Montag, 24. März 2025

Sprinter Service und andere Baustellen


An einem Samstag kann man viel schaffen und viel erleben. Man kann zum Beispiel früh morgens über die Grenze nach Holland zum Blumengroßhandel fahren und zwei Wagenladungen voll Grünzeug für den heimischen Garten holen. Wir haben nicht ganz so weite Ziele. Wir wollen einfach nur einen Öl- und Kühlwasserwechsel machen. Das Auto schreit schon seit geraumer Zeit nach einem Service. Heute ist die Hebebühne endlich mal frei und wir haben Zeit uns darum zu kümmern. 



Das nötige Material, also 11L Motoröl 5W30, den Ölfilter, einen Luftfilter und 5L Kühlmittelkonzentrat haben wir schon vorher beim Teiledealer des Vertrauens besorgt. Jetzt muss der weiße Riese nur hochgehoben und ausgeblutet werden. Auf der Fahrt zur Garage hat das Öl etwas Gelegenheit warm zu werden, so bekommen wir hoffentlich möglichst viel Schmutz mit rausgespült. Mit einem 13mm Schlüssel lösen wir die Schraube an der Ölwanne und lassen das schwarze Gold in den Auffangwagen laufen. Nur fließt das Öl leider nicht schnell genug weiter in den Tank so das wir zwischendurch eine Pause machen müssen - sonst haben wir eine riesen Sauerei in der Garage.



Der Ölfiltereinsatz lässt sich nur mit einem passenden Werkzeug lösen. Für den klassischen Bandschlüssel oder Dreifinger reicht der Platz einfach nicht. Wenn wir den Deckel in Händen halten kann der Filtereinsatz einfach abgezogen und getauscht werden. Bei der Gelegenheit erneuern wir auch noch die drei O-Ringe am Gehäuse damit alles dicht bleibt. Wäre doch ärgerlich das frische neue Öl gleich wieder zu verlieren. Aus dem selben Grund tauschen wir auch den Kupferdichtring unten an der Ölablassschraube mit aus. Bloß gut das wir einen passenden Ring im Sortimentskasten gefunden haben.



Praktischerweise haben wir genau 11L Öl gekauft und genau so viel muss auch wieder in den Motor hinein. Da können wir nicht sehr viel falsch machen. Beim Luftfilter sieht die Sache ähnlich aus. Einfach den Stecker vom Luftmassenmesser, den Ansaugschlauch zum Turbo und die vielen TX25 Schrauben lösen, dann sollte sich der Deckel öffnen und das Filterelement rausnehmen lassen. Nur blöd wenn wie in unserem Fall das falsche Teil geliefert wurde. Also alles wieder zusammenbauen und nächste Woche nochmal versuchen. 



In der Zwischenzeit hatte der Motor genügend Zeit abzukühlen. So kann der Deckel vom Ausgleichsbehälter gefahrlos geöffnet werden. Auf der Fahrerseite innen befindet sich am Kühler ein kleiner Drehverschluss den wir öffnen müssen um das Kühlwasser ablaufen zu lassen. Theoretisch könnte man hier einen passenden Gummischlauch aufstecken damit es genau in den Auffangbehälter fließt. Aber sowas haben wir nicht, darum steht unsere Garage jetzt teilweise unter Wasser. Sobald alles ausgetropft ist, schließen wir den Wasserhahn und füllen neues Kühlmittel im Mischungsverhältnis 1:1 mit Wasser verdünnt in den Motor hinein. 



Ungefähr 10L soll das System fassen. Wir haben deutlich weniger rein bekommen. Vermutlich war doch noch etwas altes Kühlwasser im Kreislauf. So oder so verschließen wir jetzt den Ausgleichsbehälter, starten den Motor und drehen die Heizung voll auf. So kann sich das System selbst entlüften. Die Wartezeit nutzen wir um die kaputten Rückstrahler in der Heckstoßstange zu tauschen. Die sind einfach nur eingeklipst. Und nachdem die Stoßstange mit dem Heißluftfön etwas aufgeweicht wurde lässt sich die verbogene Mulde auch wieder soweit richten bis der Reflektor hinein passt. Damit der Motor nicht stundenlang im Stand warmlaufen muss bis endlich das Thermostat öffnet, verbinden wir die Entlüftungszeremonie mit einer Probefahrt. 



Wir wollen bei dem Mini-Tieflader noch den Handbremshebel reparieren. Hier ist der Druckknopf abgefallen so das der Hebel sich nicht mehr arretieren lässt. Ein neuer Plastikknopf und eine neue Feder für zusammen 30€ sowie eine Minute Arbeitszeit sind alles was ihm gefehlt hat. Jetzt könnten wir auch unser Glück bei der Hauptuntersuchung probieren. Direkt neben dem Trailer parkt der Crafter Pritschenwagen der zu Weihnachten erstmal vier neue Reifen bekommen hat - jetzt ist einer davon platt. Tolle Wurst. Bloß gut das hier ein Kompressor steht mit dem wir den Reifen vorläufig wieder aufpumpen können. Mangels Schlüssel können wir das Auto nicht starten um den Reifen von allen Seiten zu sehen. Vielleicht steckt eine Schraube im Profil. 



Immerhin ist dieser Wagen mit einem Reserverad ausgestattet. Man müsste nur noch ein Radkreuz und Wagenheber besitzen, damit es wirklich hilfreich ist. Apropos hilfreich. Wo wir schonmal am Platz sind, bringen wir direkt noch eine Schaufel für den Ahlmann Radlader mit nach Hause. Dazu brauchen wir einen kleinen Anhänger (an dem auch erst vor wenigen Monaten ein Reifen getauscht wurde) und den Toyota Gabelstapler. Dann können wir auch direkt mal probieren ob unsere Reparatur mit den Stromkabeln geholfen hat die Startprobleme zu beseitigen. Tatsächlich springt der Motor jetzt bedeutend besser an. Mit einer Eisenkette und Klemmvorrichtung heben wir die Schaufel hoch und packen sie auf den kleinen Anhänger. 



So schwer ist die Schaufel nicht und außerdem sind alle anderen Anhänger gerade beladen. Abgesehen davon dass man den Anhänger hinterm Auto überhaupt nicht sehen kann, macht es für uns auch keinen Unterschied. Mit der Schaufel fest verzurrt auf der Ladefläche bringen wir den Sprinter zurück nach Hause wo wir noch ein letztes Mal die Pegel für Kühlwasser und Motoröl kontrollieren. Da alles gut aussieht, müssen wir nur noch die Serviceanzeige zurückstellen und Feierabend machen.

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