Mit dem angeparten Geld und einem Kapitalzuschuss zum Geburtstag könnte Mel sich einen neuen PC zum zocken aufbauen oder einen eigenen Anhänger kaufen um die vielen großen Transportaufgaben im Alltag und der Freizeit zu lösen. Wie unschwer zu erraten ist fiel die Entscheidung zu Gunsten des Anhänges. Natürlich reicht das Budget nicht für ein neues Model, aber das soll uns nicht weiter stören. Anhänger Restaurationen machen wir nicht zum ersten mal.
Bevor das neue alte Anhängsel gekauft wurde, musste erstmal geklärt werden was für einen Anhänger Mel braucht und was man sich realistisch vorstellen muss in welchem Zustand ein gebrauchter Trailer sein darf damit sich die Arbeit noch lohnt. Nach reiflicher Überlegung und Recherche war klar das ein kleines 750kg Model mit Planenaufbau genau das richtige wäre. Ohne eigene Bremsanlage gibt es weniger Teile die Probleme machen können und für den Transport empfindlicher Güter hat ein mehr oder weniger geschlossener Aufbau klare Vorteile.
Nach einer kurzen aber intensiven Suche fand sich ein potenzieller Kandidat in der nächsten größeren Stadt. Mitten im Wohngebiet auf einem versteckten Innenhof steht das "gute" Stück vor einer Garage und wartet schon auf uns. Den Holzwänden sieht man das Alter schon von weitem an. Hier hätte vor 10 Jahren schon mal ein Eimer Farbe investiert werden können. Dafür sieht die Plane noch gut aus, von ein paar kaputten Beschlägen mal abgesehen. Die Deichsel und Achse sind nicht verbogen und der Rahmen nicht durchgerostet. Der Trailer hat Potenzial.
Die Achse und Zugdeichsel haben keine offensichtlichen Schäden und nichts ist verbogen. Nur die Gummifederung ist schon ein Stück weit eingesunken. Nach mittlerweile 38 Jahren keine Überraschung. Solange die Federung noch nicht ganz am Ende ist soll es für unsere Zwecke genügen. Der große Stauraum ist wichtiger als die Zuladung. Das zulässige Gesamtgewicht von 800kg könnte man mit einem normalen Pkw ohnehin nicht legal ausreizen. Und wenn doch nochmal eine neue Achse erforderlich sein sollte, wäre das preislich immernoch zu verschmerzen.
Jetzt und hier wird der Kauf per Handschlag besiegelt. Geld und Fahrzeugpapiere wechseln den Besitzer und am nächsten Werktag geht es zur Zulassungsstelle um den Anhänger anzumelden und mit neuen Kennzeichen unterm Arm kann die Heimfahrt beginnen. Hinter dem Zugfahrzeug (Renault Kadjar) sieht der Anhänger noch schräger aus, aber das ist in erster Linie ein optisches Problem. Solange sonst alles passt, müssen wir hier erstmal nichts verändern. Das selbe lässt sich nicht über die Elektrik sagen. Angefangen beim alten 7pol-Stecker bis zur kaputten Kennzeichenbeleuchtung müssen wir uns einmal durchs Kabeldickicht arbeiten und sicher stellen das alles zuverlässig funktioniert und unterwegs keine Probleme machen wird. Die frische Hauptuntersuchung von vor zwei Monaten ist dabei leider nicht immer aussagekräftig.
Als erstes tauschen wir den 7pol gegen einen neuen 13pol Stecker. Damit hat das ewige rumgefummel mit Adaptern ein Ende. Da der oder die Vorbesitzer sich nicht an die offizielle Kabelbelegung gehalten haben muss jede Funtkion einzeln geprüft werden. Aus irgendeinem Grund sind die beiden Rücklichter und die Kennzeichenbeleuchtung an einem einzigen Kabel angeschlossen und nicht wie vorgeschrieben rechts und links aufgeteilt. Wenn am Zugfahrzeug die Sicherung für eine Seite des Standlicht durchbrennt, bleibt am Anhänger alles dunkel. Das kann so nicht bleiben. In der ersten Verteilerdose direkt an der Stirnwand sieht noch alles gut aus, also schauen wir in der zweiten Dose am Heck.
Hier sind ganz offensichtlich ein paar Kabel falsch verbunden. Immerhin lassen sich die Leitungen noch abschrauben und neu anschließen. Und eine neue alte Kennzeichenleuchte findet sich auch in unserem Teilefundus. Damit sie nicht direkt beim nächsten öffnen der Heckklappe wieder kaputt geht, installieren wir einfach ein paar Holzklötze als Rammschutz links und rechts. Eigentlich wäre es schöner die Beleuchtung und das Nummernschild einfach unter die Ladefläche zu versetzen, aber dafür reicht die Bodenfreiheit des Anhänger leider nicht aus. Also können wir auch nicht mal mit offener Heckklappe rum fahren wenn die Ladefläche doch mal zu kurz sein sollte. Wobei das bei einer über 2m langen Pritsche wohl nicht zu häufig vorkommen sollte.
