Montag, 24. August 2015

HU, HU - Die machen wir im Nu!

Und mal wieder musste ein Auto aus unserem Fuhrpark zur Hauptuntersuchung.  Dieses Mal war es unser blaues Wüstenschiff, der BMW 735i. In den vergangenen zwei Jahren ist viel passiert. Was wird wohl der Prüfingenieur sagen? Kommt der Wagen durch? 



Um ehrlich zu sein, haben wir schon im Vorhinein nicht damit gerechnet, dass der Wagen die HU bestehen wird. In den letzten Tagen ist verstärkt ein Poltern aus der Achsgegend zu vernehmen gewesen. Mit unseren ausreichenden BMW-Erfahrungen sprach alles für ein ausgeschlagenes Achsgelenk oder Achslager. Damit wäre das Nichtbestehen durch einen erheblichen Mangel schonmal besiegelt. Doch der Prüfingenieur findet sicherlich noch weitere Fehler. Also lassen wir die Prozedur einfach auf uns zu kommen. Als erstes hatte der Prüfingenieur damit zu kämpfen den Warnblinkschalter in der Mittelkonsole zu finden. Der scheint wohl noch nicht so oft hinter dem Steuer eines BMWs gesessen zu haben. Doch die Beleuchtung funktioniert einwandfrei. Ansonsten hätte die Bordelektronik einen Defekt mit Sicherheit auch schon mittels einer Info im Bordcomputerdisplay ausgegeben. Der anschließende Bremstest verlief unproblematisch. Sogar die Feststellbremse, die uns als potentieller Übeltäter Bauchschmerzen bereitete, hielt was sie verspach. 




Soweit so gut. Nervenaufreibender war hingegen die Abgasuntersuchung. Nicht etwa, weil die Abgaswerte zu schlecht waren, sondern das Messgerät der Sonde im Leerlaufzyklus eine maximale Drehzahl von 700 toleriert. Der Leerlauf des BMW-Aggregates kratzte jedoch genau an der Grenze, so dass wir Müh und Not hatten die Drehzahl während des Prüfzyklus auf maximal 700 herunterzufahren. Nach erfolglosen sechs Versuchen, klappte es schließlich im siebten Anlauf. Die Abgasuntersuchung wäre also auch Bestanden. Folgt nun das sorgsame Inspizieren. Hierbei ließen beide Prüfer keine noch so kleine Ecke aus. Gurte auf der Rücksitzbank, Verbandskasten, Sicherheitsweste, Fehlerspeicher . . . Irgendwann fand der Prüfingenieur wohl auch das Polter-Epizentrum im Fahrwerk. Allerdings war es nicht wie vermutet ein Lager an der Vorderachse, sondern an der Hinterachse. Es ist allerdings noch nicht soweit ausgeschlagen, als dass es ein erheblicher Mangel ist. Zur nächsten Hauptuntersuchung dürfte ein Austausch dann allerdings wohl notwendig werden. 


Bislang lief alles glatt und es wurden keine erheblichen Mängel gefunden. Doch dann wurde der Prüfingenieur auf den Unterboden im Motorraum aufmerksam. Er war komplett voller Öl - scheinbar noch Folge von der defekten Ventildeckeldichtung, die wir bei der Reparatur der Kurbelgehäusemembran ausgetauscht haben. So ölig wie der Motor war, wollte der Prüfingenieur uns keine Plakette verpassen - verständlicher Weise. Hier müssten wir dann wohl doch noch Hand anlegen und den Unterboden kräftig mit Bremsenreiniger intensivreinigen. Doch für die Hauptuntersuchung war es in dem Moment gelaufen. Schade, doch die Dreizehn Euro für eine Nachuntersuchung sind verschmerzbar. In diesem Sinne in die Hände gespuckt und alles abgeputzt. 

Nachdem der Motor schließlich sauber war, stand einer neuen HU-Plakette nichts mehr im Wege. Jetzt hat der BMW erstmal wieder zwei Jahre Zeit, um auf den Straßen als Wüstenschiff sein Revier zu markieren. In diesem Sinne, bis zur nächsten Hauptuntersuchung.

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