Montag, 9. Januar 2017

Streikende Wischer und rauchende Schlösser


Seit dem der Kadett wieder offiziell am Straßenverkehr teilnehmen darf, hat er noch nicht besonders viele Kilometer abgespult. Irgendwas hat immer noch geklemmt oder sollte erledigt werden bis der Wagen vollständig bereit für den täglichen Gebrauch ist. Heute wollen wir diesem noblen Ziel ein kleines Stück näher kommen, am Ende sind wir davon noch weiter entfernt als zuvor.


So lange im SZK Autos neu zur Familie gestoßen sind, mussten sie am Anfang immer noch die eine oder andere umfangreiche Reparatur über sich ergehen lassen. Egal ob Karosserien schweißen, Unfallschäden ausbessern oder nur die wichtigsten Sicherheitssysteme wieder ans Laufen bringen - irgendwas ist immer. Aber danach laufen sie auch im Normalfall ziemlich unauffällig. Bei diesem Opel wird es wohl noch eine Weile dauern.


Mit der frischen Zulassung darf der Wagen fahren und seit dem der Vergaser eingestellt und die neue Batterie an Bord ist stehen die Chancen auch gut, dass er anspringt und fährt. Jetzt geht es darum die vielen kleinen Macken und Komfortprobleme in den Griff zu bekommen. Das wären hier und jetzt die schmierigen Wischergummis vorne und der kaputte Wischermotor hinten. Nicht das man ihn wirklich braucht, aber was da ist soll auch funktionieren! Besonders wenn man sowieso kaum Ausstattung am Auto hat.


Der Tausch von Scheibenwischerblättern ist keine schwere Aufgabe und schnell erledigt. Aus sentimentalen Gründen (Originalteil) und weil ich es schon immer mal testen wollte. Bekommen die alten Wischer einfach ein neues Gummi eingezogen. Die kosten kleines Geld und lassen sich einfach auf die passende Länge abschneiden. Mit etwas ziehen und drücken kommt das alte Teil raus und das Neue folgt an seinem Platz. Schauen wir einfach mal wie gut der Wischer in Zukunft funktioniert.


****Exkurs Heckscheibenwischermotor tauschen Opel Kadett E****

Beim Heckscheibenwischer brauchen wir ein bisschen mehr Werkzeug und Zeit. Zunächst wird die Plastikkappe vom Wischerarm hochgeklappt und die darunter liegende M6 Mutter gelöst. Danach kann man (hoffentlich) mit genügend drücken, ziehen und wackeln den Wischerarm von der Welle abziehen. Falls es nicht klappt empfehle ich WD40 oder noch besser einen passenden Abzieher. In jedem Fall kann bei dieser Operation die Heckklappe verkratzt werden, also aufpassen!


Unter dem Wischerarm sitzt die nächste Mutter mit 19mm Schlüsselweite, diese lösen wir nun auch - dabei sollte noch alles an seinem Platz bleiben. Weiter gehts im Innenraum; Mit einem passenden Hebel lassen sich die Plastikdübel der Heckklappenverkleidung zerstörungsfrei rausziehen. Dann ist der Weg zum Motor frei und wir befreien die Kabel zu selbigem. Der komplette Stecker lässt sich aus der Heckklappe drücken, so dass die einzelnen Leitungen abgezogen werden können. Die Kabelbinder müssen natürlich auch abgekniffen werden um das Kabel zu befreien. 


Die letzten beiden 6mm Schrauben lassen sich jetzt bequem von Innen lösen und der Wischermotor mit Halterung aus seinem Loch ausfädeln. Äußerlich ist kein Defekt zu erkennen, aber wenn Strom am Motor ankommt und nichts passiert, muss er wohl kaputt sein. Auf dem Schrottplatz gibt es preiswerten Ersatz und da wir Vorbereitet sind kann der Einbau sofort beginnen. 


Unser neuer alter Motor ist bis auf die Halterung vollständig, also nur einmal das Teil umbauen und alles wieder ins Auto stecken. Ein Erster Probelauf noch ohne Wischerarm gewährleistet das der Motor später in der korrekten Ruhestellung steht und der Wischer nicht gegen die Scheibendichtung schlägt. Danach muss nur alles wieder richtig zusammengewürfelt werden. Die zwei Dichtungshälften von beiden Seiten passend auf das Loch im Kofferraumdeckel zu stecken war dabei das größte Problem. Im Zweifel kann hier ein bisschen Dichtmasse Wunder bewirken. Aber übertreibt es nicht. 

****Exkurs Ende****


Noch bevor der Kadett heute zu uns kam, wurde schon ein Problem mit dem Zündschloss angekündigt; nur durch hin und her wackeln mit dem Schlüssel lässt sich der Anlasser betätigen. Irgendwo im Zündanlassschalter (der elektrische Teil vom Zündschloss) muss es schlechten Kontakt geben. Der sichtbar kräuselnde Rauch aus der Lenksäule wenn der Motor mal etwas länger orgeln muss bestätigt diese Vermutung.


Vier Schrauben müssen gelöst werden und schon liegt der Übeltäter vor unseren Augen; das Plastikgehäuse ist schon geschmolzen so heiß wurde der Kontakt im Schalter. Das müssen wir definitiv auswechseln bevor der Wagen wieder fahren darf. Nichtmal die erste Stufe vom Schloss ist benutzbar. Statt den Wagen mühsam abzuschleppen bleibt er also erstmal stehen bis das neue Ersatzteil ankommt. Tolle Wurst! Und ich dachte schon der Wagen ist endlich fahrbar.

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