Freitag, 27. September 2019

Jimny GJ erstes Fazit nach 5000km


Jetzt nach über einem halben Jahr können wir endlich einen ersten Langzeiterfahrungsbericht zum neuen Suzuki Jimny GJ machen. Warum es 8 Monate dauerte die 5000km zu erreichen sollte mittlerweile wohl klar sein. Seit der erfolgreichen Reparatur läuft und blinkt der Wagen bis jetzt zuverlässig. Dafür zeigen sich ein paar Eigenschaften die uns vorher nicht so aufgefallen sind. 


Positiv zu bemerken ist in jedem Fall der nicht vorhandene Ölverbrauch. Das sollte zwar bei jedem neuen Auto eine Selbstverständlichkeit sein, aber wir sind anderes gewohnt. Ebenfalls positiv (für unsere Verhältnisse) ist der Spritverbrauch, je nach Fahrweise 6,5 bis 6,7l  auf 100km. Wenn der Wagen eine Start-Stopp-Automatik hätte, würde dieser Wert vielleicht noch weiter sinken, dafür braucht dieser Wagen keine teure Spezialbatterie für diese höhere Belastung mit häufigeren Starts.


Inzwischen ist der Motor gut eingefahren und mit genügend Anlaufstrecke erreicht der Wagen auf dem Tacho auchmal knapp die 160kmh Grenze, dann muss man nur aufpassen woher der Wind weht. Wobei Geschwindigkeiten über 90kmh den Verbrauch schnell ansteigen lassen, ein längerer 5. Gang oder besser gleich ein 6 Gang-Getriebe könnten das ändern. Dann müsste natürlich die hakelige Schaltung überarbeitet werden. Am glücklichsten sind Fahrer und Fahrzeug in der Stadt und auf Landstraßen mit gemäßigtem Tempo. Dazu passt auch die schwammige Kurvenlage samt indirekt übersetzter Lenkung und die quietschenden Reifen wenn man mit 30 Sachen schärfer abbiegen will. 


Selbst wenn die Reifen mehr Grip hätten, würden die Sitze nicht genug Seitenhalt bieten um wirklich gut um die Kurve zu gehen. Für normale Fahrten und auf längeren Strecken sind die Sitze aber durchaus geeignet und bequem. Nur eine Mittelarmlehne wäre noch ganz weit oben auf der Wunschliste und sollte sich mittelfristig nachrüsten lassen. Leider lässt sich das selbe über eine teleskopierbare Lenksäule nicht sagen, so muss man einen Kompromiss zwischen Beinfreiheit und Armlänge finden. Egal wie der Sitz auch eingestellt ist, wenn man als erster an einer Verkehrsampel steht muss man sich weit nach vorne beugen um irgendwie die Ampel sehen zu können da die Windschutzscheibe doch ziemlich niedrig ist. 


Der sehr tief heruntergezogene Innenspiegel in Verbindung mit dem Gehäuse für die Kamera an der Frontscheibe ist uns ebenfalls ein sprichwörtlicher Dorn im Auge. In langgezogenen Kurven muss man sich wirklich im Sitz umher bewegen um alles im Blick zu behalten. Ansonsten gibt es im Innenraum nur noch die wenigen Ablagefächer und kratzempfindliche Kunststoffoberflächen zu bemängeln. Das Radio dürfte gerne ein bisschen mehr Leistung haben und nicht so schräbbeln wenn der nicht vorhandene Bass einsetzt. Dafür muss man positiv erwähnen das auf dem Monitor auch Videos geschaut werden können, vielleicht ganz hilfreich wenn man irgendwo campt. 


Tatsächlich haben wir genau das schon ausprobiert und eine Nacht im Jimny geschlafen. Im Schein der Campinglaterne die es beim Kauf gratis dazu gab liegt man zumindest mit 1,90m Körpergröße mehr schlecht als recht auf dem umgeklappten Beifahrersitz und Kofferraumboden. Der Kopf stößt gegen das Handschuhfach und die Fersen gegen die Hecktür. Aber wenn man sich diagonal ausstreckt geht es. Mit einer Isomatte und Polster um den Höhenunterschied auszugleichen könnte man sicher auch mehr als eine Nacht überstehen. Als Verbesserungsvorschlag würden wir gerne einen Türgriff innen an der Hecktür haben. So muss man sich mühsam durch die vordere Tür raus bewegen.


Genauso Verbesserungswürdig ist die Steuerung vom Tempomaten der nach jedem Start neu aktiviert werden muss und erst ab 50kmh funktioniert. Heute leider Standard aber für uns trotzdem sehr nervig sind die diversen Warntöne, Schlüssel steckt und Tür offen? Piep! Nicht angeschnallt? Piep! Mit offener Tür rangieren? Piep! Solange uns die Werkstatt dabei nicht helfen kann, müssen wir damit wohl oder übel leben - bis die Garantiezeit rum ist. Bis dahin beschränken wir uns auf kleinere Modifikationen ohne Einfluss auf die Fahrzeugtechnik. Beispielsweise ein paar Schmutzfänger für vorne und hinten. Die Dinger wollten wir eigentlich schon direkt nach dem Kauf montieren, aber dann kam uns die Elektrik dazwischen.


Die mitgelieferten Einbauanleitungen sind leicht verständlich und die Passgenauigkeit sehr gut, aber was soll man von Originalzubehör zu solchen Preisen auch anderes erwarten. Selbst wenn dieser Jimny zumindest in unserer Gegend mit seiner Farbe ziemlich einzigartig ist, möchten wir doch ein bisschen was für die Individualität tun. So kamen wir mit einem anderen Jimny-Fahrer ins Gespräch- selbes Modell, selbe Farbe. Er hat seinen Wagen noch keine 2000km gefahren (dementsprechend gut sehen alle Kunststoffteile noch aus) und überlegt jetzt ihn mit sattem Profit weiterzuverkaufen. Das kommt für uns natürlich nicht in Frage, schließlich haben wir so lange darauf gewartet ihn zu fahren.


Sein Jimny hatte auch noch keine Probleme mit der Elektrik. Dafür gelingt es auch bei dem Wagen nicht ein Smartphone über Kabel mit dem Bordcomputer zu verknüpfen. Und die Bremse quietscht ebenfalls wenn man langsam Rückwärts fährt. Muss wohl stand der Technik bei Suzuki sein. Bei einem anderen Gespräch auf dem Supermarktparkplatz trafen wir einen zukünftigen Jimny-Fahrer der lange suchen musste um überhaupt ein Exemplar zu finden. Folglich war der Kaufpreis auch deutlich über der UVP vom Hersteller und dazu kommen noch die Kosten für ein Höherlegungsfahrwerk und größere Räder. Hoffentlich haben wir demnächst mal Gelegenheit beide Autos direkt zu vergleichen und die Vor- und Nachteile im Gelände und auf der Straße herauszufinden.

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