Montag, 15. September 2025

Die Mercedes-Familie beim Ölwechsel


Das sich in einer Familie mit der Zeit eine bestimmte Lieblings-Automarke herauskristallisiert ist ja nichts ungewöhnliches. Aber das die ganze Familie mit ihren Autos dann auch noch geschlossen zum Ölwechseltermin antritt wundert  uns dann doch etwas. Wobei es tatsächlich logistisch Sinn macht wenn man direkt das Motoröl im großen Gebinde kaufen kann. Oder man sich mit den Ersatzteilen gegenseitig aushelfen muss. Es hat also seine Vorteile das Blut dicker ist als Motoröl.



Zumindest wenn es sich um 5W30 Synthetik Öl gem. Mercedes Spezifikation handelt. Davon brauchen wir rund 22 Liter. Da lohnt es sich definitiv nicht mit einzelnen Literflaschen anzufangen, auch wenn das Befüllen des Motor damit bequemer geht als mit einem großen Fass. Dank kreativer Problemlösungen ist das befüllen der Ölkanne jetzt auch kein Problem mehr. Also rein mit dem ersten  Mercedes R350 CDI 4Matic und hoch die Bühne. Wobei, erstmal sollten wir die Motorhaube, die obere Abdeckung abnehmen und den Einfülldeckel öffnen. So kann das Altöl gleich besser abfließen. Es wird ein bisschen mehr sein als bei den meisten Pkw die wir hier auf der Bühne haben. 



Darum kontrollieren wir vorher nochmal ob der Auffangwagen auch nicht zu voll oder das Sieb im Fangtrichter nicht verstopft ist, andernfalls dürften wir eine schöne Sauerei haben. Damit wir nicht all zu lange brauchen arbeiten wir mit dem Akkuschrauber und lösen die vielen Schrauben der vorderen Unterbodenverkleidung (SW8mm) um an die Ölwanne zu kommen. Hier sitzt auf der Fahrerseite, relativ leicht zu finden eine Ablassschraube (SW13) die wir lösen um das Öl abfließen zu lassen. Bis die 8.5L Motoröl komplett abgeflossen sind, dauert es einen Augenblick. Diese Zeit nutzen wir um uns mal den Unterboden genauer anzuschauen. Alternativ kann man auch dumm rum stehen und Geschichten erzählen. 



Sobald kein Öl mehr aus dem Motor tropft wird die Schraube mit einem neuen Kupferring wieder festgezogen. Aber bitte nicht übertreiben, die Ölwanne ist aus Aluminium. Anschließend schrauben wir die Unterbodenverkleidung wieder fest und stellen den Mercedes auf seine Räder. Die restlichen Arbeiten finden oben im Motorraum statt. Entweder man hat jetzt einen 74mm Ölfilterschlüssel zur Hand oder ein ausreichend großes Sammelsurium an Werkzeugen die irgendwie genau für diesen Zweck funktionieren. Hauptsache wir kriegen den Deckel vom Filtergehäuse zerstörungsfrei aufgedreht um den alten Filter zu entfernen. Was wir sehen gefällt uns leider überhaupt nicht. Der mitgelieferte Ölfilter passt nicht. 



Zum Glück funktioniert der Filter von unserem nächsten Patienten. Das gibt uns Zeit einen neuen passenden Filter zu besorgen. Also weiter im Programm: Filter und O-Ringe tauschen, Filter einschrauben und neues Motoröl einfüllen. Dann können wir einmal durchtauschen und den GLK 350 CDI rein fahren. Da es der selbe Motor ist, ist auch das Layout im Motorraum identisch. Der einzige Vorteil und Unterschied den wir finden konnten ist die Position der Ölablassschraube welche nicht durch eine Unterbodenverkleidung verdeckt wird. So sparen wir ein paar Kostbare Minuten. Die brauchen wir dann gleich wieder wenn das Öl ganz langsam aus dem Auffangtrichter runter in den Altöltank läuft. 



Hier sind es jetzt zwar nur 8 Liter aber das hilft uns auch nicht weiter. Hätten wir mal eine Arbeitsgrube gebaut, dann könnten wir parallel oben und unten am Auto. Bloß gut das wir sowas nicht gewerblich machen müssen und unter Zeitdruck stehen. Passend mit dem letzten Auto kommt auch der fehlende Ölfilter an und der GLK kann wieder komplettiert und befüllt werden. Nur noch ein weiterer Mercedes und wir sind endlich fertig für heute. Zur Abwechslung mal ein Benzinmotor in einem E200 Cabrio. Hier dürften wir wieder was neues Lernen über die Ingenieurskunst aus Stuttgart. Für den Anfang müssen nicht eine sondern gleich zwei Unterbodenverkleidungen abgeschraubt werden um an die Ölwanne zu kommen.



Immerhin ist die Schraube selbst genau so groß wie bei den beiden anderen Wagen so das wir hier kein neues Werkzeug holen müssen. Dafür scheitern wir kurzzeitig an der Position vom Ölfiltergehäuse. Weder von oben noch von unten am Motor können wir irgendwas finden das auch nur annähernd groß genug ist um den neuen Filtereinsatz aufzunehmen. Nach gefühlten 15 Minuten planloser Suche, natürlich auch unter der abnehmbaren oberen Motorabdeckung, ziehen wir die Reißleine und rufen jemanden an der sich mit Taxis besser auskennt als wir. Tatsächlich versteckt sich der Filter hinten links am Motor, direkt vor der Spritzwand unter einem kleinen runden Deckel mit 27mm Sechskant oben drauf. 



Der große orangene Aufdruck "Turbo" hätte uns vielleicht ein Hinweis sein können. Aber wozu schreibt man das auf den Ölfilter drauf? In jedem Fall können wir jetzt endlich den alten Filter rausziehen und mit dem Neuteil vergleichen. Und was sollen wir sagen, natürlich passt er nicht. Wieder die falschen Teile besorgt. Es ist zum verrückt werden. Na immerhin haben wir jetzt gleich zwei fahrbereite Benz vorm Haus stehen um nochmal zum Teiledealer zu fahren. Hauptsache er hat den richtigen Filter auch auf Lager. Wir sind bis jetzt immer optimistisch gewesen. Aber dieses Mal warten wir doch lieber bis wir wirklich das neue richtige Ersatzteil in den Händen halten bevor wir das Altöl ablaufen lassen.



Nach einer halben Ewigkeit haben wir tatsächlich den passenden Filter bekommen und können da weitermachen wo wir aufgehört haben. Inzwischen ist das Motoröl vielleicht schon ein bisschen abgekühlt, aber das ist uns jetzt auch egal. Wir wollen wirklich fertig werden. Das hier nur 5,5 Liter Öl in den Motor gehören, beschleunigt das Prozedere zumindest ein kleines bisschen. Jetzt nur noch die Schraube  in der Ölwanne und die zwei Unterbodenverkleidungen festschrauben dann können wir an der Oberseite alles fertig machen. Einmal den neuen Filter reinschrauben und das neue Öl hinterher schütten, dann sind wir fertig. Beim nächsten Mal wissen wir besser bescheid und besorgen gleich das richtige Material. Hoffentlich.

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