Im SZK scheinen nur noch zwei Arten von Autos zu existieren; unauffällige Dauerläufer die einfach funktionieren und rollende Großbaustellen die wir eigentlich mehrere Tage am Stück bearbeiten müssten um sämtliche Projekte abzuarbeiten. Dieser Polo 6N ist irgendwie unentschlossen. Seit dem neuen Getriebe und diversen Ausrücklagern vor einem guten halben Jahr frisst der Wagen jeden Tag fleißig Kilometer auf dem Weg zur Arbeit und das ohne Defekte. Bis jetzt.
Der Fahrerin selbst ist es erst gar nicht aufgefallen, da sich dieses Problem langsam entwickelt hat (und das Radio ohnehin immer aufgedreht ist), aber die Arbeitskollegen meinten irgendwann; "ist dein Auto irgendwie lauter als früher? Ja doch, wenn man mal genau hin hört ist der Motor deutlich lauter wahrnehmbar als sonst. Irgendwo ist die Auspuffanlage undicht. Also bei Gelegenheit auf die Hebebühne und schauen was los ist.
Ein schneller Blick auf den Endschalldämpfer liefert die Erklärung für den lauten Klang. Das Rohr zwischen Mittel- und Endschalldämpfer ist durchgerostet und abgebrochen. In der Vergangenheit hätten wir vielleicht noch einen Versuch gestartet das Rohr wieder anzuschweißen. Aber wie uns die Erfahrung zeigt, ist es meistens die klügere Entscheidung in neues Material zu investieren statt Stundenlang die rostigen Brocken mit Schweißdraht zu verbinden. Und so teuer ist ein neuer Schalldämpfer auch nicht. Zumindest wenn man kein Originalteil kauft.
Im Set enthalten sind die neuen Haltegummis und Rohrschellen. Ansonsten brauchen wir nur noch Rostlöser und Auspuffmontagepaste um alle neuen Teile gut zusammenzubringen. Die alten Teile leisten nicht mehr wirklich viel Widerstand und mit ein paar beherzten Hammerschlägen trennen sich die beiden alten Rohre wieder voneinander. Mit einer Drahtbürste reinigen wir das Rohrstück vom Mittelschalldämpfer und schmieren alles mit Montagepaste ein. Dann muss nur noch der neue Schalldämpfer samt Rohr über die Hinterachse gefummelt und aufgesteckt werden.
Alles in Allem dauerte der Einbau nicht mal 21 Minuten. Dieser Schalldämpfer passt ohne größere Modifikationen, was wirklich keine Selbstverständlichkeit ist. Die einzige kleine Bastellösung die wir machen mussten sind ein paar Kabelbinder um die Auspuffgummis vom Mittelschalldämpfer. Hierfür haben wir keinen Ersatz, aber die Gummis sind ausgeleiert und lassen das Auspuffrohr gegen eine Karosseriestrebe schlagen. Jetzt hängt alles in der Luft und nichts schlägt mehr an. Hoffen wir zumindest.
Natürlich lassen wir den Polo nicht wieder aus der Garage raus bevor wir ihn einmal gründlich durchgecheckt haben. Ein kaputtes Rücklicht ist kein Problem für uns, die passenden Glühlampen liegen immer im Kofferraum bereit. Bei diesem Auto kann man immerhin noch alles ohne Werkzeug zerlegen und leicht erreichen. Zu guter Letzt nutzen wir die Chance den Wagen auf der Bühne zu haben um die Räder von vorne nach hinten zu tauschen. Der letzte Reifensatz wurde nie rotiert, so dass die Vorderräder komplett blank waren und an den Hinterräder Sägezähne entstanden.
Damit der ganze Tag nicht zu erfolgreich verläuft und jemand die Idee bekommt wir würden echte Fortschritte erzielen, gibt es zum Abschluss noch einen herben Rückschlag. Nach leichtem Druck auf eine große Rostblase am rechten Kotflügel gelingt dem Nikografen der Durchbruch. Offenbar war das Blech schon sehr stark angegriffen. Das heißt wir müssen einen neuen Kotflügel besorgen.
Mehr davon beim nächsten Mal.
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