Freitag, 22. Januar 2016

Mobile Tropfsteinhöhle im Auto*


Wenn im Auto die Scheiben beschlagen und sich in den frostigen Nächten eine Eisschicht auf der Innenseite vom Glas bildet, hat man eindeutig zu viel Feuchtigkeit im Auto. Meistens stammt diese einfach aus den Fußmatten die sich voll saugen wenn man mit nassen Schuhen einsteigt. In Kombination mit einem verstopften Innenraumfilter fällt es dann besonders schwer den Wagen wieder trocken zu legen. In Angies Polo standen wir vor einem deutlich größeren Problem.


Am Sonntag Abend trafen sich wie durch Zufall die drei Pendler mit ihren Autos an der Tankstelle um die momentan entspannte Preislage auszunutzen. Der Nikograf kam mit seinem Passat und Angies Polo folgte kurz danach, mein Omega musste auch mal wieder aufgefüllt werden.


Während der Sprit so in den Tank lief fiel die völlig durchnässte Fußmatte auf der Fahrerseite des Polo auf. Wie sich zeigte war der Teppich bestimmt einen 1cm hoch unter Wasser - so viel Flüssigkeit kann doch unmöglich durch nasse Schuhe ins Auto gelangen. Da stand aus leidiger Erfahrung für mich schon der Wasserkasten im Verdacht.


Im Omega sind die Abflusslöcher relativ knapp bemessen und wenn man meistens draußen und unter Bäumen parkt ist es nur eine Frage der Zeit bis sich der Wasserpegel hoch genug anstaut um in den Beifahrerfußraum zu gelangen - das Problem hatte ich erst vor wenigen Wochen wieder. Doch im Polo ist nur der Fahrer-Fußraum durchnässt, also muss es einen anderen Grund geben.


Ein Blick nach Oben brachte uns am nächsten Tag auf die richtige Spur; der Dachhimmel ist rund um den Panikgriff und die A-Säulenverkleidung durchgeweicht. Also muss das Problem im Bereich des Schiebedachs zu finden sein. Nur müssen wir dafür erstmal den Dachhhimmel abnehmen, was zum Glück kein großes Problem darstellt.


Als erstes wird mit einem flachen Keil hinter die A-Säulen Verkleidung gefasst und diese so weit weg gedrückt bis man mit der Hand hineinfassen und sie ruckartig aber vorsichtig ausclipsen kann. Dann muss noch die Sonnenblende sowie der Angstgriff über der Fahrertür abgeschraubt werden und schon kann man die Dachpappe aus ihrem Sitz in der Türgummidichtung herrausziehen. 


Hätten wir noch weiter mittig unterm Dach arbeiten müssen wäre es sicherlich angebracht gewesen den gesamten Dachhimmel auszubauen um ihn nicht zu beschädigen, dazu das Programm auf der Beifahrerseite wiederholen und zusätzlich noch an beiden B- & C-Säulen. In unserem Fall reichte die so geschaffene Lücke aber schon aus um den Fehler zu finden.


Die Innenseite vom Blechdach war komplett voll mit Kondenswassertropfen das langsam aber beständig auf den Dachhimmel sickerte. Je näher man der Kassette vom Schiebedach kam desto schlimmer wurde es. Am vorderen linken Entwässerungsschlauch wurden wir fündig; der Schlauch ist von seinem Stutzen abgerutscht! So kann das Regenwasser natürlich direkt in den Innenraum gelangen. 


Mit einigen Lappen konnten wir die Dachhaut zumindest teilweise Trockenlegen und ein einfacher Kabelbinder ist alles was man braucht um den Schlauch in Zukunft sicher zu befestigen. Hoffentlich folgen ihm die anderen drei Schläuche nicht auch noch, ansonsten müssen wir uns tatsächlich mal die Arbeit machen und das gesamte Dach freilegen. 


Nach dieser relativ schnellen Reparatur folgen nun die langwierigen Aufräumarbeiten; der Dachhimmel lässt sich mit einem Heißluftfön recht gut trocknen und kann im Anschluss direkt wieder festgemacht werden. Unten im Fußraum sieht die Lage leider weniger gut aus. Mit einer Ladung Katzenstreu die im laufe des Tages mehrfach gewechselt wurde kann das Wasser zumindest teilweise aufgesogen werden. Den Rest müssen in der nächsten Zeit ein paar alte Zeitungen absorbieren.


Damit der Vorgang sich ein wenig beschleunigt und das Auto nicht von innen zufriert, bleibt er übers Wochenende in der Garage. Bei der Gelegenheit schauen wir auch mal den Rest vom Auto nach; die Batterie ist ziemlich schlapp und kommt erstmal ein paar Stunden ans Ladegerät. Und da wir zu Anfang schon davon gesprochen haben, kontrollieren wir auch noch den Wasserkasten. Hier scheint schon seit Jahren niemand mehr nachgeschaut zu haben; der Innenraumfilter ist völlig zugesetzt und scheinbar hat sich ein Tier sein Nest aus dem Filtergewebe gebaut, ringsherum liegen Nüsse und sonstige Pflanzenreste. Das muss sich ändern! Also erstmal sauber machen und danach einen neuen Filter einlegen - dann klappts auch mit der freien Sicht.

*Der alternative Titel "Feuchtgebiete im VW Polo" erschien uns dann doch irgendwie zu sehr vorbelastet für unsere Zwecke.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.