Freitag, 24. Januar 2014

400: Omega Voll in die Eisen steigen


Oder sollte man besser sagen Eisen auf Eisen bremst nicht gut? Jedenfalls ist zum ersten Mal nach langer langer Zeit die Bremsanlage dieses Omegas schlicht voll funktionstüchtig. Endlich!


 Dabei wird und wurde doch nie an dieser wichtigen Baugruppe gespart. Im Sommer 2012 bei 149.000km wurden an der Vorderachse (neben diversen anderen Komponenten) Bremsscheiben und Beläge erneuert.


Der Hauptgrund waren nicht etwa mangelnde Materialstärke oder zu schlechte Bremswerte in der Hauptuntersuchung sondern vielmehr ein deutlich pulsierendes Bremspedal. Bei jeder Bremsung tritt das Pedal zurück und die Lenkung beginnt zu vibrieren. 


Dieses Problem wurde mit der Zeit immer schlimmer und trat sogar bei leichten Bremsungen innerorts auf. Auf den Rat meiner Werkstatt des Vertrauens (daher der Name), besuchte ich im Frühjahr 2013 eine andere Werkstatt welche die Bremsscheiben am Auto abdrehte und so für perfekte Bedingungen sorgte. 

Durch das Fenster können die Beläge getauscht werden ohne den Festsattel abzunehmen.

Jedoch trat auf der anschließenden Probefahrt das Problem erneut auf. Eine gewisse Zeit ignorierte ich das Problem von nun an (schließlich steckte schon genug Geld in den letzten Reparaturversuchen). Im Rahmen einer Routineinspektion bemerkte der Mechaniker nun sogar auf dem Bremsenprüfstand wie die Zeiger der Anzeige im Takt zucken wenn die Hinterachse gebremst wird. Da steckt also der Teufel im Detail!

Nein, es ist nicht normal die Beläge erst zu wechseln wenn schon Eisen auf Eisen reibt.

Jetzt steht die Hauptuntersuchung im Terminkalender und der Wagen ist nicht in der Kondition um erfolgreich durchzukommen. Selbst wenn die Bremsscheiben nicht krumm wären. Mit den katastrophalen Leistungen der Handbremse schafft er es garantiert nicht. Also muss hinten die volle Kurpackung sein.

Die alten Hamdbremsbacken zerbröseln schon beim Angucken zu Staub.

Wie beim grauen Siebener in der letzten Woche steht der Omega in der selben Werkstatt auf der selben Bühne und bekommt (fast) die selben Teile. Wobei sich der Klassenunterschied schon bemerkbar macht. Die Teile sind nur halb so schwer und einiges günstiger. Aber dafür haben die Konstrukteure "vor der Arbeit Lack gesoffen" wie es der Mechaniker treffend ausdrückte. 

Hier erkennt man den Grund für die miserablen Bemswerte: 2/3 der Bremsbeläge liegen nicht an.

Im Gegensatz zum BMW ist beim Opel die Bremsanlage ganz anders aufgebaut, und damit wird die Arbeit nicht einfacher. Man muss sich wirklich fragen ob die Einsparungen bei der Produktion dieses erhöhten Aufwand rechtfertigen wenn eine Reparatur ansteht. Oder war die Handbremse auf die Lebensdauer des Autos ausgelegt? Ich hoffe mal nicht, 14 Jahre sind doch kein Alter für solch ein Gefährt.

Mit zwei Zangen und zwei Schraubendrehern und viel Geduldt lassen sich die Federn einsetzen.

Mit Pausen und anderen Unterbrechungen dauerte die Arbeit fast 2,5 Stunden. Ebenso lange wie beim BMW wobei dort noch mehr Zeit auf Reinigung und Entrosten verwandt wurde. Und das Ergebis entlohnt für alle Strapazen und Mühen.


Endlich! Endlich kann man bei 100 voll ins Pedal latschen und das Auto bremst. Einfach nur bremsen ohne vibrieren. Und endlich kann man das Auto mit der Handbremse festhalten ohne den Griff aus der Mittelkonsole zu reißen. Da wird sich der Prüf-Onkel aber freuen.


Leider tauchen jetzt neue Probleme auf. Die durchgerostete Auspuffanlage ist nur eins davon. Aber wenn ich jetzt nochmal richtig Geld investiere, dürfte die nächsten paar Jahre wirklich nichts größeres mehr anfallen. Außer einer neuen Kupplung vielleicht...

2 Kommentare:

  1. Merkt man das nicht, dass die Beläge schon abgefahren sind und nur noch auf Eisen bremsen?

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  2. Das merkt man eigentlich schon recht deutlich, wenn Eisen auf Eisen bremst. Zum einen an den lauten mahl und schleif Geräuschen, und ausserdem an der schlechteren Bremswirkung.
    Comickus

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