Weiter geht es mit dem Planenaufbau. An der Stirnwand sind ein paar kleine Schnitte die geflickt werden müssen damit während der Fahrt kein Regenwasser an die Ladung kommen kann. Mit einem Heißluftfön und einem Stück Lkw-Plane als Flicken können die Löcher ohne viel Aufand geschlossen werden. Einfach die Plane aufheizen, Flicken andrücken und mit einem passenden Hilfsmittel andrücken bis alles abgekühlt ist. Wo der Fön schon mal zur Hand ist, machen wir direkt weiter und entfernen alle alten Aufkleberreste von der Plane und den Kotflügeln. Wir haben kein Fahrradgeschäft und müssen dafür auch keine Wertbung machen. Ausserdem soll der Anhänger komplett neu gestrichen werden und dabei sind Aufkleber sehr hinderlich.
Das selbe gilt für die Dichtmasse-Würste an den Rändern der Bordwände und die teilweise durchgefaulten Holzwände. Besonders die Stirnwand ist untenrum stark angefressen und muss langfristig erneuert werden. Bis das soweit ist beschränken wir uns darauf den Verfall zu bekämpfen und das Holz mit neuer Farbe zu schützen und untenrum mit Blechtafeln zu verstärken. Durchbrechen kann da nichts, das Gewicht trägt der Fußboden bzw. der Rahmen. Apropos Fußboden, dieser Anhänger hat keine massive Bodenplatte wie die meisten anderen Trailer sondern einzelne Holzlatten die nebeneinander liegen. Das hat den Vorteil das kaputte Bretter einzeln ausgetauscht werden können.
Leider geht das bei den Seitenwänden nicht so einfach. Sie stecken in einem geschlossenen Metallprofil und können nur ausgebaut werden wenn der Anhänger komplett zerlegt würde. Deshalb auch die vorläufige Reparatur mit Blechen über dem alten Holz. Natürlich muss der Trailer am Ende trotzdem vorzeigbar aussehen. Darum folgt jetzt die Schweißtreibende und zeitraubende Arbeit alle Holzwände mit Schleifpapier anzurauen und mit mehreren Schichten Holzschutzfarbe anzustreichen. Alles sieht besser aus als verwittertes Holz in verschiedenen Grautönen. Die Metallteile bekommen eine Schicht silbernen Sprühlack für die Optik. Durchrosten sollte hier so schnell auch nichts.
Kurz vor Ende des Tages zerbröselt eine der Verteilerdosen in unseren Händen. Der Kunststoff ist wohl doch nicht ewig haltbar. Als Ersatz nehmen wir einfach eine passend große Aufputz-Verteilerdose aus dem Baumarkt. Und für den krönenden Abschluss spendieren wir dem Anhänger noch ein paar Radkappen aus dem Fundus. Vielleicht kommen irgendwann auch noch mal vernünftige Rückfahrscheinwerfer dazu. Aber das hat noch Zeit. Jetzt soll der Anhänger sich erstmal im Alltagseinsatz unter Beweis stellen.
Nach einer kurzen aber intensiven Suche fand sich ein potenzieller Kandidat in der nächsten größeren Stadt. Mitten im Wohngebiet auf einem versteckten Innenhof steht das "gute" Stück vor einer Garage und wartet schon auf uns. Den Holzwänden sieht man das Alter schon von weitem an. Hier hätte vor 10 Jahren schon mal ein Eimer Farbe investiert werden können. Dafür sieht die Plane noch gut aus, von ein paar kaputten Beschlägen mal abgesehen. Die Deichsel und Achse sind nicht verbogen und der Rahmen nicht durchgerostet. Der Trailer hat Potenzial.
Die Achse und Zugdeichsel haben keine offensichtlichen Schäden und nichts ist verbogen. Nur die Gummifederung ist schon ein Stück weit eingesunken. Nach mittlerweile 38 Jahren keine Überraschung. Solange die Federung noch nicht ganz am Ende ist soll es für unsere Zwecke genügen. Der große Stauraum ist wichtiger als die Zuladung. Das zulässige Gesamtgewicht von 800kg könnte man mit einem normalen Pkw ohnehin nicht legal ausreizen. Und wenn doch nochmal eine neue Achse erforderlich sein sollte, wäre das preislich immernoch zu verschmerzen.
Jetzt und hier wird der Kauf per Handschlag besiegelt. Geld und Fahrzeugpapiere wechseln den Besitzer und am nächsten Werktag geht es zur Zulassungsstelle um den Anhänger anzumelden und mit neuen Kennzeichen unterm Arm kann die Heimfahrt beginnen. Hinter dem Zugfahrzeug (Renault Kadjar) sieht der Anhänger noch schräger aus, aber das ist in erster Linie ein optisches Problem. Solange sonst alles passt, müssen wir hier erstmal nichts verändern. Das selbe lässt sich nicht über die Elektrik sagen. Angefangen beim alten 7pol-Stecker bis zur kaputten Kennzeichenbeleuchtung müssen wir uns einmal durchs Kabeldickicht arbeiten und sicher stellen das alles zuverlässig funktioniert und unterwegs keine Probleme machen wird. Die frische Hauptuntersuchung von vor zwei Monaten ist dabei leider nicht immer aussagekräftig.
