Freitag, 13. Januar 2017

Teil 29: Komplexer Keilriemenwechsel in {#JakastersKobold}


Manchmal dauert es halt etwas länger, auch wenn die Planung eigentlich perfekt war. Passend zum neuen Zahnriemen im letzten Jahr hätte auch der Keilriemen mit getauscht werden sollen. Leider passte das bestellte Ersatzteil nicht zum Auto und so musste die Aktion verschoben werden. Jetzt ist es endlich soweit.



Bei vielen Autos ist der Multirippenriemen relativ leicht zugänglich und schnell ausgewechselt - bei vielen, aber nicht bei allen Autos und schon gar nicht bei diesem französischen Kleinwagen. Dafür ist der Motor einfach zu quer eingebaut und der ganze Vorderwagen zu vollgestopft mit Nebenaggregaten. 

Aber wer sich mal den rissigen und spröden Riemen genauer anschaut, erkennt schnell warum diese Reparatur so dringend notwendig ist; wie es aussieht handelt es sich noch um das Originalteil von der Erstauslieferung. 17 Jahre sind nun wirklich ein stattliches Alter für den Riemen. Wer weiß wie lange das Gummiband im täglichen Betrieb noch durchhalten wird. Und wenn er versagt, dann sicher zur unmöglichsten Gelegenheit.
 

Von oben lässt sich nicht erkennen wie und wo der Riemen genau entlang läuft, oder wie er am besten ausgebaut wird. Darum kommen jetzt der Wagenheber und Unterstellböcke zum Einsatz. Ohne das rechte Vorderrad im Weg, lässt sich die Radhausschale an die Seite klappen und gibt zumindest ein bisschen Einblick auf den Riementrieb. Beim Kobold ist die untere Befestigungsschraube in der Vergangenheit durch einen Kabelbinder substituiert worden, aber gehalten hat es auch so.

**** Exkurs Keilrippenriemen tauschen im Renault Clio B 1.4l *****

So bald die Radhausschale aus dem Weg geklappt ist kann man mit einem möglichst langen 13mm Schlüssel auf der Befestigungsschraube den Riemenspanner vom Riemen wegdrücken. Idealerweise steht dafür ein zweiter Helfer zur Verfüung um den Riemen von der obersten Riemenscheibe abzuziehen. Dann kann der Riemenspanner vorsichtig in seine Ausgangsstellung gebracht werden.


Da die schlauen Konstrukteure den Spalt zwischen Riemenscheibe und Karosserie schmaler gemacht haben als den Riemen, kann das Gummiband nun nicht einfach ausgebaut und weggezogen werden. Stattdessen ist das Teil nur mit viel drehen und drücken irgendwie aus dem Motorraum zu befreien. Wer ganz verzweifelt ist kann jetzt auch zum Messer greifen. Aber vergewissert euch dass der neue Riemen auch passend ist!

Damit bei den oberen drei Rollen (Servopumpe, Umlenkrolle, Lichtmaschine) alles passt, empfiehlt es sich von hier aus den neuen Riemen aufzulegen. Die Rillen im Riemen müssen genau mit ihrem Gegenpart zusammenkommen, ansonsten hat der Riemen kein langes Leben vor sich. Wenn hier alles passt, arbeiten wir uns weiter vor zur unteren Riemenscheibe des Klimakompressor und der Kurbelwelle.


Spätestens jetzt ist der Riemen so kurz, dass er sich nicht auf die letzte Scheibe aufziehen lässt. Wenn ein Helfer zur Verfügung steht empfiehlt es sich den Riemen von der obersten Scheibe abzunehmen und ihn an der Kurbelwelle aufzusetzten. Dann mit dem 13mm Schlüssel die Spannrolle wegdrücken damit genug Spielraum ist um die oberste Rolle zu erreichen. Wenn man alles alleine machen muss, wird stattdessen die Kurbelwellen-Riemenscheibe zuletzt aufgezäumt.

Bevor der Motor gestartet wird müssen nochmals alle Riemenscheiben auf korrekten Sitz der Rillen kontrolliert werden. Dann den Motor starten und bei Leerlaufdrehzahl checken ob der Riemen irgendwie wandert oder schleifende Geräusche von sich gibt. Zum Abschluss nur noch die Radhausschale befestigen und das Rad montieren.

**** Exkurs Ende ****


Die ganze Aktion hat mit einigen Fehlversuchen beim Auflegen des neuen Riemens und etwas Überlegen bei der Demontage knappe 45 Minuten gedauert. Beim nächsten Mal sollte alles in knapp 20 min erledigt sein. Wobei das erst in 17 Jahren nötig sein sollte. 

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