Montag, 6. Januar 2014

Eine ölige Angelegenheit

In den letzten Wochen war hier des Öfteren von dem immensen Öldurst des Omega-Caravan zu lesen. Während am Anfang das Entsetzen noch klein, jedoch später immer größer wurde, hatte der Ölverbrauch nun sein Höchstmaß angenommen. Die Drosselklappe hatte ja schon viel verraten und auf eindringliches Drängen der eingängigen Forengurus, muss es wohl an der Kurbelgehäuseentlüftung liegen. 




Ein weiterer 'Schnelltest' verriet dann, dass wohl doch die Entlüftung verstopft ist. Über ein dickes Rohr, gelangen die Blow-By-Gase am Auspuffkrümmer vorbei hinauf zum Ventildeckel. Von dortaus gehen wiederum zwei Schläuche auf der gegenüberliegenenden Seite zur Drosselklappe. Der dicke Schlauch führt im Teil- und Volllastbereich (also dann, wenn mehr Blow-By-Gase entstehen) die Gase zum Luftschlauch VOR der Drosselklappe, so dass die Gase ihren Weg mit der normal angesaugten Luft ins Innere des Verbrennungsraumes finden. Im Leerlauf, wenn die Drosselklappe nahezu verschlossen ist, werden die Gase durch den kleineren Schlauch an die in den Foren oftmals betitelte 'Hohlscharube' unterhalb der Drosselklappe geführt, da durch den geringeren Querschnitt die Sogwirkung größer ist. Dieser dünne Schlauch war schon weich geworden und klebte beim Zusammendrücken zusammen. Ein Anzeichen dafür, dass er ausgetauscht werden muss. Reinigen hilft hier nichts. 


Die beiden Ersatzschläuche und eine neue Dichtung für die Drosselklappeneinheit kosteten zusammen beim örtlichen Opelhändler knapp 25 Euro. Der 90° Schlauch, der vom Rohr zum Ventildeckel führt, habe ich nicht neubestellt. Dieser sollte eigentlich noch gut zu reinigen sein. 


Alles begann mit der Demontage der Drosselklappe. Der Spezialpassatfahrer und ich haben uns an die Arbeit gemacht. Doch sie fand ein jähes Ende. Die Drosselklappe ist mit E10-Torx Schrauben gesichert. Unsere Nüsse für die Halbzoll-Knarre waren jedoch zu breit. Man konnte sie nicht aufsetzen. Bei zwei Schrauben konnte man im Halbschrägen noch etwas machen, aber spätestens bei der letzten Schraube wären wir gescheitert. Das muss es doch auch für Viertelzoll-Knarren geben. Auch unser Werkzeugfachgeschäft im Ort, welches sonst immer gut ausgestattet ist konnte uns hier nicht aushelfen. "Das braucht man sogut wie nie!". Tja, davon ist uns leider auch nicht geholfen. Mit eifrigen Suchen sind wir in der Auslage des Ladens jedoch noch auf ein E11 gestoßen.  Das sollte gehen. Zur Not behelfen wir uns mit Alufolie. Doch das war garnicht nötig. Beim Losdrehen bewegte sich die Nuss zwar etwas, jedoch gingen die Schrauben auch ohne Probleme mit der 11er Nuss zu lösen. 



Nun noch die Schläuche abmachen. Zunächst der Dünne vom Ventildeckel, der die Blow-By-Gase zur Hohlschraube führt. Dann die Zu und Ableitung des Kühlwassers, welches die Holschraube umspült um die Öldämpfe warm zu halten. Zum Schluss nicht den Schlauch von der Tankentlüftung vergessen - Kaum zu glauben, was alles von der Drosselklappe abhängt. 




Leider kann man die Drosselklappe bei diesem Motor nicht einfach mehr einweichen, da hier die elektronik verbaut ist. Diese Drosselklappe funktioniert nicht mehr mit einem Gaszug. Also mühsam mit Pfeiffenputzer, ganz viel Küchenrolle, Wattestäbchen und Geduld die Ecken saubermachen. Hierbei auch das kleine Loch (Hohlschraube) nicht vergessen. Wir haben es eingeweicht und mit Druckluft durchblasen. 

Schlimmer sah es jedoch noch im Ansaugkrümmer aus. Der Ansaugkrümmer war von innen schwarz mit einem dicken Ölfilm tapeziert. Hier konnte selbst die Werkstattlampe kein Licht ins Dunkel bringen. Ähnlich wie bei den Abenteuern von Jim Knopf und Lukas dem Lokumotivführer, haben die schwarzen Wände alles Licht verschluckt. Zu doof, dass man es im Ansaugkrümmer nicht schneien lassen kann. Aber vielleicht hilft ja eine Drosselklappenreinigerüberflutung. Mit Flaschenbürste und viel Geschrubbe konnten einige Stellen im Krümmer gereinigt werden. Nun erscheinen sie hellbraun. Gänzlich zu säubern war der Ansaugkrümmer ohne Ausbau und im Eifer der Zeit leider nicht. Aber eine Besserung ist es auf jeden Fall (Ich hasse Tapetenabkratzen)!

Fehlt noch das Rohr, das direkt von der Ölwanne in bis zum Ventildeckel führt. Hier war es zunächst schwierig an die Schrauben zu gelangen, die das Rohr hielten. Das Abschirmblech des Auspuffkrümmers war im Weg. Schnell die vier Schrauben lösen und dann war auch gleich ein wenig mehr Platz. Ein Blick in das Rohr verreit einiges. Einmal mit dem Finger rein und umdrehen. Am Finger blieb gelber Schleim stecken. Es war zwar nicht so viel, wie auf den Horrofotos, die im Internet und der Omega-Blogger-Szene kursieren zu sehen ist, jedoch hatte sich auch hier schon eine nicht zu unterschätzende Menge gebildet. Also raus mit dem Rohr und ordentlich kurspülen. 



Nun haben wir wieder alles zusammengebaut. Beim Rohr gilt besondere Vorsicht, da nichts in die Ölwanne fallen darf, genau so wenig, wie irgendwelche Fremdstoffe in den Ansaugkrümmer geraten dürfen. Der Einbau getsaltete sich nahezu unproblematisch. Als wir jedoch fast fertig waren und abschließend den Stecker der Drosslklappe aufstecken wollten, löste sich der Sperrstift aus der Kulisse und fiel durch den Motor gen Boden. MIST. Zwar sitzt der Stecker festgenug, als dass er sich nicht losruckeln kann, allerdings ist dieser Zustand nicht gerade befriedigend. Hier müssen wir in naher Zukunft mal schauen, wie wir das Problem gelöst kriegen . . . (Opel, hast du für den Sperrstift Ersatz?)
 
Eine kurze Testfahrt bestätigte mir dann eine gute und eine schlechte Nachricht: Die gute ist, dass der Omega wieder (auch im kalten Zustand) richtig zieht und nicht länger unterschwellig ruckelt. Das schlecht ist jedoch, dass die Abgase, die man im Motorraum riechen kann und das Knattern beim Kaltstarten mir verraten, dass der Krümmer nach nur einem Jahr wieder verzogen ist. Die nächste Baustelle . . . .  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.