Nur mit einer neuen Batterie waren die Stromprobleme die unsere Honda Shadow VT750 im letzten Urlaub hatte leider noch nicht gelöst. Heute machen wir uns wieder auf die Suche nach dem Fehler im System und dann sollte die Maschine wieder richtig funktionieren. Für die grundlegende Diagnose brauchen wir nur ein Multimeter und Handwerkzeuge.
Bis jetzt sind folgende Dinge bekannt; die Lichtmaschine lädt die Batterie nicht und der Laderregler bzw. Gleichrichter ist ziemlich heiß geworden und hat gedampft. Jetzt ist die Frage ob ein neuer Regler alles ist was wir zum Erfolg brauchen oder ob noch weitere tiefergehende Probleme existieren die den Regler zerstört haben könnten. Da wir uns relativ sicher sind das wir einen neuen Regler brauchen, wird
vorsorglich ein neuer Teil besorgt. Den alten Regler und die
Lichtmaschine wollen wir erstmal durchmessen bevor ein Probelauf mit dem
neuen Teil erfolgen wird.
Sofern kein Teil offensichtlich kaputt ist (wie bei dieser Honda) und der Motor noch anspringt, können wir als erstes die Ladespannung bei Leerlaufdrehzahl prüfen. Dafür muss erstmal die Batterie freigelegt und ein Multimeter aufgetrieben werden. Im Messbereich 20DCV können wir die aktuelle Spannung der Batterie, bei ausgeschalteter Zündung, an den Batteriepolen messen und notieren. Diese Honda hat gerade erst eine nagelneue Batterie bekommen und wurde danach nur einmal kurz gestartet, die gemessene Ruhespannung beträgt 12,7V - also fast voll geladen und in Ordnung. Als nächstes starten wir den Motor und halten die Drehzahl im mittleren Bereich also ungefähr 3000upm und messen wieder. Jetzt erwarten wir eine deutlich höhere Spannung, irgendwo zwischen 13,5V und 14,5V üblicherweise.
Sofern das Motorrad über irgendwelche elektrischen Verbraucher verfügt, zum Beispiel Heizgriffe oder Zusatzscheinwerfer etc, schalten wir diese jetzt auch noch ein und schauen wie sich die Spannung verändert. Selbst wenn alle Verbraucher aktiviert sind, müsste die Spannung noch über 13V bleiben. In unserem Fall sind die Spannung immer weiter ab, egal wie hoch der Motor dreht oder welche Verbraucher eingeschaltet sind. Das ist kein gutes Zeichen, aber voreilige Schlüsse ziehen kann ja jeder. Wir messen als nächstes die Lichtmaschine, dafür genügt es bei dieser Honda den Stecker vom Laderegler abzuziehen und die Messspitzen vom Multimeter (Messbereich 200ACV) an zwei Kontakte im Stecker zu halten. Nun wieder den Motor starten und auf etwa 3000upm bringen. Wenn alles in Ordnung ist, müssen ungefähr 70Volt anliegen. Diese Messung wiederholen wir so oft bis alle Kombinationen von Kontakten im Stecker durchgetestet sind. Solange alle Werte nah beieinander liegen ist hier vermutlich alles in Ordnung. Die genaue Belegung der Kontakte im Stecker kann sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden, im Zweifel recherchieren.
Nur für den Fall das die Werte deutlich abweichen oder insgesamt viel niedriger sind (im Zweifel die Herstellerliteratur zum Motorrad bemühen), müssen wir noch weiter nachforschen. Das heißt bei ausgeschalteter Zündung mit dem Multimeter (Messbereich 200Ω) den Widerstand der Wicklungen zueinander und gegen Masse. Im ersten Fall sollten alle Kombinationen an den Kontakten gleichmäßig niedrige Werte (unter 1Ω) und im zweiten Fall garkein Durchgang auf Masse gemessen werden. Anderenfalls gibt es irgendwo einen Kurzschluss oder Kabelbruch. Beides wäre ein Grund die Lichtmaschine auszutauschen oder reparieren zu lassen. Sollten die Werte stimmen und trotzdem keine ausreichend hohe Ladespannung generiert werden könnte der Rotor entmagnetisiert sein. In dieser Honda scheint alles in Ordnung zu sein. Also machen wir mit dem nächsten Bauteil weiter; der Laderegler/Gleichrichter.
Wie der Name schon vermuten lässt hat dieses Teil mehrere Aufgaben. Zum einen wird der 3Phasen Drehstrom der Lichtmaschine zu Gleichstrom gerichtet und zum anderen die Spannung auf einem konstanten Niveau gehalten das die Batterie bis zum Ende aufladen kann ohne sie überkochen zu lassen, egal wieviele Verbraucher aktiv sind oder wie schnell der Motor läuft. Am Regler messen wir ebenfalls den Widerstand (Messbereich 200Ω) der einzelnen Anschlüsse zueinander. Einmal vom Pluspol Anschluss zu den drei Ausgängen der Lichtmaschine und einmal vom Minuspol zu den selben Anschlüssen. Anschließend die selben Messreihen nochmals aber mit vertauschten Messanschlüssen beim Multimeter. Dabei erwarten wir in die eine Richtung einen sehr niedrigen Widerstand und in die andere Richtung einen signifikant höheren Widerstandswert. Gibt es keinen Unterschied in welche Richtung der Widerstand gemessen wird ist die Diode im Regler kaputt und das ganze Teil muss repariert oder ausgetauscht werden.
