Wenn
man sich dazu entscheidet einen eigenen Anhänger zu kaufen, dann wohl
weil man plant ihn oft und lange einzusetzen. Mels neuer alter Anhänger
stand nach seiner umfangreichen Schönheits-OP
ziemlich lange ungenutzt rum bis der erste richtige Einsatz kam. Dann
ging es auch gleich richtig zur Sache. Das blieb nicht ganz ohne
Folgen.
Schon
beim aufladen der Gartenabfälle für den Trip zum lokalen Kompostwerk
riss die Kunststoffleine mit der die Plane ringsherum verschlossen wird.
Offenbar ist das Material mittlerweile so alt und spröde das ein
kräftiger Ruck ausreicht um die Schnur durchzureißen. Kein großes Drama,
ein paar Meter neue Schnur und Endstücke kosten kein Vermögen. Mit
einem scharfen Messer auf Länge schneiden und mit einer großen Rohrzange
die Hülsen verpressen, schon kann die Leine eingefädelt werden.
Leider
blieb es nicht bei diesem einen Defekt. Nachdem auch die letzte Ladung
Grünschnitt ordnungsgemäß verklappt wurde, sollte der Anhänger wieder an
seinen Platz gestellt werden. Also Stützrad runter drehen, Kupplung
öffnen und Stecker abziehen. Doch halt! Der Anhänger möchte noch nicht
Feierabend machen und rollt selbstständig weiter. Selbst das lange
Stromkabel ist irgendwann zu ende und der Stecker versucht Anhänger und
Auto zusammenzuhalten.
Das
klappt nicht so ganz und die Leitungen werden aus dem Stecker gerissen.
Tolle Wurst. So kann der Anhänger erstmal nicht weiterfahren. Bloß gut
dass die Arbeit für heute erledigt ist. Am nächsten Tag können wir
erstmal provisorisch die Kabel neu anschließen damit die wichtigsten
Lichtsignale wieder funktionieren. Nur ein Teil der Schlussleuchten will
einfach nicht mehr funktionieren. Da müssen wir nochmal gründlich auf
Fehlersuche gehen.
In
der heimischen Garage machen wir uns ans Werk. Eigentlich können wir
von Glück reden das der Stecker abgerissen ist. So fällt uns ein
weiterer Schaden am Kabel auf; offenbar war es nicht richtig um die
Kupplung gelegt worden und hat auf dem Boden geschliffen bis die Drähte
sichtbar sind. So machen wir aus der Not eine Tugend und kürzen das
Kabel bis hinter die Schadstelle, jetzt reicht es noch bis zur Steckdose
am Auto und nicht weiter. Auf der Fahrbahn schleifen sollte nun nichts
mehr.
Da
die Kabelenden sehr stark belastet werden können (wenn man den Anhänger
damit zieht) versuchen wir hier alles bestmöglich stabil zu machen. Auf
die Litzen kommt Lötzinn und eine kleine Schlauchschelle um die
Kabelhülle, damit die Zugentlasung vom Steckergehäuse besser
funktionieren kann. Ausserdem werden die Kabelfarben entsprechend der ISO 11446 für 13pol Steckdosen angeschlossen. Das erleichtert uns für
zukünftige Reparaturen hoffentlich die Arbeit.
Selbst
damit funktionieren noch längst nicht alle Leuchten am Heck des
Anhängers wieder wie sie sollen. Also werfen wir einen Blick in die
beiden Stromverteilerdosen. Vermutlich hat sich irgendwann mal jemand an
den Kabeln zu schaffen gemacht und nach seinem eigenen System
gearbeitet. Das ist einer der wenigen Vorteile von den neuen Anhängern
mit ihrem durchgängigen Kabelstrang vom Stecker zu den beiden
Rückleuchten ohne irgendwelche Trennstellen. Dafür kann man hier auch
nicht so einfach irgendwelche Zusatzverbraucher nachrüsten.
In
der vorderen Verteilerdose sind die Kabelfarben noch 1:1 durchgezogen
worden, dann muss es wohl in der hinteren Dose eine Abweichung geben.
Tatsächlich stimmen hier fast keine Farben mit dem Plan überein. Das
weiße Kabel (Masseleitung) ist abgeschnitten und weggesteckt.
Stattdessen ist das blaue Kabel (Nebelschlussleuchte) als Masse
angeschlossen. Also ein Stück Kabel anlöten, die weiße & blaue
Leitung vertauschen, Probelauf machen. Jetzt leuchet alles wann und wie
es soll. Sehr schön. Auch wenn bereits jetzt der Wunsch nach mehr
Leuchten aufkeimt.
Ein
weiterer Wunsch den Mel vor der ersten wirklich größeren Reise mit samt
Gepäck für zwei Wochen noch schnell erfüllen will, sind ein paar
Zurrösen um die Staukisten sicher auf der Ladefläche anzubinden. Vier
Stück auf jeder Seite, knapp über dem Boden sollten dafür ausreichend
sein. Die passenden Löcher für M6 Schrauben sind schnell gebohrt und
alles mit selbstsichernden Muttern samt großen Unterlegscheiben
festgeschraubt. Jetzt sollte wirklich nichts mehr schief gehen.
Tatsächlich
überstanden Fahrer, Zugfahrzeug und Anhängsel die ingesamt 360km lange
Rundreise ohne jegliche Störung. Hoffen wir mal dass es auch in Zukunft
so bleibt. Die Kombination aus hohem Renault Kadjar (SUV) und tiefem
Anhänger sieht zwar nach wie vor ein bisschen dämlich aus, macht aber
fahrdynamisch keinen merkbaren Unterschied.
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