Freitag, 26. August 2016

Teil 21: Keine Chance dem Rost {#JakastersKobold}

Schon seit ein paar Wochen, oder sagen wir mal besser Monaten war er da: Der Rost an der Heckklappe des grünen Kobold. Erst nur ein paar Blasen unter dem Lack, doch an den ersten Stellen fehlte dieser mit der Zeit und der Rost war deutlich zu sehen. So konnte es auf gar keinen Fall bleiben. Seit längerem geplant war es dann in der vergangenen Woche endlich so weit. Der Plan: Nach dem Zahnarzttermin eben in den Baumarkt und Härter besorgen, vom Lackieren der rechten Seite (hier der Post dazu) war schließlich noch genügend Lack da. Eben alles abkleben, Lack und Rost entfernen, grundieren, lackieren. Fertig. Jaha. Nix da. So einfach war es bei weitem nicht. Im Baumarkt gibt es keinen Härter, also auf zum Malerfachbetrieb. Hier schien man von unserer Idee weniger überzeugt. Schließlich gehörten Lack und Härter ja immer zusammen. Schließlich gab es dann aber doch eine kleine Dose Härter für uns und wir konnten gleich eine Mittagspause einlegen, denn so spät war es inzwischen geworden. Nach der Stärkung also nicht wie raus auf den Hof.



Zunächst einmal alles bereit legen für das Abkleben: Also Klebeband (gleich zwei Sorten, da die erste sehr unkooperativ war) und Folie. Für den "OP-Bereich" haben wir einfach mit dem Cutter einen Schnitt in die Folie gemacht. Zum Entrosten haben wir einen Dremel verwendet. Mit einem zylindrischen Schleifaufsatz konnten wir die größeren Flächen bearbeiten, während ein kleiner kugeliger Aufsatz perfekt war um in der Kante zu arbeiten. Zum eigentlichen Lackieren fehlte dann noch Grundierung (wir haben uns dann doch gegen die braune Sprühgrundierung vom Foto und für die klare entschieden, die noch von den Felgen (hier der Post) vorhanden war), sowie Pinsel, Lack, Härter, Waage (digital wäre besser gewesen als die alte analoge Küchenwaage) und ein Plastikbecher.


Schritt 1: Abkleben

Nun aber wirklich ran an die Arbeit. Wie bereits erwähnt haben wir mit Malerplane und Klebeband alles abgedeckt, damit weder Staub noch Lack irgendwo landen, wo wir sie lieber nicht hätten. Das lila Klebeband war aber leider arg unkooperativ und wollte so gar nicht halten. So haben wir einfach Panzertape genommen. Mit diesem hatten wir bereits bei der aller ersten Autowäsche mit der alten Antenne (der Post ist hier) gute Erfahrungen gemacht.


Schritt 2: Entrosten

Nun konnte der Dremel zum Einsatz kommen. Denn so rostig und blasig sollte es doch bitte nicht bleiben.


Mit dem großen Aufsatz haben wir uns an die Flächen gemacht, während der kleine Aufsatz richtig gut in die Ecken gekommen ist. So haben wir nun hoffentlich alles erwischt.


An einigen Stellen zeigt sich deutlich, dass uns noch die Übung gefehlt hat aber zu unserem Glück sieht man es ja wirklich nur, wenn man den Kofferraum öffnet. Und ja, das habe ich mir die ganze Zeit eingeredet, denn meine Lackierfähigkeiten entsprechen nun leider so gar nicht meinen Ansprüchen.


Mit Bremsenreiniger auf einem Tuch haben wir noch alles gereinigt und entfettet. So sollte es im nächsten Schritt keine Probleme geben.

Schritt 3: Grundieren


Zum Grundieren wäre vielleicht etwas zum Pinseln ganz praktisch gewesen, denn so wirklich perfekt lässt sich mit der Sprühdose doch nicht arbeiten. Der Plan war nun entlang der Kante des Kofferraumes zu lackieren. Leider hatte das Klebeband nicht überall gut gehalten und so mussten wir unsere Pläne ein wenig ändern. Während der Trockenzeit gab es erstmal ein Hörbuch.

Schritt 4: Lackieren (Teil 1)


Hier sieht man bereits, dass es mit dem Kleben an der Kante entlang einfach nicht perfekt klappen wollte. Dafür hat es mit dem Abkleben dieses Nupsels geklappt. Wenigstens etwas. Den Lack haben wir wie empfohlen mit 4 Teilen Lack und ca. 1 Teil Härter angemischt. Aufgrund der nicht sehr genauen Waage vermuten wir aber eher, dass einiges mehr an Härter im Lack gelandet ist. Ausserdem war unser erster Pinsel leider absolut ungeeignet. Viel zu borstig - hatte etwas von einem Besen. Mit einem weicheren und feineren Pinsel ging es dann schon viel besser.


