Wer Opel Omega mit Benzinmotor fährt, hat garantiert schon von der Problematik mit defekten Krümmern gehört. Entweder hat man schon einen (oder mehrere) Neue einbauen müssen oder aber der Motor drückt die Abgase hörbar schon direkt am Zylinderkopf raus. Auch im SZK sind wir mit dieser Problematik vertraut.
Aber zunächst; was macht so ein Krümmer eigentlich? Er verbindet die Auslasskanäle der einzelnen Zylinder miteinander und leitet die Abgase in einen gemeinsamen Kanal zum Katalysator. Wie man sich vorstellen kann wird der Krümmer im Betrieb ziemlich warm und kühlt nach der Fahrt wieder ab, nach einigen Jahren Nutzung kommt es zu Spannungsrissen im Material oder zu einem Verzug des gesamten Bauteils. In beiden Fällen entweichen die Abgase ungewollt und lautstark noch im Motorraum.
Leider musste bisher bei jedem einzelnen Omega den wir besessen haben früher oder später der Krümmer aus dem einen oder anderen Grund getauscht werden. Bei #1 zog sich ein Riss quer durchs Material der beim Vorbesitzer schon einmal geschweißt wurde - leider ohne dauerhaften Erfolg wie so häufig bei Teilen die großen Temperaturschwankungen unterworfen sind. Das Ersatzteil kam und blieb bis zum Unfall einige Wochen später ohne Probleme. Wer weiß ob Auto und Motor samt Krümmer heute noch unterwegs sind?
Des Nikografen Caravan machte schon beim Kauf durch das typischer Knattern nach dem Start auf einen defekten Abgaskrümmer aufmerksam. Wie sich bei der genaueren Untersuchung in der Werkstatt später zeigen sollte hat sich der Krümmer so stark verzogen, dass er den Stehbolzen aus dem Aluminium-Zylinderkopf herrausgezogen hat. Allerdings wurde dieser Effekt auch dadurch verstärkt, das einer der Stehbolzen bei einer vorrangegangenen Reparatur bereits einmal abgebrochen und unfachmännisch ausgebohrt und ersetzt worden war. Bis zum Verkauf einige tausend Kilometer später, hielt der neue Krümmer dicht.
Und nun ist mein Omega #2 auch von dem Problem betroffen, seit mehreren Monaten schon ist das verräterische Geräusch zu hören, doch verschwindet es wieder wenn der Motor heiß genug ist und sich das Material etwas ausgedehnt hat. Aber irgendwie kann es so nicht bleiben. Ich will das der Motor vernünftig dicht ist! Die Werkstatt weiß Bescheid und macht sich an die Untersuchung des Problems.
Wie nicht anders zu erwarten lautet die Diagnose; krummer Krümmer im Endstadium. Das Gusseisen-Teil ist so stark verzogen, dass es sich nicht mehr planieren und abdichten lässt. Also muss schweren Herzens ein Neuteil gekauft und Installiert werden. Auch wenn der Austausch in der Theorie und bei dem großzügigen Motorraum eigentlich keine große Herrausforderung darstellen dürfte überlasse ich diese Arbeit doch sehr gerne der Werkstatt. Allzuhäufig bricht bei der Demontage wenigstens ein Stehbolzen im Motor ab und muss mühevoll ausgebohrt werden. Wenn dabei etwas schief geht kriegt man richtig Stress - siehe obiges Beispiel.
Die knapp 270€ auf der Rechnung sind gut angelegtes Geld. Besonders wenn wie in meinem Fall schon nach einer Woche auch der neue Krümmer wieder undicht ist und die Werkstatt nacharbeiten muss. Leider gibt es nicht allzuviele Möglichkeiten dieses wiederkehrende Problem zu beseitigen. Entweder man bezahlt jedes Mal die Reparatur und hofft dazwischen möglichst lange seine Ruhe zu haben, oder man ignoriert das laute Knattern einfach.
Andere Lösungsvorschläge bestehen in einem speziell angefertigten Fächerkrümmer der nicht aus einem massiven Klumpen Gußeisen besteht welcher die Hitze lange speichert und darum zu Verspannungen neigt, sondern auch einzelnen Rohren zusammengeschweißt wird die vielleicht auch mal undicht sind, aber dann einfach(er) dichtgeschweißt werden könnten. Nur Existiert diese Option nicht für Modelle wie meinen Y22XE mit zwei Katalysatoren da der Fächerkrümmer zu groß ist und dann ein Platzproblem auftritt.
Opel selbst hat das grundsätzliche Problem zwar Erkannt und einige Male verbesserte Versionen entwickelt, aber damit wechselte lediglich die Art der Defekte. Früher riss das Material zwischen den Zylindern 2&3, heute verzieht sich der Krümmerflansch an der Motorseite. So kann ich abschließend nur den Tipp geben den Motor immer möglichst schonend auf Temperatur zu bringen und dem Krümmer nach einer längeren Autobahnetappe mit hohen Dauerdrehzahlen noch ein paar Minuten Abkühlpause zu gönnen.
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