Freitag, 17. Mai 2019

BMW R1200GS Zusatzscheinwerfer montieren


Das wir jemals komplett fertig mit einem Fahrzeug sind, kommt eigentlich nie vor. Es gibt doch immer Optimierungspotenzial und neue Ideen was man man noch anbauen oder umbauen könnte. Natürlich gilt das auch für die Zweiräder im SZK-Fuhrpark, egal ob nur die Optik oder auch der Nutzwert und die Sicherheit verbessert werden soll. Ein paar Zusatzscheinwerfer für die R1200GS erfüllen alle drei Anforderungen.


Sie passen als dekoratives Accessoire an fast jedes Motorrad das zumindest ein bisschen nach Abenteuer und Fernreise aussieht, bei nächtlichen Fahrten erhellen sie den Bereich unmittelbar vor und neben der Maschine besser als das normale Abblendlicht und je nachdem wen man fragt, bringen sie auch tagsüber eine bessere Sichtbarkeit des Motorrad im Straßenverkehr. Für uns würde schon eines der Argumente ausreichen um die Installation zu rechtfertigen. Besonders wenn man einen voluminösen Sturzbügel ums halbe Moped hat an dem die Scheinwerfer recht einfach befestigt werden können.

Die Scheinwerfer für die wir uns entschieden haben,  entsprechen der Optik von originalen BMW Zusatzscheinwerfern. Allerdings sind hier keine Glühlampen sondern LEDs im Einsatz. Das steigert die Lichtausbeute und reduziert den Stromverbrauch. Also nur Vorteile für uns. Im Paket mit den beiden Scheinwerfern sind auch Halterungen und ein kompletter Kabelbaum mit Relais, Schalter und Sicherungshalter inklusive. Nur leider passt die Halterung nicht an den Zubehör-Sturzbügel unser R1200GS. Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig als andere Halter zu kaufen und diese nach unseren Anforderungen umzubauen. Das war dann trotzdem schon der einfache Teil dieser Installation.


Wirklich anspruchsvoll wird es erst jetzt wo die Elektrik ins Spiel kommt. Selbst wenn wir nur den mitgelieferten Kabelbaum verwenden würden, ist es relativ zeitaufwändig die Kabel unter der Verkleidung hindurch von der Batterie aus zum Lenker und den Scheinwerfern zu verlegen. Wir machen es uns noch ein bisschen schwerer da uns ein zusätzlicher Schalter am Lenker einfach nicht gefällt. Darum sieht unsere Lösung einen Microcontroller vor, der parallel zu einem bereits existierenden Schalter angeschlossen wird und über diesen das Signal bekommt wann das angeschlossene Relais betätigt werden soll.


Wegen der Optik und damit alles vor Witterungseinflüssen geschützt ist, soll die neue Elektrik nach Möglichkeit genau da verstaut werden wo sich die originale Verkabelung befindet; unter dem Benzintank. Vermutlich könnte man die Bauteile auch anderswo verstauen und muss nicht die gesamte Verkleidung und den Tank demontieren. Aber unsere Erfahrung lehrt uns das es mehr bringt 10 Minuten in eine großflächige Demontage zu investieren als 10 Minuten an einem schwer zugänglichen Schräubchen herum zu fummeln. Für die Nerven ist es definitiv besser. Ausserdem lässt sich so ein Motorrad mit überschaubarem Werkzeug zerlegen. Torx- und Inbusschlüssel reichen aus. Solange man keine Schrauben verliert sollte es möglich sein hinterher auch alles wieder zusammen zu bringen.


Selbst mit dem erhöhten Arbeitsaufwand durch den voluminösen Sturzbügel der die vordere Seitenverkleidung schlecht abnehmbar macht, dauert es keine 60 Minuten alles abzuschrauben und beiseite zu legen. Die letzte Hürde ist der Tank; idealerweise ist er möglichst leer um Gewicht zu sparen. Dann müssen die beiden Stecker und Schnellverschlüsse am Tankanschluss sowie die Entlüftungsschläuche getrennt werden. Jetzt halten noch zwei Schrauben (Torx T40) hinten links und rechts den Tank am Rahmen fest. Mit zwei Leuten lässt sich der Brocken nun ohne viel Anstrengung abheben. Die obere Tankverkleidung kann dabei übrigens montiert bleiben - dafür muss man den Entenschnabel losschrauben und ein Stück nach vorne ziehen.


Weiter geht es mit dem Einbau des Autoswitch AS7. Dieser muss an mehrere originale Kabel angeschlossen werden damit er korrekt funktioniert. Einmal Masse (schwarz), einmal Zündungsplus (rot), einmal das Schaltsingal (gelb) von einem beliebigen Schalter und natürlich der Ausgang (lila) zum eigentlichen Arbeitsstromrelais dass den Strom für die Scheinwerfer letztendlich freigibt. Mangels Informationen über die Kabelbelegung dieses Motorrad müssen wir uns zu Fuß auf die Suche nach der richtigen Leitung machen. Letztendlich fand sich alles was wir brauchen im Kabelstrang rechts der Vorderradgabel. Ein weißes Kabel das zum Fernlichtscheinwerfer führt, dient uns als Schaltsignal und ein blaues Kabel mit grünen Streifen führt nur Spannung wenn die Zündung eingeschaltet ist (und einige Sekunden danach).


Um möglichst wenig Schaden anzurichten haben wir die Isolation vorsichtig entfernt und das Kabel an dieser Stelle mit Lötzinn eigenhüllt. Die beiden neuen Leitungen werden hier mit angelötet und anschließend alles mit selbstverschweißendem Isolierband umwickelt. Das sollte reichen. Die Steuerund und das Relais finden beide ihren Platz auf dem Deckel vom Steuergeräte-Halter unterm Benzintank. Sobald alle Kabel provisorisch angeschlossen sind, erfolgt der erste Funktionstest. Sobald die Zündung eingeschaltet ist und die Lichthupe 2 Sekunden lang betätigt wird, gibt die Steuerbox das Relais frei welches seinerseits den Strom an beide Scheinwerfer durchgibt. Wenn die Zündung ausgeschaltet wird erlöschen die Lampen (zeitverzögert) wieder.


Beim nächsten Neustart wird der letzte Schaltzustand wieder aktiviert. Sehr schön gelöst das ganze. Zum Ausschalten einfach wieder 2 Sekunden lang die Lichthupe betätigen. Soweit funktioniert alles korrekt und die Verkleidungen und der Benzintank kommen wieder an ihren Platz. Wir hoffen sehr dass hier alles dauerhaft und zuverlässig funktioniert damit wir uns diese Arbeit so schnell nicht nochmal machen müssen.

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