Montag, 2. Dezember 2019

Jimny 10.000km


Schon wieder einige tausend Kilometer auf dem Tacho und der Jimny läuft zuverlässig. Neben dem täglichen Weg zur Arbeit muss der Wagen sich auch abseits befestigter Straßen unter Beweis stellen. Immerhin sind wir jetzt im Umkreis nichtmehr alleine mit diesem Modell unterwegs. So kommt man öfter in Gespräch über die Eigenheiten dieses Suzuki.


Ein Blick auf die HU Plakette verrät uns zumindest den Monat der ersten Zulassung. Offensichtlich ist ein ganzer Schwung neue Fahrzeuge zwischen April und Juni ausgeliefert worden. Unter anderem zwei in Brisk Blue Metallic, einer in Jungle Green und einer in Medium Gray. Damit sind uns jetzt bis auf das weiße und sandfarbene Modell alle Farbvarianten mindestens einmal über den Weg gelaufen. Abgesehen von der Farbe sind die meisten Jimny Fahrer auch sonst motiviert ihr Auto zu individualiseren. Egal ob Zierstreifen, Rammschutzbügel, Dachträger oder Reserveradabdeckung. Irgendwie ist jeder Wagen eigenständig.


Wenn die Zeit und Gelegenheit günstig ist, wird mein Jimny hoffentlich auch noch ein bisschen weiter verfeinert. Darum suchen wir wann immer Möglich das Gespräch mit anderen Würfel-Fahrern um ihre Meinung einzuholen. Insbesondere der Einsatz als Zugfahrzeug interessiert mich sehr, schließlich ist die Anhängekupplung nicht ganz billig in der Nachrüstung und soll sich entsprechend bezahlt machen. Das (nicht repräsentative) Fazit lautet; bis 1000kg und auf flachem Land ist der Anhängerbetrieb überhaupt kein Problem. Mit einem sperriger Wohnwagen mit großer Windangriffsfläche sieht die Sache vermutlich anders aus. 


Mit etwas Glück wird die AHK im nächsten Monat dann endlich installiert. Selbst wenn dadurch die hintere rechte Abschleppöse unbrauchbar wird und der hintere Böschungswinkel vermindert wird, ist der praktische Nutzen für uns diesen Preis wert. Ein großer Kofferraum ist gut und schön, aber für nasse, stinkende oder schmutzige Ladung ist uns der Anhänger doch lieber. Wie diese Pläne mit einem Höherlegungsfahrwerk und größeren Rädern vereinbart werden können, kann leider noch niemand sagen. Immerhin konnten wir einen entsprechend umgebauten Jimny kurz probefahren. 


Das verbaute Trailmaster Fahrwerk bringt den Wagen 5cm nach oben und verbessert trotzdem die Straßenlage. Die Seitenneigung bei zügiger gefahrenen Kurven ist merklich reduziert und das eintauchen beim abbremsen wurde ebenfalls verringert. Wem das noch nicht straff genug ist, kann zumindest bei diesem Hersteller auch noch die Sport Variante bekommen. Das neue Fahrwerk ist nur die halbe Miete, ein paar größere Reifen (215/75-R15) BFGoodrich MudTerrain samt 46mm Spurverbreiterung (pro Achse) füllen die Radhäuser passend aus. Irgendwann muss mein Jimny sowas auch bekommen. Dann sind wir endlich nicht mehr im kleinsten Auto im Offroadpark unterwegs.


Apropos Offroadpark; bevor zum Ende des Jahres endgültig die Lichter ausgehen, besuchen wir schnell nochmal das Gelände vom OPE im Extertal. Der schwarze Samurai ist auch wieder mit von der Partie. Dieses Mal soll das Wetter besser sein und der Untergrund entsprechend (etwas) griffiger. Trotzdem packen wir Bergegurte und Schaufeln ein. Ausserdem wird der Teppich im Fußraum mit Müllsäcken vor Schlamm und Dreck geschützt. Die Putzaktion nach so einem Einsatz ist doch immer sehr zeitaufwändig. Damit die Kommunikation auf der Anreise und im Geländepark besser funktioniert bekommt der Jimny schnell noch eine provisorische Halterung fürs CB Funkgerät.


