Montag, 17. August 2015

Das Phantom im Auto II


Jetzt wo die Bedeutung und Funktion des Phantomspeiseadpters in der Theorie durchgesprochen wurde, wird es Zeit auch in der Praxis mit dem Einbau zu beginnen. Die wenigen notwendigen Teile bekommt man für kleines Geld im Internet und die Installation ist eigentlich auch nicht schwierig - wenn nichts dazwischen kommt.


Charlies Golf ist kein normaler Golf und damit schon wieder fast typisch für einen Golf. Das ist erstmal schwer zu verstehen, aber eigentlich ganz einfach: In diesem Wagen hat der Vorbesitzer einen zusätzlichen Subwoofer samt eigenem Verstärker montiert. Original ist das nicht - andererseits hat gefühlt jeder dritte Fahranfänger so ein Teil in seinem Golf installiert. 

Für uns bedeutet das leider auch etwas mehr Aufwand beim Einbau des Phantomadapters, schließlich befinden sich schon jetzt einige zusätzliche Kabel und Stecker in dem kleinen Raum im Armaturenbrett wo das Radio steckt. Und nun muss noch ein bisschen mehr Zeug untergebracht werden als jemals vorgesehen war. 


Im ersten Schritt nehmen wird die Frontblende/Bedienteil ab um leichter an die Entriegelungshaken zu kommen. Der Plastikrahmen um den eigentlichen Einbauschacht ist nur aufgesteckt und kann einfach abgenommen werden. Jetzt müsste man mit dem passenden Entriegelungswerkzeug das Radio aus seinem Schacht lösen können. 

Oder man macht sich die Situation zur Nutze und entfernt erstmal das kleine Ablagefach oberhalb des Radio, einfach mit der Hand rein greifen und mit einem kurzen Ruck herrausziehen. So kann man im Anschluss einfach das Radio von hinten aus seinem Sitz drücken ohne lange herumprobieren zu müssen. Zumindest in unserem Fall mit einem Pioneer Radio funktionierte es so ganz ohne spezielles Werkzeug. 


Speziell war hingegen der elektrische Anschluss des Adapters. Entgegen aller Erwartungen hat dieses Radio keinen expliziten Ausgang für die Spannungsversorgung von Verbrauchern wie Endstufe oder Radioantenne. Stattdessen bekommt die Endstufe ihr Remote-Signal direkt  von Klemme 15. Mit anderen Worten; sobald der Wagen gestartet wird, schaltet sich auch die Endstufe im Kofferraum ein, egal ob man Radio hört oder nicht. 

Praxisorientiert beschlossen wir uns ähnlich zu verhalten und den Adapter mit an die selbe Signalleitung zu hängen. Der Stromverbrauch ist im Vergleich marginal und der Aufwand für eine ingenieursmäßig-korrekte Lösung unverhältnismäßig groß. So standen wir nurmehr vor einem letzten Problem: wie bekommen wir die ganzen Kabel wieder ins Armaturenbrett gefummelt?


Natürlich mit Geduld, Gefühl und etwas Gewalt. Anders ging es einfach nicht. Und selbst jetzt möchte das Radio wieder aus dem Schacht rutschen - einer der Nachteile dieser etwas schlampigen Befestigung ohne Arretierungshaken.

Zum Abschluss bekam Charlies Golf noch ein kleines Accessoire spendiert, in Form eines Hufeisen für den Kühlergrill. Als Pferdehalter muss man sich der Außenwelt angemessen präsentieren. Und wenn schon nicht hoch zu Ross im DriveIn, dann doch wenigstens mit dem Eisen an der Wagenfront. 


Die größte Hürde bei dieser Operation bestand darin den Kühlergrill abzunehmen um die zwei Befestiungslöcher auf der Werkbank bohren zu können. Auf ambulante Spielereien direkt am Objekt wollten wir uns lieber nicht einlassen. Wenn das Teil schief sitzt haben wir noch mehr Arbeit.

Zum Ein- und Ausbau müssen lediglich zwei Plastikdübel in der Mitte des Grills und die Rastnasen ringsherum mit einem Ruck gelöst werden. Danach hängt alles am Zughebel der Motorhaubenentriegelung. Diesen kann man abnehmen nachdem die Sicherungsklammer gelöst wurde. Nun sollte man bloß nicht die Haube schließen! Ohne Werkzeug bekommt man sie nicht mehr auf. Der Zusammenbau mit Hufeisen erfolgt schlicht in umgekehrter Reihenfolge.


Jetzt hat Charlies Golf nicht nur einen besseren Radioempfang sondern auch noch ein bisschen Wiedererkennungswert. Beim nächsten Mal kümmern wir uns um ein paar kleinere Baustellen im Innenraum und unter der Motorhaube.

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