****Exkurs Ende****
Tatsächlich sind in unserer Honda gleich mehrere Dioden defekt und haben in beiden Richtungen wenig Widerstand. Die Rauchzeichen waren also nicht bloß zur Dekoration. Also kommt jetzt der neue Regler zum Einsatz. Er unterscheidet sich minimal vom Originalteil, zum einen ist das Lochbild etwas größer und zum anderen wurde das Gehäuse aus Aluminium gefertigt und mit Kühlrippen ausgestattet. Hondas aus dieser Epoche hatten wohl häufiger Probleme mit dem Ladesystem. Nach ein bisschen Fummelei und neuen Löchern in der Halteplatte sitzt das Teil im Rahmen und der erste Probelauf kann kommen. Im Leerlauf ohne Licht 13.8V, im Leerlauf mit Licht 12.8V und bei höherer Drehzahl bis zu 13.8V. Das sieht alles gut aus und damit sind unsere Probleme hoffentlich endgültig Geschichte. Zum Abschluss kommt nun noch der Sportauspuff wieder ans Motorrad und dann ist endlich Feierabend für heute.
Nur für den Fall das die Werte deutlich abweichen oder insgesamt viel niedriger sind (im Zweifel die Herstellerliteratur zum Motorrad bemühen), müssen wir noch weiter nachforschen. Das heißt bei ausgeschalteter Zündung mit dem Multimeter (Messbereich 200Ω) den Widerstand der Wicklungen zueinander und gegen Masse. Im ersten Fall sollten alle Kombinationen an den Kontakten gleichmäßig niedrige Werte (unter 1Ω) und im zweiten Fall garkein Durchgang auf Masse gemessen werden. Anderenfalls gibt es irgendwo einen Kurzschluss oder Kabelbruch. Beides wäre ein Grund die Lichtmaschine auszutauschen oder reparieren zu lassen. Sollten die Werte stimmen und trotzdem keine ausreichend hohe Ladespannung generiert werden könnte der Rotor entmagnetisiert sein. In dieser Honda scheint alles in Ordnung zu sein. Also machen wir mit dem nächsten Bauteil weiter; der Laderegler/Gleichrichter.
Wie der Name schon vermuten lässt hat dieses Teil mehrere Aufgaben. Zum einen wird der 3Phasen Drehstrom der Lichtmaschine zu Gleichstrom gerichtet und zum anderen die Spannung auf einem konstanten Niveau gehalten das die Batterie bis zum Ende aufladen kann ohne sie überkochen zu lassen, egal wieviele Verbraucher aktiv sind oder wie schnell der Motor läuft. Am Regler messen wir ebenfalls den Widerstand (Messbereich 200Ω) der einzelnen Anschlüsse zueinander. Einmal vom Pluspol Anschluss zu den drei Ausgängen der Lichtmaschine und einmal vom Minuspol zu den selben Anschlüssen. Anschließend die selben Messreihen nochmals aber mit vertauschten Messanschlüssen beim Multimeter. Dabei erwarten wir in die eine Richtung einen sehr niedrigen Widerstand und in die andere Richtung einen signifikant höheren Widerstandswert. Gibt es keinen Unterschied in welche Richtung der Widerstand gemessen wird ist die Diode im Regler kaputt und das ganze Teil muss repariert oder ausgetauscht werden.
****Exkurs Ende****
Tatsächlich sind in unserer Honda gleich mehrere Dioden defekt und haben in beiden Richtungen wenig Widerstand. Die Rauchzeichen waren also nicht bloß zur Dekoration. Also kommt jetzt der neue Regler zum Einsatz. Er unterscheidet sich minimal vom Originalteil, zum einen ist das Lochbild etwas größer und zum anderen wurde das Gehäuse aus Aluminium gefertigt und mit Kühlrippen ausgestattet. Hondas aus dieser Epoche hatten wohl häufiger Probleme mit dem Ladesystem. Nach ein bisschen Fummelei und neuen Löchern in der Halteplatte sitzt das Teil im Rahmen und der erste Probelauf kann kommen. Im Leerlauf ohne Licht 13.8V, im Leerlauf mit Licht 12.8V und bei höherer Drehzahl bis zu 13.8V. Das sieht alles gut aus und damit sind unsere Probleme hoffentlich endgültig Geschichte. Zum Abschluss kommt nun noch der Sportauspuff wieder ans Motorrad und dann ist endlich Feierabend für heute.
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