Montag, 9. September 2019

Anhänger Restauration 2 - Der erste Einsatz


Wenn man sich dazu entscheidet einen eigenen Anhänger zu kaufen, dann wohl weil man plant ihn oft und lange einzusetzen. Mels neuer alter Anhänger stand nach seiner umfangreichen Schönheits-OP ziemlich lange ungenutzt rum bis der erste richtige Einsatz kam. Dann ging es auch gleich richtig zur Sache. Das blieb nicht ganz ohne Folgen. 


Schon beim aufladen der Gartenabfälle für den Trip zum lokalen Kompostwerk riss die Kunststoffleine mit der die Plane ringsherum verschlossen wird. Offenbar ist das Material mittlerweile so alt und spröde das ein kräftiger Ruck ausreicht um die Schnur durchzureißen. Kein großes Drama, ein paar Meter neue Schnur und Endstücke kosten kein Vermögen. Mit einem scharfen Messer auf Länge schneiden und mit einer großen Rohrzange die Hülsen verpressen, schon kann die Leine eingefädelt werden. 


Leider blieb es nicht bei diesem einen Defekt. Nachdem auch die letzte Ladung Grünschnitt ordnungsgemäß verklappt wurde, sollte der Anhänger wieder an seinen Platz gestellt werden. Also Stützrad runter drehen, Kupplung öffnen und Stecker abziehen. Doch halt! Der Anhänger möchte noch nicht Feierabend machen und rollt selbstständig weiter. Selbst das lange Stromkabel ist irgendwann zu ende und der Stecker versucht Anhänger und Auto zusammenzuhalten. 


Das klappt nicht so ganz und die Leitungen werden aus dem Stecker gerissen. Tolle Wurst. So kann der Anhänger erstmal nicht weiterfahren. Bloß gut dass die Arbeit für heute erledigt ist. Am nächsten Tag können wir erstmal provisorisch die Kabel neu anschließen damit die wichtigsten Lichtsignale wieder funktionieren. Nur ein Teil der Schlussleuchten will einfach nicht mehr funktionieren. Da müssen wir nochmal gründlich auf Fehlersuche gehen. 


In der heimischen Garage machen wir uns ans Werk. Eigentlich können wir von Glück reden das der Stecker abgerissen ist. So fällt uns ein weiterer Schaden am Kabel auf; offenbar war es nicht richtig um die Kupplung gelegt worden und hat auf dem Boden geschliffen bis die Drähte sichtbar sind. So machen wir aus der Not eine Tugend und kürzen das Kabel bis hinter die Schadstelle, jetzt reicht es noch bis zur Steckdose am Auto und nicht weiter. Auf der Fahrbahn schleifen sollte nun nichts mehr.


Da die Kabelenden sehr stark belastet werden können (wenn man den Anhänger damit zieht) versuchen wir hier alles bestmöglich stabil zu machen. Auf die Litzen kommt Lötzinn und eine kleine Schlauchschelle um die Kabelhülle, damit die Zugentlasung vom Steckergehäuse besser funktionieren kann. Ausserdem werden die Kabelfarben entsprechend der ISO 11446 für 13pol Steckdosen angeschlossen. Das erleichtert uns für zukünftige Reparaturen hoffentlich die Arbeit. 


Selbst damit funktionieren noch längst nicht alle Leuchten am Heck des Anhängers wieder wie sie sollen. Also werfen wir einen Blick in die beiden Stromverteilerdosen. Vermutlich hat sich irgendwann mal jemand an den Kabeln zu schaffen gemacht und nach seinem eigenen System gearbeitet. Das ist einer  der wenigen Vorteile von den neuen Anhängern mit ihrem durchgängigen Kabelstrang vom Stecker zu den beiden Rückleuchten ohne irgendwelche Trennstellen. Dafür kann man hier auch nicht so einfach irgendwelche Zusatzverbraucher nachrüsten. 


In der vorderen Verteilerdose sind die Kabelfarben noch 1:1 durchgezogen worden, dann muss es wohl in der hinteren Dose eine Abweichung geben. Tatsächlich stimmen hier fast keine Farben mit dem Plan überein. Das weiße Kabel (Masseleitung) ist abgeschnitten und weggesteckt. Stattdessen ist das blaue Kabel (Nebelschlussleuchte) als Masse angeschlossen. Also ein Stück Kabel anlöten, die weiße & blaue Leitung vertauschen, Probelauf machen. Jetzt leuchet alles wann und wie es soll. Sehr schön. Auch wenn bereits jetzt der Wunsch nach mehr Leuchten aufkeimt.


Ein weiterer Wunsch den Mel vor der ersten wirklich größeren Reise mit samt Gepäck für zwei Wochen noch schnell erfüllen will, sind ein paar Zurrösen um die Staukisten sicher auf der Ladefläche anzubinden. Vier Stück auf jeder Seite, knapp über dem Boden sollten dafür ausreichend sein. Die passenden Löcher für M6 Schrauben sind schnell gebohrt und alles mit selbstsichernden Muttern samt großen Unterlegscheiben festgeschraubt. Jetzt sollte wirklich nichts mehr schief gehen.

Tatsächlich überstanden Fahrer, Zugfahrzeug und Anhängsel die ingesamt 360km lange Rundreise ohne jegliche Störung. Hoffen wir mal dass es auch in Zukunft so bleibt. Die Kombination aus hohem Renault Kadjar (SUV) und tiefem Anhänger sieht zwar nach wie vor ein bisschen dämlich aus, macht aber fahrdynamisch keinen merkbaren Unterschied.

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