So einzigartig und witzig die Idee auch ist. Ein Trecker in der Stadt macht keinen Sinn. Wenn er dann auch noch die eine oder andere Macke hat schwinden die Argumente ihn langfristig zu behalten. Genau deswegen ist es jetzt an der Zeit Abschied zu nehmen von Allans 1955er IHC McCormick Farmall DED3. Wir werden dich vermissen, kleiner (rosa)roter Traktor.
Jeden morgen fällt der Blick aus dem Schlafzimmerfenster runter auf den Parkplatz hinterm Haus wo der Schlepper bei Sturm und Regen steht. Schon bei seinem letzten Besitzer musste der Trecker mangels Garage immer draußen an der Straße parken und das mitten in der Stadt. Ohne sinnvolle Beschäftigung gibt es nur wenige Gründe mit ihm irgendwo hin zu fahren. Selbst ein Fahrrad ist schneller und zum Einkaufen fehlen die Ablagefächer. Nur für Umzüge oder zum Kompost entsorgen ist er mit seinem kleinen Anhänger wirklich gut zu gebrauchen - wenn man mit einem Drehschemelanhänger umzugehen weiß.
Dementsprechend gab es nur wenig Ansporn die Optik zu verbessern. Solange er anspringt und läuft ist alles gut genug. Selbst der undichte Hinterreifen ist in Anbetracht des Arbeitsaufwand um den Schlauch zu tauschen kein Grund irgendwas zu ändern. Wenn man Fahren will, pumpt man ihn eben auf und hat ungefähr zwei Tage ruhe. Insofern gar nicht schlecht das es mitten in Osnabrück nur selten den direkten Vergleich zu anderen alten Traktoren gibt die sich häufig in einem deutlich besseren, wenn nicht sogar toprestaurierten Zustand auf Treffen präsentieren. Mit einem Eimer frischer roter Farbe wäre schon ein gewisser Fortschritt erzielt, aber im Detail gibt es noch viele Mängel und Baustellen.
Angefangen vom verbeulten Kühlergrill über diverse Teile die entweder ganz fehlen, nichtmehr funktionieren oder nicht zu dieser Trecker Baureihe gehören, steckt viel Arbeit in dieser Maschine. Auf einem Bauernhof wo die Funktionalität über der Optik steht wäre das vielleicht alles kein Hindernis, aber ohne Frontlader oder sonstige Anbaugeräte gibt es kaum praktische Anwendungsfälle für einen kleinen alten Schlepper ohne Verdeck und ausreichend Zugleistung. Selbst für Hobby-Landwirte ist dieser McCormick aufgrund des Alters kein wirklich interessantes Angebot. Also doch ein Fall für Sammler und Restauratoren die gerne wochenlang in der Werkstatt verschwinden um jede einzelne Schraube zu erneuern.
Dabei müssten sie erstmal eine Menge fehlende Teile beschaffen (zum Beispiel Batteriekastendeckel und Schaltknauf) und sich dann entscheiden wie die mehr oder weniger gut gemachten Umbauten behandelt werden sollen. Originalität und praktischer Nutzen stehen manchmal leider im krassen Gegensatz. Der hochgezogene Auspuff mit einem Universal-Schalldämpfer hat im Gegensatz zur originalen Variante die unter der Hinterachse endet den Vorteil nichtmehr ständig in einer Wolke aus Dieselruß zu stecken, dafür ist der Trecker jetzt zu hoch für eine normale Pkw Garage.
Die originale Gleichstromlichtmaschine wurde irgendwann durch eine moderne Drehstromlichtmaschine ersetzt. So wird die Batterie auch dann noch geladen wenn der Motor mit niedriger Drehzahl läuft. Abgesehen von der Optik gibt es dabei keine wirklichen Nachteile. Das selbe lässt sich über die Elektrikbox auf dem rechten Kotflügel sagen. Hier wurde fein säuberlich die Stromverteilung für zusätzliche Blinker und Bremsleuchten sowie eine 12V Steckdose verstaut. Hinter dem Armaturenbrett wäre dafür vermutlich nicht genug Platz gewesen. Kann man schon so machen, aber dann sieht es halt kacke aus.
