Der Jimny wird Verkuppelt - Erster Teil

Die Anhängelast mag noch so klein sein und die Kupplung nur ganz selten gebraucht werden. Für uns ist ein Auto erst dann wirklich gut, wenn eine Anhängekupplung montiert wurde. Genau das ist der Plan für diesen Suzuki Jimny GJ. Dabei läuft nicht immer alles nach Plan, aber das bringt uns nicht aus der Ruhe. 

Wenn man schon so viel Geld für ein neues Auto aus gibt und es selbst beim Händler konfiguriert kann man bei den meisten Herstellern direkt eine entsprechende Kupplung mitbestellen. Das ist immer einfacher und meistens auch noch günstiger als eine spätere Nachrüstung. Aber die Auswahl an AHKs ist begrenzt und nicht das was ich mir vorstelle. Zum einen keine Abnehmbare und zum anderen sieht die sichtbare Quertraverse unter der Stoßstange ziemlich blöd aus. Abgesehen davon kann man so die rechte Abschleppöse nicht mehr nutzen. 

Stattdessen nehmen wir eine starre Kupplung von Brink bei der bis auf die Kugelstange und Steckdose alles hinter der Stoßstange verborgen ist. Da dieser Jimny auch noch eine Einparkhilfe hat war vorher nicht klar inwiefern die starre Kugelstange von den Sensoren erfasst und falsch interpretiert werden würde. Auf Anfrage bei der technischen Hotline von Suzuki wurde uns genau aus diesem Grund davon abgeraten. Nachdem die Situation mit einem kleine Experiment praktisch getestet wurde, wissen wir es jetzt besser; es funktioniert auch mit einer starren Kupplung!

Dann können wir die Bestellung durchführen und nach wenigen Tagen Wartezeit mit dem Einbau beginnen. Im Lieferumfang mit der Kupplung ist die Kugelstange mit Quertraverse und der Elektrosatz enthalten. Natürlich nehmen wir eine 13Pol-Dose mit fahrzeugspezifischem Kabelbaum und eigenem Steuergerät. Dazu kommt ein Erweiterungssatz für Dauer- und Schaltplus. Wer weiß ob wir diese Funktionen jemals nutzen, aber die Arbeit für den Einbau wollen wir uns genau einmal machen und nicht am falschen Ende sparen. Wenn wir die Kupplung selbst montieren sollte die Ersparnis dafür mehr als ausreichend sein. 

Mit dem Auto auf zwei Rampen beginnt der Einbau. Als erstes die Heckklappe öffnen und alle Schrauben (SW 10mm) und Klipse (mit flachem Schraubendreher raus hebeln) an der Oberkante vom hinteren Stoßfänger lösen. Danach zwei Schrauben an den Ecken der Stoßstange im Radhaus und zwei Schrauben bei den Abschleppösen lösen (alle von unten zugänglich). Idealerweise steht jetzt ein Helfer zur Verfügung oder zumindest ein Hocker parat auf dem die Stoßstange vorsichtig abgelegt werden kann um mit beiden Händen die Stecker für die Rückleuchten zu lösen.

Alternativ kann man sich natürlich auch unters Auto legen und versuchen die Stecker zu öffnen bevor die Stoßstange ab kommt. Dazu muss erst die Abdeckklappe geöffnet und dann an jedem der Stecker die Entriergelung gedrückt werden. Da dieser Jimny auch noch eine nachgerüstete Einparkhilfe besitzt müssen hier noch mehr Stecker und Kabelbinder getrennt werden. Unsere Wahl fiel darum auf Variante 1. Damit die Kabel der Sensoren nicht vertauscht werden, bekommen die einzelnen Leitungen entsprechende Markierungen. Ausserdem hat sich hier schon reichlich Schmutz angesammelt der entfernt werden muss bevor die Stecker wieder installiert werden können.

Apropos Schmutz; die Montageanleitung der Kupplung weißt mehrfach darauf hin das alle Kontaktflächen der Kupplung und Teile mit dem Chassis gründlich gereinigt werden müssen. Kein Dreck, kein Wachs, kein Unterbodenschutz, gar nichts. Nur das lackierte Metall darf bleiben. Zusätzlich kommt noch eine Schicht neue Rostschutzfarbe auf die betroffenen Stellen, nicht das der Wagen hier Rost ansetzt. Auch wenn die Traverse gar nicht so schwer ist, macht man sich die Arbeit deutlich leichter wenn das Teil erstmal mit zwei Schraubendrehern durch die entsprechenden Löcher fixiert wird. So hat man beide Hände frei um die Gewindeplatten an ihren Platz zu schieben und die Schrauben zu starten.

Sobald die vier senkrechten Schrauben eingesetzt sind müssen auf jeder Seite ein paar Stützhülsen und weitere Schrauben installiert werden. Wenn alles sitzt ziehen wir die Kupplung soweit wie möglich nach hinten und beginnen damit alle Schrauben laut Anleitung mit dem Drehmomentschlüssel festzuziehen. Die Flanschplatte hängt mit zwei Schrauben an der Traverse und die eigentliche Kugelstange wiederum mit zwei Schrauben am Flansch. Da wir mit dem Einbau des Elektrosatz zu einem späteren Zeitpunkt weiter machen werden, müssen wir jetzt nur noch die Stoßstange mittig ein Stück ausschneiden und alles wieder zusammenbauen.

Wenn der passende Kabelbaum angekommen ist setzen wir die Arbeit weiter fort und berichten hier darüber.