Montag, 1. August 2016

Zwergenaufstand Teil II


Kaum sind Flipper der Aufsitzmäher und der grüne Handrasenmäher an ein neues Zuhause vermittelt worden, füllt sich der Schuppen schon wieder mit neuen Gartengeräten die etwas Zuwendung brauchen. Bei all den Reparaturen dürfen wir die routinemäßige Wartung unserer eigenen Maschinen aber nicht vergessen.

Egal ob der Mäher weiterverkauft oder für die kommende Saison fit gemacht werden soll. Der grundsätzliche Ablaufplan ist für mich immer der selbe. Zunächst mal prüfen ob genug Öl und Kraftstoff im Motor sind um einen Probelauf zu wagen. Sofern dem nichts entgegen spricht, wird nun so lange am Seil gerissen bis der Motor anspringt oder mich die Geduld verlässt.


Vorausgesetzt das der Motor sauber lief und bei einem kurzen Probeschnitt auf dem Rasen nichts auffälliges passiert ist, kann nun das Öl gewechselt werden. Zur Sicherheit entferne ich bei allen Wartungsarbeiten den Zündkerzenstecker von der Kerze. Bei den meisten Modellen muss der gesamte Mäher dazu auf die Seite mit dem Peilstab gelegt werden durch dessen Öffnung das Altöl ablaufen kann. Dieser Mäher hat glücklicherweise eine Ablassschraube mit 3/8Zoll Vierkant an der Unterseite, Neues Öl fülle ich jetzt aber noch nicht sofort wieder ein. 


Der Grund ist ganz einfach; um das Messer abzubauen muss der Mäher wieder auf der Seite liegen, dabei läuft entweder Sprit aus dem Tank aus, oder Motoröl in den Auspuff. Beide Möglichkeiten sind nicht wünschenswert und da der Mäher nun schon mal auf der richtigen Seite liegt, kann er direkt so bleiben bis wir fertig sind.


Das Messer wird entweder mit einem 8mm Inbusschlüssel oder 17mm Ringschlüssel gelöst. Im Schraubstock mit dem Schleifstein oder für ungeduldige Menschen mit der Fächerschleifscheibe im Winkelschleifer lässt sich die stumpfe Schneide schnell wieder schärfen. Eventuell verbogene Leitbleche kann man bei dieser Gelegenheit auch zurecht biegen. Sollte die Schraube zu fest sitzen und der Motor sich mit drehen kann man versuchen das Messer zu blockieren oder einen Schlagschrauber benutzen.


Wer bis jetzt noch nicht die Möglichkeit hatte kann jetzt auch ganz bequem den Unterboden von alten Grasresten befreien und rostige Stellen mit Farbe konservieren. Durchrostungen wird es in nächster Zeit wohl nicht geben, aber wenn man schon mal dabei ist kann man sich auch ein bissschen Mühe geben.


Mit dem scharfen Messer an seinem Platz bringe ich den Mäher wieder in Normallage und baue den Luftfilter vom Vergaser ab. Je nach Zustand muss dieser entweder erneuert oder zumindest gründlich ausgeblasen werden. Die neue Zündkerze ist mit der passenden 21mm Langnuss ebenfalls schnell und einfach montiert, damit dürfte der Motor in Zukunft noch besser anspringen. 


Zum Abschluss des kleinen Service fülle ich bei diesem Modell 0,45L Motoröl der Viskosität 5W30 ein. Eigentlich würde auch 30er Einbereichsöl ausreichen, aber das kostet im Baumarkt mehr als billiges Automobilöl höherer Qualität. Für neuere Motoren schreiben die Hersteller mittlerweile selbst höhere Anforderungen vor als das normale Einbereichsöl erfüllen kann. 


Neben diesen regelmäßig anstehenden Wartungsarbeiten, sind bei diesem Mäher noch einige kleinere Reparaturen notwendig gewesen. Erstmal musste das Schutzgitter vom Auspuff geschweißt werden, dann fehlte die Gummihülle vom Zündkerzenstecker - wie gut das noch die alten Kabel vom Audi herumliegen die wir nicht mehr benötigen.


Der größte Mangel und Grund für die Ausmusterung war jedoch der defekte Gaszug und Federn am Vergaser. So lässt sich der Motor nicht steuern und er läuft nur in Vollgasstellung, was den Spritverbrauch merklich in die Höhe treibt. Den Gaszug entsorge ich komplett und überlasse stattdessen der automatischen Drehzahlregelung das Kommando, dafür musste lediglich an ein paar Federn das abgebrochene Ende nachgebogen werden. Schon läuft alles wieder rund.


Beim zweiten Mäher sahen die Wartungsarbeiten ganz ähnlich aus, allerdings sollte hier auch noch der defekte Radantrieb repariert werden. Leider stellte sich hier herraus, das der Vorbesitzer ein paar Teile entfernt hat die zum Betrieb zwingend erforderlich sind. So können wir erstmal nichts ändern und alles wieder zusammen bauen.


Unser eigener Sabo Rasenmäher ist mittlerweile schon gut 30 Jahre alt und braucht entsprechend etwas mehr Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund baute ich den kompletten Vergaser inklusive Benzintank ab um ihn gründlich zu reinigen. Eigentlich ist alles selbst erklärend und solange keine Teile verloren gehen, kann auch nicht viel schiefgehen. Auch den kaputten Stop-Schalter konnte ich bei der Gelegenheit wieder zurecht biegen. Jetzt geht der Motor endlich wieder wie geplant aus ohne dass die Zündung kurzgeschlossen werden muss. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.