Moderne Dreikammerleuchten und klobige Rückstrahler am Heck dienen der Sicherheit, gewinnen aber keine Schönheitspreise. Da fällt die verbogene Ackerschiene und Schutzblech der Zapfwelle auch nicht mehr weiter ins Gewicht. Diese Teile lassen sich vermutlich wieder gerade biegen, ohne allzuviel Arbeit zu machen. Wirklich positiv zu erwähnen ist nur das die Technik größtenteils einwandfrei arbeitet und viele teure Bauteile (Hinterreifen, Einspritzpumpe und Düsen) schon mal überholt oder erneuert wurden. Darum startet der Motor auch ohne funktionierende Vorglühanlage problemlos.
Einmal alles vom Motor-Getriebe-Hinterachse Block abschrauben, Sandstrahlen, neu lackieren und wieder zusammenschrauben ist wohl der einzig sinnvolle Schlachtplan um ordentliche Resultate zu erzielen. Von Patina und leichten Gebrauchsspuren ist hier nicht mehr zu sprechen. Bei der Elektrik kann man einfach nur alles rausreissen und bei Null neu anfangen. Wenn nur die originalen Funktionen erhalten werden sollen, ist die Verkabelung ziemlich übersichtlich. Aber damit soll sich der nächste Besitzer herumschlagen.
Noch bevor die nächste HU fällig ist, steht der kleine rote Traktor im Netz zum Verkauf. Nach einigen Anläufen findet sich ein Sammler der ernsthaftes Interesse hat und nach einer kurzen Probefahrt den Verkauf perfekt macht. Hoffen wir das dieser Farmall in Zukunft ein trockenes Plätzchen in der Scheune findet und nicht auf der Schlachtbank landet. Vielleicht läuft man sich irgendwann mal wieder über den Weg. Und dann haben wir hoffentlich wieder einen Trecker vorm Haus stehen. Der passende Anhänger ist ja auch noch da.
Die originale Gleichstromlichtmaschine wurde irgendwann durch eine moderne Drehstromlichtmaschine ersetzt. So wird die Batterie auch dann noch geladen wenn der Motor mit niedriger Drehzahl läuft. Abgesehen von der Optik gibt es dabei keine wirklichen Nachteile. Das selbe lässt sich über die Elektrikbox auf dem rechten Kotflügel sagen. Hier wurde fein säuberlich die Stromverteilung für zusätzliche Blinker und Bremsleuchten sowie eine 12V Steckdose verstaut. Hinter dem Armaturenbrett wäre dafür vermutlich nicht genug Platz gewesen. Kann man schon so machen, aber dann sieht es halt kacke aus.
Moderne Dreikammerleuchten und klobige Rückstrahler am Heck dienen der Sicherheit, gewinnen aber keine Schönheitspreise. Da fällt die verbogene Ackerschiene und Schutzblech der Zapfwelle auch nicht mehr weiter ins Gewicht. Diese Teile lassen sich vermutlich wieder gerade biegen, ohne allzuviel Arbeit zu machen. Wirklich positiv zu erwähnen ist nur das die Technik größtenteils einwandfrei arbeitet und viele teure Bauteile (Hinterreifen, Einspritzpumpe und Düsen) schon mal überholt oder erneuert wurden. Darum startet der Motor auch ohne funktionierende Vorglühanlage problemlos.
Einmal alles vom Motor-Getriebe-Hinterachse Block abschrauben, Sandstrahlen, neu lackieren und wieder zusammenschrauben ist wohl der einzig sinnvolle Schlachtplan um ordentliche Resultate zu erzielen. Von Patina und leichten Gebrauchsspuren ist hier nicht mehr zu sprechen. Bei der Elektrik kann man einfach nur alles rausreissen und bei Null neu anfangen. Wenn nur die originalen Funktionen erhalten werden sollen, ist die Verkabelung ziemlich übersichtlich. Aber damit soll sich der nächste Besitzer herumschlagen.
Noch bevor die nächste HU fällig ist, steht der kleine rote Traktor im Netz zum Verkauf. Nach einigen Anläufen findet sich ein Sammler der ernsthaftes Interesse hat und nach einer kurzen Probefahrt den Verkauf perfekt macht. Hoffen wir das dieser Farmall in Zukunft ein trockenes Plätzchen in der Scheune findet und nicht auf der Schlachtbank landet. Vielleicht läuft man sich irgendwann mal wieder über den Weg. Und dann haben wir hoffentlich wieder einen Trecker vorm Haus stehen. Der passende Anhänger ist ja auch noch da.
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