Montag, 13. Mai 2019

Im TransAm zum Saisonstart ins Lenkwerk


Es ist Sonntag, es ist Muttertag, das Wetter ist gut und im Umkreis finden gleich zwei Oldtimer/Auto Veranstaltungen statt. Entweder wir fahren wieder nach Glandorf in Niedersachsen oder wir fahren zum Lenkwerk in Bielefeld. Keine einfache Entscheidung. Es sei denn die Mitfahrgelegenheit in einem Pontiac TransAm bietet sich an. Dafür kann man auch Sonntags mal früh aufstehen. 



So stehen wir gegen 9Uhr auf einem kleine Garagenhof und warten das sich die Tore öffnen und der Firebird raus kommt. Im Kofferraum befinden sich schon Klappstühle und eine Kühltasche mit Getränken. Das Wetter verspricht gut zu werden und das heißt wir werden wohl den ganzen Tag dort bleiben. Aber dafür müssen wir uns erstmal auf den Weg dort hin machen. Also rein ins Auto, Schlüssel ins Schloss, zweimal aufs Gas treten und dann starten. Nach wenigen Umdrehungen vom Anlasser springt der Motor auch schon mit viel Gebrabbel an. Klingt wirklich nicht schlecht so ein V8 Motor mit 6,6l Hubraum.


Im Innenraum platzgenommen fällt der Blick durch die Frontscheibe auf eine schier endlose Motorhaube und die Lufthutze die durch ein Loch in der Haube hinausragt. Keine Ahnung wie man damit jemals selbstständig einparken könnte. Durch die kleinen Aussenspiegel sieht man auch nach hinten nicht wirklich viel, immerhin gibt es einen kleinen Spoileransatz auf dem Kofferraumdeckel der das hintere Fahrzeugende ersichtlich macht. Mit rund 5m Gesamtlänge ist dieser Wagen trotzdem nicht für die Innenstadt gemacht, oder zumindest nicht um dort zu parken. 


Stattdessen sollte man direkt auf eine möglichst lange Landstraße oder Autobahn fahren, es sich in den weichen Sesseln bequem machen und mit entspannten 2002 Umdrehungen pro Minute dahin blubbern. Dann klingt der Motor nicht so angestrengt und die Kunststoff-Innenverkleidung macht nicht so viel Radau. Es ist eben doch ein 40 Jahre alter Amischlitten von dem man nicht die Verarbeitungsqualität eines modernen Pkw erwarten darf. Dafür ist er deutlich cooler und zieht schon auf dem Weg zur Autobahn viele anerkennende Blicke auf sich. Erst recht wenn dahinter noch ein 1967er Mustang Coupe und 1971er Mustang Mach1 Fastback folgen. 


Gegen 10h trifft der kleine Convoy am Lenkwerk in Bielefeld ein und da wir natürlich nicht die ersten am Gelände sind, müssen wir erstmal schauen wo Parkplätze frei sind auf denen alle drei Fahrzeuge nebeneinader Platz finden. Schließlich wollen wir uns hier niederlassen und den Tag verbringen. Während sich der Parkplatz zügig füllt, begeben wir uns erstmal ins Innere des Lenkwerk und betrachten die dort ausgestellten Fahrzeug vor und hinter der Glaswand. Ein Teil der Autos steht permanent in den Glasvitrinen und wird nur raus gelassen wenn ein Ausflug ansteht. Die Besitzer brauchen Zuhause keine Garage bauen und für die Besucher bietet sich die Gelegenheit viele schöne Autos zu betrachten die sonst in irgendwelchen dunklen Tiefgaragen verschwinden würden. 


Mittlerweile ist das gesamte Gelände rund ums Lenkwerk gut gefüllt. Von aktuellen Aston-Martin und Mclaren Modellen die hier auf einen solventen Kaufinteressenten warten (Danke nochmal an den Verkaufberater für den Reiniger und Putzlappen) über eine ganze Reihe Lotus Sportwagen, sind hier Young- und Oldtimer aus der ganzen Welt und fast allen Epochen versammelt. Der älteste Teilnehmer war vermutlich eine Viktoria Motorkutsche von 1896. Im Vergleich dazu ist der TransAm fast ein Neufahrzeug. Wie nicht anders zu erwarten bildeten deutsche Autohersteller die Mehrheit auf den Parkplätzen. Alte Mercedes und Volkswagen erfreuen sich offenbar noch immer großer Beliebtheit. 


Derweil drehen wir weiter unsere Runden über das Areal und schauen uns verschiedenste Fahrzeuge und Umbauten an. Vom Lomax auf Citroen 2CV-Basis bis zum ausgemusterten Feuerwehrauto mit Transportgestell für ein Motorrad ist fast alles vertreten. Viele Teilnehmer kamen aus dem weiteren Umkreis und wurden für die Strapazen mit bestem Wetter und gratis RedBull belohnt. Vom Klappstuhl aus beobachten wir den Besucherstrom der sich zwischen den Autos hindurch bewegt und führen viele interessante Gespräche mit anderen autoaffinen Menschen. Genau dafür kommt man schließlich hier her. 


Erst am späten Nachmittag brechen wir unsere Zelte ab und machen uns wieder auf den Weg nach Hause. Natürlich nicht ohne noch einmal mit offenen Fenstern durch den Akustik-Tunnel Richtung Stadtautobahn zu fahren. Der Sound ist wirklich phänomenal. Hoffentlich ergibt sich irgendwann nochmal die Chance an einer Ausfahrt im Amischlitten teilzunehmen. Wenn es soweit ist berichten wir darüber.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.