Montag, 30. Dezember 2019

ABS Reparatur und Schweißen am Polo 6N


Endlich herrscht im Polo 6N wieder ruhe. Obwohl das alte Radlager noch völlig spielfrei war machte es doch starke Geräusche, die mit dem Neuen endlich verschwunden sind. Jetzt geht es weiter mit den diversen anderen Nebenschauplätzen um die wir uns bei dieser Gelegenheit kümmern wollen. Im Frühjahr steht ohnehin die Hauptuntersuchung an und dann soll nichts schief gehen.




Laut Fehlerspeicher des Bremssystem liefern beide Raddrehzahlsensoren auf der rechten Fahrzeugseite sporadisch unplausible Signale. Da die Steckverbindungen optisch in Ordnung sind, müssen wohl die Sensoren selbst eine Macke haben. Im Netz findet sich preiswerter Ersatz; vier Sensoren für 25€. Da lohnt es sich schon die Arbeit auf beiden Seiten zu machen. In der Theorie lassen sich die Sensoren einfach abschrauben (5mm Inbus) und aus ihrem Loch im Ankerblech bzw. Achsschenkel ziehen.


Praktisch sieht es meistens so aus, das die Plastikgehäuse vom Sensor einfach abbrechen wenn man daran zieht und der Rest vom Sensor in seinem Loch stecken bleibt. Dann muss die Bremsscheibe respektive Bremstrommel abgenommen werden um die Trümmerteile von innen herauszuschlagen.Wenn man anschließend das Loch gründlich sauber macht und die neuen Sensoren mit etwas WD40 einsprüht, gelingt der Einbau ohne Probleme. An der Vorderachse befinden sich die dazugehörigen Steckverbindungen direkt am Sensor, an der Hinterachse müssen die Kabel bis unter die Rücksitzbank durchgezogen werden. Auch kein Hexenwerk wenn man sich jeweils an der anderen Seite orientiert.


Während vorne die Bremsscheiben runter mussten um die Sensoren zu tauschen fiel uns auf das einer der Bremsbeläge schon verdammt nah an der Verschleißgrenze ist. Das ist doch etwas ungewöhnlich da die Bremsanlage an der Vorderachse vor knapp 2 Jahren erst erneuert wurde. Wir ersetzen erstmal die alten Beläge und werden die Sache weiterhin beobachten. An der Hinterachse nutzten wir die Gelegenheit als die Bremstrommeln gelöst waren um alles zu kontrollieren, zu säubern und die Radlager mit neuem Lagerfett auszustatten. Beim Zusammenbau der hinteren Radlager die Mutter nur so weit anziehen dass die große Unterlegscheibe sich mit einem Schraubendreher noch leicht bewegen lässt, dann die Mutter mit dem Halteblech und Splint sichern.


Mit dem neuen Spurstangenkopf am rechten Vorderrad ist hier alles erledigt und die Räder können wieder ans Auto. Im Innenraum gibt es derweil noch ein paar Dinge zu erledigen. Ganz wichtig ist ein neuer Kontaktschalter für den Handbremshebel damit die Warnlampe endlich wieder aus geht. Dafür muss nur die Verkleidung vom Hebel vorsichtig nach oben ausgehakt und weggezogen werden. Darunter sieht man dann den Schalter der mit seinem Plastikhaken am Hebel befestigt ist, diesen raus drücken und den Stecker abziehen um den Schalter komplett zu befreien. Das Ersatzteil in gleicher Weise einbauen und zum Abschluss die Abdeckung einrasten.


Die Innenraumleuchte macht sich jetzt in der dunklen Jahreszeit besonders negativ bemerkbar, entweder geht sie während der Fahrt an oder bleibt aus wenn man die Tür öffnent - je nach Tagesform auch beides im Wechsel. Da der ganze Mechanismus federbelastet ist, muss hoffentlich nur ein bisschen an der richtigen Stelle nachgebogen werden. Die Lampe ist einfach in den Dachhimmel gesteckt und kann mit sanfter Gewalt rausgezogen werden. Dann den Stecker lösen und schon halten wir das Teil in Händen. Das Glas ist links und rechts an den langen Seiten eingeklipst. Mit den Fingern oder einem kleinen Schraubendreher lässt es sich heraushebeln. Dahinter verbirgt sich die Mechanik. Hier säubern wir alle Kontakte der Schaltung und biegen die Federn nach. Damit sollte das Licht wieder zuverlässig arbeiten.


