Freitag, 12. September 2025

Lexus IS300 Fahrwerk Optimierung Teil 2


Nachdem man sich fast schon mit dem Geklapper und gepolter der Vorderachse abgefunden hatte, fiel irgendwann beim betrachten der ungleichmäßig abgefahrenen Sommerreifen der Vorderachse der Groschen: vielleicht sind ja auch die unteren Querlenkergummis so durch, dass diesem mal erneuert gehören. Und bei der Gelegenheit gibt's auch gleich noch ein paar neue Traggelenke. 



Anders als bei einem konventionelleren Toyota dieser Zeit hat der Kombi ja eine Doppelquerlenker Vorderachse. Und in diesem Fall steht der Dämpfer samt der Feder auf einer kleinen Blechkonsole auf einem massiven Stück Querlenker. Dieser ist über das Traggelenk mit dem Radträger verbunden. Das Traggelenk wird seinem Namen mit der tragenden Aufgabe auch gerecht. Alles muss übertragen werden. Längs-, Quer- und Vertikalkräfte. Ganz schön stressiger Job. Und damit keiner der Kollegen vor Überarbeitung überstürzt aussteigt, werden sie einfach etwas früher aufs Altenteil geschoben. Vielleicht nehmen sie das Poltern mit. 



Ein bisschen so ähnlich wie beim AW11 ist auch dieser Querlenker kein Einzelstück, sondern aus zwei Teilen zusammengebaut. Die Verbindungsschrauben bekommen nach fundierter Recherche stramme 245 Nm Anzugsdrehmoment. Könnte reichen. Auch dieses Mal wird wieder gute Ware geordert. Bestehend aus original Traggelenken Marke "solche Qualität wird heutzutage gar nicht mehr hergestellt" und Buchsen aus bewährtem Hause. Nicht billig, aber vielleicht ist es das ja wert. Und so geht es wieder auf in die Werkstatt mit der guten Hydraulikpresse. 



Dieses Werkzeug ist für diese spezielle Arbeit einfach Gold wert. Unerbittliche Kraft und eine präzise Führung sind hier nutzbringend vereint. Um die Gummis der längskraftabstützenden etwas geschwungeneren Lenkern aus und wieder einzupressen genügen ein paar passende Hülsen, etwas Reinigung und eine gute Portion Fett. 



Bei den Buchsen der anderen Lenker ist etwas mehr Arbeit erforderlich: Die Stahltülle, die ein Abstützen zum Ausdrücken des Gummilagers verhindert wird mittels Hammer, Meißel und Schraubstock so verformt, dass es weiter gehen kann. Und auch wenn die ebenfalls gut gefetteten Buchsen beim einpressen so aussehen, als ob sie kaputt gehen wollten: nachher ist alles passend zusammen und kann wieder remontiert werden. 



Bei diesem "Luxus" Toyota sind auch viele Streben und Unterbodenverkleidungen verbaut, die man so bei den einfacheren Modellen nicht kennt. Aber am Ende reichen für die ganze Aktion vier Stunden gemütlich aus. Zum Glück gingen alle Schrauben gut rein und raus. Nach einer knappen Woche mit den neuen Komponenten ist schon einiges feststellbar: Das Poltern ist noch da. Daneben gibt es aber auch viel angenehmes zu berichten. Die neuen Teile haben dem Wagen richtig gut getan. 



Die Vorderachse fühlt sich stabiler an und ist dennoch gleichwertig komfortabel zum Ausgangszustand. Für die etwas strafferen Dämpfer sind die Buchsen wohl auch ein gutes Gegenlager, da sich die Dämpfung auch wieder exakter anführt. Kurven-, Roll-, Einlenk- und Bremsverhalten sind beanstandungslos gut. Aber gegen das Poltern muss nochmal was passieren. Ob man zur Abwechslung mal Probleme mit Geld bewerfen sollte?

Text&Fotos: N.S.

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