Freitag, 14. August 2015

Das Phantom im Auto

"(...) Phantom der Oper das noch keiner sah, es lebt in mir!". Nun ja, es ist nicht jeder ein Musical-Fan und es muss nicht jeder Musical-Musik im Auto hören, aber die Idee ist gar nicht so abwegig. Ein Phantom im Auto. Glaubt ihr nicht? Dabei könnte das Phantom die Lösung für so manches Problem sein. Wo könnte sich so ein Phantom denn verstecken? Im Auspuff? Wahrscheinlich nicht, dort ist es zu heiß. Im Handschufach? Mein Passat hat gar kein Handschuhfach, dort könnte es sich schlecht verstecken. Vielleicht lieber im Wasserkasten? Alles falsch. Wir müssen an ganz anderer Stelle suchen. So ein Phantom hat etwas mit Elektrik zu tun.  Genauer gesagt, müssen wir im Radio danach suchen.


Heute übrigens ein angeforderter Wunschpost . . .

 
Eigentlich ist das Prinzip einer Antenne sehr einfach. Die Antenne soll die Signale empfangen, die von den Sendern ausgestrahlt werden. Damit dies möglich ist, gibt es verschiedene Bau- und Konstruktionsformen. Eine der einfachsten Bauformen ist ein passives Antennensystem. Hierbei wird die Antenne "in den Wind gestreckt"und alles, was auf die Antenne einprasselt wird an das Radio weitergegeben. Das Radio "filtert" dann nur die Signale heraus, die auf der eingestellten Frequenz liegen. Die Empfangsqualität hängt zum einen auch am Empfangsteil des Radios ab. Je höher dort die Qualität ist und desto weniger Verluste sich einschleichen, desto besser hört sich das Ergebnis an. Aber das gleiche gilt auch umgekehrt für die Antenne umso mehr, denn sie empfängt die Signale zuerst, die danach zum Radio geleitet werden. Antenne und Radio sollten daher möglich gut aufeinander abgestimmt sein. Die Länge einer Antenne kann hierbei entscheidend sein, aber auch die Materialbeschaffenheit. 
 
 

Häufig ist es bei Passivantennen jedoch so, dass nur die starken Sender empfangen werden können, da diese ein derartig starkes Signal ausstrahlen und damit die etwas schwächeren Sender überlagern. Das ist dann dieser berühmte Effekt, wenn sich beim Sendersuchen zwei Sender überlagern und man neben dem Rauschen beide gleichzeitig hört. Um hier entgegenzuwirken verbauen viele Autohersteller heutzutage aktive Antennensysteme. Während unser Vectra beispielsweise noch über ein passives Stabantennensystem verfügt, hat der Passat ein solches Aktivantennensystem. Im Antennenfuß ist ein Antennenverstärker untergebracht. Dieser versusucht dann im Rahmen der Möglichkeiten die Signale zu separieren, herauszustellen und zu verstärken (mal ganz lapidar gesagt). Häufig kommen ganz brauchbare Ergebnisse dabei heraus und auch der schwachbrüstige Lokalradiosender ist endlich störungsfrei zu empfangen.
 
 
 
Damit dieser Antennenverstärker allerdings arbeiten kann, benötigt er Strom. Doch wie kommt dieser Strom zum Verstärker?  Natürlich könnte man vom eine separate Stromleitung zur Antenne legen, die jedes Mal dann Strom liefert, wenn auch das Radio eingeschaltet wird. Allerdings wäre das überflüssig, denn es geht auch anders mit einer sogenannten Phantomspeisung. Hier kommt also unser Phantom ins Spiel. Der Strom wird über das Antennenkabel zum Antennenverstärker geschickt. Diese Phantomspeisung ist übrigens auch im Tonstudio anzutreffen. Dort vesorgen die Mischpulte die angeschlossenen Kondensatormikrofone mit einer Phantomspannung, die allerdings in diesem Fall höher ist, als beim Antennenverstärker. Die originalen Autoradios der Autohersteller liefern daher meistens schon die Phantomspannung mit. Wenn man ein neues Autoradio nachrüstet, so sind es meistens passive Radios, die keinen Strom auf die Antennenleitung schicken. Daher muss man diese Phantomspeisung nun mit einem kleinen externen Gerät einspeisen, das zwischen Radio und Antenne angeschlossen wird, dem sogenannten Phantomspeiseadapter. Der Anschluss ist ganz einfach. Die eine Seite wird in das neue Radio gesteckt und die andere auf das Antennenkabel zur Antenne. Nun guckt noch das Stromkabel hervor, dass den Phantomspeiseadapter mit Strom versorgt. Dieses wird am Radio angeschlossen. Die meisten Radios haben entweder einen Ausgang für die Ansteuerung eines Versätkers (Amp Remote) oder einen Ausgang direkt für die Antenne (Ant Remote) oder sogar beides. An der dentsprechenden Stelle wird dann das Kabel vom Phantomspeiseadapter angeschlossen. So ist auch gewährleistet, dass der Phantomspeiseadapter nicht die komplette Batterie leersaugt, sondern sich nur bei eingeschaltetem Radio mit einschatlet. Dann steht dem Radiogenuss auch nichts mehr im Wege.


1 Kommentar:

  1. Dann weiß ich nun in der Theorie, was mit meinem Golf und der Phantomspeisung passiert :) nur noch einbauen

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