Die Beleuchtung vom Tacho und der Heizung ist ebenfalls beeinträchtigt und braucht Aufmerksamkeit. Wie das Kombiinstrument ausgebaut wird haben wir in der Vergangenheit bereits ausführlich erklärt. Offenbar sind im KI nur die Kontakte der Birnchen verschmutzt, einmal sauber machen und alles leuchtet wieder. Bei der Heizung ist wohl mehr im Argen, aber damit befassen wir uns ein anderes Mal. Damit ist der Innenraum fürs erste erledigt, nur noch ein neue Feinstaubplakette mit dem aktuellen Kennzeichen an die Windschutzscheibe und dann geht es am Unterboden weiter.


Das Auspuffrohr ist genau am Übergang zwischen Mittel- und Endschalldämpfer undicht da die Rohrschelle nicht richtig stramm sitzt. Beim Versuch die Schraube weiter anzuziehen gab das Gewinde auf. Mit einer neuen Schelle sollte jetzt alles wieder dicht und leise sein. Ansonsten müssen wir eventuell das Schweißgerät rausholen. Warten wirs erstmal ab. In jedem Fall muss eine Stelle am Schweller geschweißt werden die in der Vergangenheit bereits einige Male ausgebessert wurde. Heute geben wir uns etwas mehr Mühe und schneiden das alte Blech großzügig aus. Ein großer Flicken ist genau so schnell zugeschnitten und eingesetzt wie mehrere Kleine, dafür spart man Zeit beim Schweißen und das Endergebnis sieht meist deutlich sauberer aus.


Zum Schutz vor weiterem Rost wird der Reparaturbereich von unten durch eine kleine Bohrung mit ordentlich Schutzwachs vollgepumpt. Alle weiteren Rostherde am Unterboden und der restlichen Karosserie bekommen die selbe Behandlung. Im Zweifelsfall muss dieser Wagen noch einige Jahre durchhalten und wenn irgendwas gemacht werden muss, landet es am Ende doch immer wieder in unserer Garage. Da lohnt sich die Investition in etwas Vorsorge gleich doppelt. Damit kommen wir zum letzten Teil des Tagesprogramm; im Kofferraum wurde vom Vorbesitzer eine ganz ordentliche Musikanlage mit separater Endstufe installiert. Leider funktionierte sie von Anfang an nur unzuverlässig und jetzt schon seit einiger Zeit gar nicht mehr.


Durch das selbstgebaute Brett auf dem alle Komponenten montiert sind, lässt sich der Kofferraum nicht sonderlich einfach beladen. Also wurde die Entscheidung getroffen alles rauszunehmen und eine konventionelle Hutablage einzubauen, die günstig im Internet erworben wurde. Mangels originale Gummibänder müssen zwei Schnürsenkel als Halter genügen. Auch wenn die Hutablage nicht viel wiegt ist sie doch zu schwer für die mittlerweile ausgeleierten Gasdruckfedern. Zwei neue Teile kosten kleines Geld und sind leicht zu tauschen. Einfach die Halteklammern am Kugelkopf mit einem Schlitzschraubendreher abhebeln und das Gelenk abziehen. Die Neuen rasten einfach ein.


Wichtiger Hinweis zum Schluss; wenn wie in unserem Fall die Endstufe direkt von der Batterie mit Strom versorgt wird, ist es notwendig die Stromkabel an der Batterie zu trennen damit die losen Kabel im Kofferraum keinen Kurzschluss und Brand verursachen können! Damit ist der Polo fürs erste wieder startklar. Langfristig muss der Ölverlust am Motor und mindestens ein Querlenkergummi behoben werden. Aber das machen wir dann zusammen mit der HU im neuen Jahr und vielleicht gibts dann auch noch einen neuen Zahnriemen obendrauf.

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