Mittlerweile wundern wir uns schon selbst nicht mehr darüber das unsere Zeitplanungen grundsätzlich unhaltbar sind und alles viel länger dauert als gedacht. Egal ob wir mehr Arbeit haben, es langsamer voran geht, das Material fehlt oder wir einfach nicht jeden Tag daran weitermachen können (und wollen) weil andere Projekte und der Alltag im Vordergrund stehen. Trotzdem muss es gelingen den Rappelmann jetzt ziemlich Zeitnah fertigzustellen. Die erste Rallye des Jahres muss unbedingt erfolgreich begonnen werden.
Seit dem letzten Bericht haben wir ziemlich genau drei volle Tage am Auto gearbeitet und tatsächlich ganz ordentlichen fortschritt erzielt, zumindest wenn man bedenkt das wir einfach drauf los gelegt haben und keine speziellen Reparaturbleche vorab bestellt wurden - das bereuen wir mittlerweile ein kleines bisschen. So muss man mancher Stelle mühselig von Hand frei nachmodeliert werden. Und wo das nicht klappt, bleibt nichts anderes übrig als mehrere Teilstücke zu bauen und danach erst zusammenzuschweißen. Immerhin sieht man am Ende den größten Teil unserer Blecharbeiten gar nicht mehr weil sie hinter der Radlaufverbreiterung oder dem Überrollkäfig verborgen sind.
Nichts desto trotz wollen wir trotzdem eine saubere Arbeit abliefern. Sowohl um unserem Ehrgeiz gerecht zu werden, als auch um zu Üben für das nächste Projekt und weil die Sicke im Blech groß genug sein muss damit die Kederleiste der Kotflügelverbreiterung hinein passt. Sowieso ist die Verbreiterung Fluch und Segen zu gleich. Auf der einen Seite kaschiert sie viel potenziellen Pfusch, auf der anderen Seite hat sie in den letzten 28 Jahren viel Wasser und Dreck aufgesammelt und so den Rost beschleunigt. In jedem Fall ist sie eine praktische Schablone für uns um die Rundung des Radlauf bestmöglich nachzubilden.
Besonders in dem Bereich wo auch das innere Blech vom Radhaus weggerostet ist, hat man so eine saubere Linie an der wir uns orientieren können. Den Rest müssen wir wieder freihändig improvisieren. Etwas mehr Glück hatten wir im Bereich des unteren Türscharnier, hier ließ sich das verrostete Stück vom Kotflügel halbwegs vollständig ausschneiden so das wir eine Schablone haben wo die verschiedenen Sicken verlaufen müssen. Mangels passendem Stanzwerkzeug musste stattdessen der Schraubstock und eine lange 19mm Nuss herhalten. Mit ein paar gezielten Hammerschlägen erreichen wir den gewünschten Eindruck im Blech und eine nahezu glatte Oberfläche. Den Rest müssen wir später mit Spachtelmasse begradigen.
Diese Methode klappt leider nur auf den geraden Abschnitten. Dort wo zusätzlich Radien im Spiel sind, konnten wir uns nur weiterhelfen indem kleine Stücke von Hand gebogen und dann hintereinander geflickt werden. Nicht schön und sehr zeitintensiv, aber das Ergebnis sollte funktionieren und das ist uns wichtig. Tatsächlich hatten wir einen ziemlich guten Lauf als wir an dieser Stelle waren und könnten zumindest theoretisch noch an diesem Sonntag mit den Schweißarbeiten komplett fertig werden - wenn nicht genau in dem Moment der Schweißdraht alle gewesen wäre. So mussten wir wohl oder Übel eine andere Beschäftigung suchen. Die Fanden wir in Form des kleinen eingeschraubten Blechdeckel im Radhaus in Richtung A-Säule.
Auch hier hatten wir eine halbwegs komplette wenn auch stark verrostete Vorlage an der wir uns entlang hangeln konnten. Die Feinabstimmung erfolgt zum Schluss direkt an der Karosserie mit einem Gummihammer bis alles platt aufliegt. Ehrlicherweise stand kurz die Idee im Raum einfach alles zusammenzuschweißen und viel Zeit dabei einzusparen. Aber am Ende hat dann doch das Streben nach Originalität die Oberhand behalten. Im zweiten Anlauf gelang es am nächsten Tag auch eine passende Rolle 0,8mm Schweißdraht zu besorgen die auf unser Gerät passt. Wir wissen leider gar nicht mehr die wievielte Rolle Draht wir inzwischen benutzen. Vermutlich dürfte es jetzt die dritte sein. Wir sind doch ziemlich sparsam unterwegs.
Immerhin haben wir uns rechtzeitig und ausreichend Nachschub an Schleifpapier und Fächerscheiben besorgt um die vielen Schweißpunkte soweit zu glätten bis entweder das Trägerblech drüber passt oder alles mit Spachtel planiert werden kann. Wenn alles nach Plan läuft wird heute alles mit Rostschutzfarbe eingepinselt, anschließend gespachtelt und die Löcher für die Einnietmuttern gebohrt. Sobald diese installiert sind kann das Auto wieder zusammengebaut werden. Für die andere Seite bleibt dieses Jahr leider keine Zeit mehr, aber dafür haben wir erstmal alles auf dieser Seite getan was nötig ist um den Rappelmann für ein weiteres Jahrzehnt fit zu machen.
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