Freitag, 27. Dezember 2019

Der Vectra wird verkuppelt (endlich)


Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Und Geduld ist eine Tugend. Wie dem auch sei. Endlich wird ein lange diskutierter Plan in die Tat umgesetzt. Nach 13 Jahren die der Nikograf mit der heiligen Kuh schon überstanden hat, bekommt der Vectra jetzt tatsächlich noch eine Anhängekupplung verpasst. Alles fing mit einem Zufallsfund auf Ebay Kleinanzeigen an. 



Dort fand der Nikograf einen neuen 13pol Kabelsatz speziell für diesen Opel Vectra vom originalen Zulieferer (Oris) für die Erstausstattung. Natürlich hätte man die Sache wie beim weißen Fiesta einfach mit einem universellen Kabelstrang lösen können der an die serienmäßigen Leitungen mehr oder weniger sauber angeklemmt wird. Aber bei der heiligen Kuh gilt ein deutlich höherer Qualitätsanspruch den es zu erfüllen gilt. Deshalb kommt auch keine gebrauchte Kupplung in Frage, zumal die nur selten in der Nähe zum Verkauf angeboten werden. 


Eine neue starre Kupplung von Auto-Hak (Westfalia Polen) inklusive universellem Kabelstrang ist tatsächlich nur unwesentlich teurer als eine augenscheinlich gut erhaltene Gebrauchte. Das macht die Entscheidung noch einfacher für uns. Laut Anleitung wird die Montage auch kein großer Akt. Alle wichtigen Löcher sind im Bodenblech markiert und bis auf die Innenverkleidung vom Kofferraum und die Heckstoßstange muss nichts demontiert werden. Die Elektrik ist ebenso simpel gehalten; Zwischenstecker am linken und rechten Rücklicht anschließen und Kabelstrang für die Steckdose nach draußen ziehen und anschließen, Blinkerrelais austauschen und im Idealfall war es das dann. 


Als erster Schritt muss der Kofferraum ausgeräumt werden, inklusive Teppichboden, Werkzeugfach und Reserverad. Dann folgen die seitlichen Staufächer (Plastikmuttern lösen) und die Heckblende ( oben und unten vorsichtig aushaken. Anschließend in den Radhäusern links und rechts den Pin der Spreizdübel raus drücken und aushaken. Jetzt wird die Stoßstange nur noch von zwei Muttern (SW13) und dem Kabel der Nummernschild Beleuchtung am Auto gehalten. Hier ebenfalls alles lösen und die Stoßstange vorsichtig nach hinten wegziehen. 


Mit einem Heißluftfön die Dämmmatte links im Kofferraum erhitzen und abziehen. Das selbe an den Längsträgern unterm Auto wiederholen. Hier muss alles bis auf den Lack beseitigt werden. In unserem Fall gibt es hier schon etwas Rost den wir erstmal gründlich abschleifen und mit Rostschutzfarbe behandeln bevor es noch schlimmer wird. Im Bodenblech sind links und rechts drei Markierungen eingeprägt wo die Schraubenlöcher gebohrt werden sollen. Zumindest bei unserem Wagen saß mindestens eine Markierung nicht richtig. Also vorher genau kontrollieren!


Die obere Halteplatte diente uns als Schablone um das fehlende Loch doch noch richtig zu treffen. Da die vordere und hintere Markierung korrekt saß, haben wir diese als erstes mit einem 10mm Bohrer aufgebohrt, die Schrauben (M10x100) durchgesteckt und das letzte Loch gebohrt. Von den drei Löchern auf jeder Seite sind jeweils zwei schon an der Unterseite vom Längsträger durchgebohrt. Sobald hier alles passt kommt der Stufenbohrer zum Einsatz um alle sechs Löcher von oben (und nur dort) auf 17,5mm aufzubohren. Das Loch für die Anhängersteckdose hat ebenfalls 18mm und kommt ins Heckblech in die Nähe vom Kabel der Kennzeichenleuchte.


Sobald alle Löcher gebohrt und die Ränder entgratet sind kommt wieder ordentlich Rostschutzfarbe zum Einsatz. In den nächsten 20 Jahren wollen wir hier nach Möglichkeit nichts mehr anpacken. Im nächsten Schritt kommen von oben Stützhülsen in die Löcher, darauf folgen die oberen Platten und durch alles stecken wir die Schrauben hindurch. Idealerweise hat man dabei einen Helfer der die Quertraverse von unten anhält während die Schrauben und Muttern zusammengeführt werden. Diese Schrauben bekommen 50Nm Anzugsmoment. Weiter geht es mit der Elektrik. Die Leitung von links nach rechts am Heckblech entlang führen und jeweils zwischen die Rückleuchte und den originalen Kabelbaum stecken. Eine Gummitülle schützt das Kabel vor Beschädigungen wenn es durch das Heckblech nach draußen geführt wird. 


Die Kabelfarben laut Einbauanleitung den Nummern in der Steckdose zuordnen und festschrauben. Dabei am besten erst die vier inneren Kabel anschließen und dann den Rest ringsherum. Leider sind die Leitungen ziemlich knapp bemessen. Darum empfehlen wir die Verdrahtung zu erledigen bevor die Stoßstange im Weg ist und die fertige Steckdose erst an ihrem Halter zu montieren und anschließend mit der Kugelstange an die Traverse zu schrauben. So ist es deutlich einfacher und bequemer noch dazu. 


Jetzt die Heckstoßstange wieder ans Auto stecken und befestigen. In diesem Fall musste nichts an der Stoßstange ausgeschnitten werden damit sie über die Kupplung passt. Beide Schrauben der Kugelstange (M12x75) bekommen 87Nm Anzugsmoment. Damit sind die großen Bausteine im Kofferraum alle montiert und die Innenverkleidung darf wieder an ihren Platz zurück. Irgendwo findet sich auch noch ein Platz für den Aufkleber mit der zulässigen Stützlast (75kg), zum Beispiel von innen am Kofferraumdeckel. Weiter geht es unterm Armaturenbrett; das alte Blinkerrelais mit drei Anschlüssen wird gegen das neue Relais mit vier Kontakten getauscht. Je nach Ausstattung des Autos liegt das Kabel zum Kombiinstrument für die separate Blinkerkontrollleuchte schon.


Ansonsten muss das Kombiinstrument und der Relaisträger ausgebaut werden und eine neue Verbindungsleitung gezogen werden. Diese war in unserem Kabelsatz enthalten, genau wie die passende Glühlampe. Allein dafür hat es sich schon gelohnt einen originalen E-Satz zu kaufen. Wenn jetzt ein Anhänger oder unser Lichttestkoffer eingestöpselt wird sollte die zweite Blinkerkontrollleuchte mit leuchten wenn der Blinker eingeschaltet ist. Damit ist auch dieser Vectra erfolgreich verkuppelt. Wenn es so weiter geht hat irgendwann jedes Auto im SZK eine AHK. Warten wir mal ab welcher Wagen als nächstes an der Reihe ist.

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