Freitag, 3. März 2017

Kein Ende in Sicht: mehr Rost am MR2


Der Anfang ist geschafft und ein kleiner Teilerfolg errungen. Im linken vorderen Radhaus hat der Rost keine Chance mehr. Damit ist die Arbeit noch lange nicht getan und es warten noch einige große und kleine Problemstellen auf ihre Behandlung. Trotzdem wird der Wagen mit jedem Arbeitstag ein bisschen besser.



Je nach Größe des Restaurationsbudget und der Ersatzteileversorgung, kann man löcherige, verbeulte Kotflügel einfach gegen bessere Gebraucht- oder Reproduktionsteile tauschen. Nic hat mehr Zeit als Geld und folglich wird alles was zu retten ist wieder zusammengefügt. Im Zweifelsfall kann zu einem späteren Punkt ohne viel Aufwand alles noch gegen andere Teile ausgewechselt werden.

Bis es soweit ist kann zumindest ein bisschen an der eigenen Schweißkunst optimiert werden. Auf der Werkbank lässt es sich zudem wesentlich bequemer Arbeiten als unten auf dem Fußboden. Jeweils zwei Rostlöcher und diverse kleine Dellen am Radlauf sind die einzigen Baustellen an den Kotflügeln. Mit der Fächerscheibe lassen sich die Schweißspuren beseitigen und den Rest vermittelt die Spachtelmasse. 


Auch wenn bei ordentlichen Karosserierestaurationen eigentlich so wenig wie möglich gespachtelt werden soll, hängt beim MR2 die Messlatte etwas niedriger. Der Wagen kann mit vertretbarem Aufwand niemals in einen (optischen) Topzustand gebracht werden und das ist für die angedachte Nutzung im Alltag und vielleicht der eine oder andere Trackday auch nicht erstrebenswert. Solange unter der Spachtelmasse nicht einfach sämtliche Problemzonen vergraben werden und der Rost im Verborgenen weiter ungestört wirken kann, ist das Mittel zum Zweck statthaft.


Vor der Spachtelmasse wird das blanke Metall noch mit einer dicken Schicht Chassislack eingepinselt. Die Oberflächenstruktur erinnert zwar an Raufasertapete, aber dafür soll das Zeug extrem Widerstandsfähig sein und das ist erstmal wichtiger als eine Hochglanzlackierung. Wie der Wagen am Ende aussehen soll ist noch nicht zu 100% sicher. Eine zeitgenössische Zweifarblackierung steht zur Debatte.


Ohne die Kotflügel ist der Blick frei auf den Vorderwagen und die Stehbleche um die Radhäuser. Wenigstens hier gibt es keinerlei böse Überraschungen wie auf der Fahrerseite. Dafür sträubt sich der Wagen gegen die Demontage des Federbeins. Eine Schraube der Zugstrebe ist sauber abgerissen und musste erstmal mühselig abgesägt werden um das Federbein überhaupt frei zu kriegen. Danach konnte glücklicherweise eine zweite Schraube auf den Stummel geschweißt werden und im Ganzen herrausgedreht werden.


Falls jemand diese Schraube selbst mal lösen muss; von unten kann durch einen Karossiestopfen die Blechmutter erreicht werden um das Gewinde mit Rostlöser gängig zu machen. Sowas findet man leider meistens erst raus wenn es schon zu spät ist, beziehungsweise wenn man schon die Querverstrebung unter der Vorderachse abbaut um die Flex ansetzen zu können. Hoffentlich tritt dieses Problem so bald nicht wieder auf.


Weil der Lack gerade angerührt ist und unter dem Dämmstoff lediglich blankes Metall liegt, wird die Trennwand zwischen Innen- und Maschinenraum direkt mit angestrichen. Mittelfristig wird hier wohl auch wieder eine isolierende Schicht eingebracht - der Motor direkt im Rücken erzeugt doch relativ viel Abwärme. Wobei es wohl noch einige Wochen und Monate dauern wird bis der Motor wieder auf der Straße laufen darf.

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