpark. Zweimal in Osnabrück, und zweimal hier in der Heimat. Dabei bestand die Lösung entweder darin einfach ein Ersatzrad anzubringen oder das Auto stehen zu lassen und den kaputten Reifen bei einer Werkstatt reparieren zu lassen. Sofern genügend alternative Fortbewegungsmittel (oder Ersatzräder) zur Verfügung stehen ist das vermutlich für die aller meisten Menschen die übliche Lösung. Egal ob der Radwechsel in Eigenregie oder vom Pannendienst übernommen wird. 



Heute am Sonntag Mittag, haben wir theoretisch auch die Möglichkeit das havarierte Auto stehen zu lassen und auf anderen Wegen zurück ins Büro und weiter nach Hause zu kommen. Aber morgen früh geht die nächste Schicht los und dann wäre es doch von großem Vorteil ein Fahrbereites (Firmen)auto zur Verfügung zu haben. Abgesehen davon steht der Up hier mitten auf der Straße und behindert den Verkehr, auch wenn gerade noch nicht so viel Verkehr unterwegs ist. Aber mit einem platten Reifen einfach so weiterfahren wollen wir lieber nicht versuchen. Vielleicht ist der Reifen ja noch zu retten. 



Da die Zeit zwischen der ersten Warnung vom Reifendrucküberwachungssystem und einem vollständigen Luftverlust nur sehr kurz war, müssen wir von einem größeren Loch ausgehen. Trotzdem sind wir erstmal optimistisch die Lage vor Ort zu richten. Sicherheitshalber packen wir den Kompressor aus der Motorradgarage und einen Reifenfüllanschluss ein, ausserdem einen Wagenheber, Radkreuz, Drehmomentschlüssel, Flickzeug, Warndreieck und Warnweste. Letzteres haben wir zwar sowieso immer im Kofferraum liegen, aber so ist es gleich griffbereit wenn wir beim Pannenfahrzeug ankommen.



Der weiße Up ist mit eingeschalteter Warnblinkanlage schon von weitem zu sehen. Da die Straße hier schnurgerade ist sollten die anderen Autofahrer uns rechtzeitig sehen können. Trotzdem wollen wir lieber nichts riskieren und stellen das Warndreieck hinterm Auto auf. Zusätzlich packen wir eine akkubetriebene Warnleuchte aufs Autodach und ziehen unsere Warnwesten an. Mit dem relativ großen Kompressor im Kofferraum können wir den platten Reifen zumindest kurzfristig wieder aufpumpen und ein Stückchen weiter fahren. Dann sind wir zumindest runter von der Straße und aus dem Gefahrenbereich raus. Die Fahrradfahrer werden es uns hoffentlich verzeihen das wir jetzt mitten auf dem Radweg parken. 



Jetzt können wir uns den kaputten Reifen mal genauer anschauen. Da deutliche Zischgeräusche zu hören sind, muss hier ein ziemlich großes Loch im Gummi sein. Tatsächlich finden wir den Übeltäter auf den Innenseite. Ein großes Stück Plastik steckt in der Flanke vom Reifen. Vermutlich würden unsere Flicken hier nicht helfen. Also brauchen wir einen neuen Plan. Binnen weniger Minuten ist der Reifen schon wieder platt geworden, das heißt bis nach Hause kommen wir so auf gar keinen Fall. Irgendwoher muss jetzt ein Ersatzrad organisiert werden. Leider hat kein einziger VW Up im ganzen Unternehmen ein Ersatz- oder Notrad dabei. Bloß Reifendichtmittel und ein asthmatischer 12V Kompressor sollen reichen um im Ernstfall wieder flott zu werden. 



In solchen Fällen zahlt es sich mal wieder aus wenn man viele Leute kennt und auch mal die eine oder andere Gefälligkeit einfordern kann. Dann ist es auch kein Problem sich bei unseren Bekannten übergangsweise ein Sommerrad ihres eigenen VW Up auszuleihen. Zwar ein 15 Zoll Rad. Aber das soll uns erstmal nicht stören. Hauptsache wir sind fürs erste wieder Mobil und können uns am nächsten Tag bei der Werkstatt um einen neuen Reifen bemühen. Und vielleicht direkt ein Angebot einholen was so ein Ersatzrad denn einzeln kosten würde. Vielleicht lässt sich der Chef überzeugen das es Sinn hat sowas für den Firmenfuhrpark irgendwo zu lagern. Einen Wagenheber und Radschlüssel haben die Autos nämlich schon an Bord - es fehlt nur das Rad.



Tatsächlich brachte uns dieser Vorfall ins Grübeln wie es in unserem eigenen Fuhrpark mit Ersatzreifen ausschaut. Bis auf den Autogas-Siebener und den Insignia hat jedes Auto im SZK ein Ersatzrad dabei. Egal ob Notrad oder vollwertiges fünftes Rad. Für den BMW liegt das Ersatzrad im Keller parat, da im Auto der Gastank seinen Platz eingenommen hat (das dürfte sich mittelfristig aber auch wieder ändern). Nur der Opel steht allein auf weiter Flur. Besonders weil er mit seinem Lochkreis 5x120 mit keinem anderen Auto kompatibel ist. Vielleicht sollten wir uns mal im Netz nach günstigen Felgen umschauen. Jede ranzige Stahlfelge (die dann noch irgendwie zu uns transportiert werden müsste) ist uns lieber als den Wagen irgendwo stehen zu lassen - in so einem Fall kann der Automobilclub uns auch nur bis zur nächsten Werkstatt abschleppen und das bringt am Wochenende und nach Feierabend so ziemlich gar nichts. 

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