Montag, 8. Juli 2019

Kühlwasserverlust im Autogas Siebener


Sonntag morgen gegen 9 Uhr, alles ist bereit für die Geburtstagsfeier. In der regionalen Brauerei ist ein kleiner Raum für uns und die anderen Gäste reserviert, wir müssen nur hin fahren und das Frühstücksbuffet genießen. Also auf das Garagentor und rein in den Autogas Siebener. Noch bevor wir das Wohngebiet verlassen haben schlägt die Nadel der Temperaturanzeige in den roten Bereich aus. Was ist denn jetzt schon wieder kaputt?


Gut das wir noch nicht weit weg von Zuhause sind, der BMW kommt wieder in die Garage und dafür darf der Audi raus. Entweder man hat ein zuverlässiges Auto oder eine Hand voll unzuverlässige, es muss ja immer nur eines laufen. Mehrere Stunden später sind wir wieder Daheim und schauen uns das Problem mal genauer an. Möglicherweise ist ein Sensor kaputt und liefert falsche Werte, oder es ist ein Warnsignal vom Auto damit wir zweifelsfrei verstehen das irgendwas nicht richtig ist. Die große Pfütze in der Garage vom Siebener lässt die Vermutung zu dass hier nicht nur ein elektrisches Problem vorliegt. 

Sicherheitshalber lesen wir dennoch den Fehlerspeicher vom Motorsteuergerät aus. Der Eintrag lautet "Motortemperatur: Wert unplausibel". Der anschließende Blick in den Kühlwasser-Ausgleichsbehälter liefert die Begründung für diesen unplausiblen Wert - er ist komplett leer. Aus purer Neugierde nehmen wir die Gießkanne zur Hand und füllen den Behälter mit Wasser auf. Sofort beginnt es irgendwo rund um den Kühler zu tropfen und eine Pfütze sammelt sich unterm Auto. Sieht nicht so aus als ob wir den BMW aus eigenem Antrieb bis zur Garage fahren können.


Solltes uns Unterwegs das Wasser ausgehen und der Motor überhitzen droht ein kostspieliger Kopfdichtungsschaden. Dann doch lieber mit dem Lasso zur Halle schleppen lassen. Vor Ort ist zu allem Übel auch noch die Batterie vom BMW leer, eine halbe Stunde mit eingeschalteter Zündung und Warnblinkanlage ist einfach zu viel für den Akku. Aber auch für solche Fälle sind wir vorbereitet und geben uns mal eben selbst Starthilfe. Jetzt können wir den Siebener endlich auf die Rampen fahren und uns die Sache von unten genauer anschauen.


Wobei einen Zwischenschritt gibt es doch noch, die Unterbodenverkleidung muss demontiert werden. Neben dem halben Dutzend Schrauben sind seit dem Mallör auf der Autobahn auch noch eine Hand voll Kabelbinder im Einsatz damit hier nichts mehr abfallen kann.Irgendwann ist endlich die Verkleidung aus dem Weg und der Blick fällt auf die Unterseite vom Ausgleichsbehälter des Kühlsystem, hier ist von unten ein Pegelstandsensor eingesetzt und genau dort tropft das Kühlwasser raus.



Der Sensor wird einfach über seinen Bajonettverschluss am Tank befestigt und lässt sich einfach entnehmen. Leider brachte auch ein neuer Sensor den wir aus anderen Gründen seit längerem auf Lager hatten auch keine verbesserung der Lage. Tatsächlich tropft es jetzt nicht mehr, es läuft ein feiner Wasserstrahl aus. Also muss das Problem wohl beim Behälter selbst liegen. Kein Problem. Wozu haben wir den grauen 740i E38 damals so gründlich ausgeschlachtet und alles mögliche aufgehoben. Unter anderem auch den kompletten Kühler samt Luftleitblech und dem Behälter. 


Um den Behälter zu tauschen muss nicht viel demontiert werden. Ein Plastikclip links und rechts am Luftleitblech, eine Plastikklammer am Schraubverschluss vom Ausgleichsbehälter, eine große Schlauchschelle unten am Behälter, eine kleine Schlauchschelle oben am Behälter und natürlich der Stecker vom Pegelstandsensor. Spätestens jetzt läuft das verbliebene Kühlwasser in vollem Umfang aus dem Motor. Eine große Auffangwanne wäre jetzt hilfreich. Sobald der neue Behälter eingesetzt ist, bauen wir alles wieder zusammen und füllen das Kühlsystem mit neuem Frostschutzmittel auf. 


Damit das Kühlsystem bestmöglich entlüftet wird, lassen wir den Wagen mit den Vorderrädern auf der Rampe stehen, drehen die Heizung auf Maximum und füllen während der Motor läuft immer weiter Kühlmittel auf bis der Pegel im Behälter konstant bleibt, jetzt kann der Deckel wieder zugeschraubt werden. Der Motor muss so lange weiter laufen bis im Innenraum warme Luft aus den Lüftungsdüsen kommt und die beiden großen Schläuche vom Kühler unter fühlbarem Druck stehen. Bei dieser Gelegenheit haben wir einen Großteil der Blechmuttern für die Unterbodenverkleidung gegen neue getauscht, jetzt sollte auch bei Tempo 230 alles fest halten. In den nächsten Tagen und Wochen werden wir den Pegel im Behälter regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf nachfüllen. So wie es jetzt aussieht hat uns dieser Schaden knapp 20€ für neues Kühlmittel und einen halben Tag Lebenszeit gekostet. Könnte schlimmer sein.

1 Kommentar:

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