Diese besteht aus einem Stück 1,5mm dickem Blech das mehrfach abgekantet wurde um unter die Sitzschiene vom Beifahrersitz zu passen. Auf diese Weise müssen keine neuen Löcher ins Auto gebohrt werden und wenn alles erledigt ist, kommt die Halterung einfach wieder raus. So machen wir uns am Sonntag morgen auf den Weg ins Extertal. Das Wetter ist deutlich angenehmer im Vergleich zum letzten Mal. Wir sind schon gespannt wie sich der Wagen heute, mit Winterreifen, im Gelände schlagen wird. Noch bevor wir uns selbst im Schlamm austoben, schauen wir uns erstmal an wie die anderen Fahrzeuge klar kommen und wie tief das Wasser aktuell ist. Einige schmerzfreie Fahrer sind mit ihren Audi A6 Allroad gekommen und einer von ihnen muss direkt testen wie wasserdicht sein Auto ist. Der Samurai und seine Seilwinde kommen dadurch früher als gedacht zu ihrem ersten Einsatz. Sowas brauche ich dann wohl auch irgendwann mal.


Währenddessen kommt eine größere Gruppe Jeeps an. Vom 90er Jahre Cherokee bis zum aktuellen Wrangler ist fast alles dabei. Gerne auch martialisch aufgerüstet mit diversen Zusatzscheinwerfern, Schnorcheln, Seilwinden (vorne und hinten!) und natürlich extragroßen Rädern. Das wäre für den Jimny dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten. Wir bleiben bei unseren bekannten Wegen und fahren die Steigungen auf das Hochplateau aus verschiedenen Richtungen an. Heute schaffen wir es sogar die kurvige Auffahrt hinauf. Muss wohl am trockenen Wetter liegen. Einmal bleiben wir dann doch nochmal stecken; in einer schlammigen Sektion rutscht das linke Vorderrad von der Fahrspur und gerät in ein Loch. Nach vorne behindert eine hohe Stufe die Weiterfahrt und zurück können wir nicht da die Traktion nicht reicht. Dann können wir jetzt endlich mal die Bergegurte und Abschleppösen testen. Der Fahrer einen grünen Grand Cherokee zieht uns freundlicherweise aus dem Loch (danke nochmal!) und schon sind wir wieder mobil.


Derweil steht der schwarze Samuari schon am Start der Trailsektion die heute abgesteckt wurde. Das schauen wir uns natürlich aus der Nähe an. Ein extrem Umgebauter Jeep Wrangler dessen Räder komplett ausserhalb der Karosserie stehen und mindestens 1m hohen Rädern schafft den Parcours ohne großes Drama. Beim Samurai muss trotz der großen Räder und Bodenfreiheit an mehreren Stellen die Seilwinde eingesetzt werden um irgendwie durchzukommen. Das bietet Gelegenheit die Funkion des Sandankers zu testen, wenn mal kein passender Baum oder Felsen in der Nähe steht. Der Beifahrer dirigiert dabei von aussen und teilweise wird sogar die aktive Mithilfe vom Publikum gebraucht um den Wagen heile ans Ziel zu bringen, die nachfolgenden Autos müssen zusätzlich noch Sandbleche einsetzen. Damit ist klar das unser Jimny für diese Aufgabe nicht geeignet ist.


So machen wir uns am späten Nachmittag ein bisschen schmutzig aber sehr zufrieden auf den Weg nach Hause. Am Montag beginnt dann wieder die mühselige Reinigung. Wobei die Mülltüten und Sitzbezüge im Innenraum wirklich gut funktioniert haben. Der Dreck am Unterboden muss trotzdem von Hand abgewaschen werden. Sobald der Jimny wieder richtig sauber ist können wir auch ein neues Wundermittel zur Kunststoffpflege testen. Damit sollen die ausgeblichenen Plastikteile ringsgerum wieder ihren tiefschwarzen Glanz zurückgekommen. Und wie es aussieht war das auch nicht zu viel versprochen. Jetzt bleibt nur abzuwarten wielange das Zeug seine Wirkung behält.


Apropos Wirkung; die Reifendruckkontrolle ist meiner Meinung nach doch ziemlich wirkungslos. An einem besonders kalten Morgen schlägt das System Alarm und signalisiert drei Reifen mit zu wenig Druck, wobei einer der Reifen noch garkeinen Wert anzeigt sondern nur drei Striche. Im Laufe der Fahrt steigt der Reifendruck bei zwei Rädern auf oder über den Wert bei dem am vierten Rad keine Warnmeldung erfolgte - die Anzeige im Display verschwindet trotzdem nicht und lässt sich auch nicht wegdrücken. Auch nach einer längeren Fahrtunterbrechung ändert sich noch nichts. Erst nachdem alle Reifen auf fast 2Bar aufgepumpt sind und wir nochmal 10 Minuten gefahren sind ist wieder ruhe. Wirklich zu Schade dass dieses System gesetzlich vorgeschrieben ist.


In diesem Sinne. Auf die nächsten 10.000km - hoffentlich ohne Ausfälle.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.