Nach zwei Stunden hätte der Lack überlackierbar sein sollen. Aber wie "hätte" und "sollen" wohl klar sagen: War er natürlich nicht. Außer Fingerabdrücken im Lack und grünen Fingern gab es keinen Erfolg zu vermelden - wenn das denn unser Ziel gewesen wäre. Die Chancen noch am gleichen Tag weiter arbeiten zu können tendierten gegen Null und so mussten wir es schaffen das Auto so zu verpacken, dass es über Nacht sicher draußen unterm Carport stehen konnte.

Schritt 5: Verpacken (Teil 1)


All diese Folienmassen, die wir im Laufe des Tages immer wieder festgeklebt hatten - der Wind mochte uns einfach nicht - mussten nun so verstaut werden, dass wir das Auto über Nacht schließen und am nächsten Tag weiter arbeiten konnten. Es mussten also Abstandshalter her. Wir haben uns für Handtücher und noch mehr Klebeband entschieden.


Dieser schicke "Heckscheibe kaputt"-Look sollte uns noch länger begleiten als gedacht. Denn noch waren wir optimistisch. Am Dienstagmorgen wäre der Lack trocken, also eine zweite Schicht und am Dienstagabend wäre dann alles erledigt.


Dank Ösen für die Spanngurte, des Griffes und eines Expandergummis ließ sich die Heckklappe nicht einfach aufziehen und alles sollte an seinem Platz bleiben.

Schritt 6: Lackieren (Teil 2)

Am nächsten Tag gab es leider keine guten Nachrichten. Zum einen klebte die Folie an einer Stelle am frischen Lack und zum anderen war dieser noch immer nicht trocken. Bis zum Abend hieß es nun also noch warten bis es endlich weiter gehen konnte. Den Lack haben wir noch einmal mit etwas mehr Härter gemischt. Da er ja bereits seit 24 Stunden angemischt war, war er auch nicht mehr so dünnflüssig und ließ sich um einiges besser auftragen.


Ein paar Streifen und Blasen sind geblieben, aber das Mantra lautete ja eh schon "Wenn die Klappe zu ist, dann sieht man es nicht!".

Schritt 7: Verpacken (Teil 2)

Da nun genug Lack aufgetragen war und dieser nur noch trocknen musste haben wir einen großen Teil der Folie entfernt.


Nur noch die Stroßstange blieb abgedeckt. Mit Steinen gesichert sollte so keine Folie mehr im Lack kleben bleiben können. Die Handtücher noch einmal frisch geklebt und unser Verschluss wie in der vorherigen Nacht sollte wieder genügen. 

So verpackt stand der Kobold dann aber nicht etwas bis Mittwoch sondern bis Freitag herum. Der zusätzliche Härter führte zwar dazu, dass die Finger sauber blieben, aber ein unschönes schmatzendes Geräusch konnte er auf die Schnelle dann doch nicht verhindern. So hieß es eben weiter warten.

Schritt 8: Freuen!


Und so sah dann am Freitag das Ergebnis aus. Der Rost ist weg, das wäre der positive Teil. Ein Farbunterscheid war zu erwarten, da der Innenteil der Heckklappe lediglich grundiert war. Die Kante stammt von der Grundierung, denn das Klebeband wollte danach einfach nicht mehr halten. Es ist nicht schön, aber es erfüllt seinen Zweck. Und tritt man zwei (sehr große) Schritte zurück, dann sieht es auch nicht mehr so schlimm aus.

Was ich nächstes mal anders machen würde? Mal schauen ob es keinen Sprühlack in der passenden Farbe gibt, denn die dünnen Schichten sollten schneller trocknen. Alternativ vielleicht doch komplett mit einem (wesentlich kleineren und feineren Pinsel arbeiten). So hätten bei einer passenden Grundierung tatsächlich nur die kleinen Flächen und nicht die komplette Breite der Heckklappe bearbeitet werden müssen. Oder vielleicht doch einfach ein Lackstift? Oder doch einfach nur Härter, der auch zum Lack passt. Wie auch immer: Einen Schönheitspreis wird unsere Arbeit ganz sicher nicht gewinnen, aber der Rost ist weg!

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