Als erstes tauschen wir den 7pol gegen einen neuen 13pol Stecker. Damit hat das ewige rumgefummel mit Adaptern ein Ende. Da der oder die Vorbesitzer sich nicht an die offizielle Kabelbelegung gehalten haben muss jede Funtkion einzeln geprüft werden. Aus irgendeinem Grund sind die beiden Rücklichter und die Kennzeichenbeleuchtung an einem einzigen Kabel angeschlossen und nicht wie vorgeschrieben rechts und links aufgeteilt. Wenn am Zugfahrzeug die Sicherung für eine Seite des Standlicht durchbrennt, bleibt am Anhänger alles dunkel. Das kann so nicht bleiben. In der ersten Verteilerdose direkt an der Stirnwand sieht noch alles gut aus, also schauen wir in der zweiten Dose am Heck.
Hier sind ganz offensichtlich ein paar Kabel falsch verbunden. Immerhin lassen sich die Leitungen noch abschrauben und neu anschließen. Und eine neue alte Kennzeichenleuchte findet sich auch in unserem Teilefundus. Damit sie nicht direkt beim nächsten öffnen der Heckklappe wieder kaputt geht, installieren wir einfach ein paar Holzklötze als Rammschutz links und rechts. Eigentlich wäre es schöner die Beleuchtung und das Nummernschild einfach unter die Ladefläche zu versetzen, aber dafür reicht die Bodenfreiheit des Anhänger leider nicht aus. Also können wir auch nicht mal mit offener Heckklappe rum fahren wenn die Ladefläche doch mal zu kurz sein sollte. Wobei das bei einer über 2m langen Pritsche wohl nicht zu häufig vorkommen sollte.
Weiter geht es mit dem Planenaufbau. An der Stirnwand sind ein paar kleine Schnitte die geflickt werden müssen damit während der Fahrt kein Regenwasser an die Ladung kommen kann. Mit einem Heißluftfön und einem Stück Lkw-Plane als Flicken können die Löcher ohne viel Aufand geschlossen werden. Einfach die Plane aufheizen, Flicken andrücken und mit einem passenden Hilfsmittel andrücken bis alles abgekühlt ist. Wo der Fön schon mal zur Hand ist, machen wir direkt weiter und entfernen alle alten Aufkleberreste von der Plane und den Kotflügeln. Wir haben kein Fahrradgeschäft und müssen dafür auch keine Wertbung machen. Ausserdem soll der Anhänger komplett neu gestrichen werden und dabei sind Aufkleber sehr hinderlich.
Das selbe gilt für die Dichtmasse-Würste an den Rändern der Bordwände und die teilweise durchgefaulten Holzwände. Besonders die Stirnwand ist untenrum stark angefressen und muss langfristig erneuert werden. Bis das soweit ist beschränken wir uns darauf den Verfall zu bekämpfen und das Holz mit neuer Farbe zu schützen und untenrum mit Blechtafeln zu verstärken. Durchbrechen kann da nichts, das Gewicht trägt der Fußboden bzw. der Rahmen. Apropos Fußboden, dieser Anhänger hat keine massive Bodenplatte wie die meisten anderen Trailer sondern einzelne Holzlatten die nebeneinander liegen. Das hat den Vorteil das kaputte Bretter einzeln ausgetauscht werden können.
Leider geht das bei den Seitenwänden nicht so einfach. Sie stecken in einem geschlossenen Metallprofil und können nur ausgebaut werden wenn der Anhänger komplett zerlegt würde. Deshalb auch die vorläufige Reparatur mit Blechen über dem alten Holz. Natürlich muss der Trailer am Ende trotzdem vorzeigbar aussehen. Darum folgt jetzt die Schweißtreibende und zeitraubende Arbeit alle Holzwände mit Schleifpapier anzurauen und mit mehreren Schichten Holzschutzfarbe anzustreichen. Alles sieht besser aus als verwittertes Holz in verschiedenen Grautönen. Die Metallteile bekommen eine Schicht silbernen Sprühlack für die Optik. Durchrosten sollte hier so schnell auch nichts.
Kurz vor Ende des Tages zerbröselt eine der Verteilerdosen in unseren Händen. Der Kunststoff ist wohl doch nicht ewig haltbar. Als Ersatz nehmen wir einfach eine passend große Aufputz-Verteilerdose aus dem Baumarkt. Und für den krönenden Abschluss spendieren wir dem Anhänger noch ein paar Radkappen aus dem Fundus. Vielleicht kommen irgendwann auch noch mal vernünftige Rückfahrscheinwerfer dazu. Aber das hat noch Zeit. Jetzt soll der Anhänger sich erstmal im Alltagseinsatz unter Beweis stellen.
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