Audi A6 4G 3.0TDI Competition - Öl und Filterwechsel

Kaum ist der letzte gravierende Makel behoben und das Auto läuft längere Zeit zuverlässig, kommt schon der Wunsch nach einem neueren Auto auf. Wieder ein schwarzer Audi A6 Avant mit V6 TDI. Aber dieses Mal noch ein bisschen mehr Komfort und Leistung. Die Wahl fällt auf einen 2016er A6 4G mit 3.0l Motor und Competition Paket. Warum das für uns wichtig ist? Der Audi ist reif für die Inspektion und wir sind dafür zuständig. 

 

 

Ausser der Größe und dem Gewicht spricht eigentlich nichts dagegen den Ölwechsel bei uns auf der Hebebühne zu machen. Auffahrrampen sind wegen der Tieferlegung auch keine gute Idee, aber wir haben da noch ein Ass im Ärmel; Tippes heimische Garage samt integrierter Arbeitsgrube. Hier wird sonst nur der Autogas-Siebener begangen - aus den selben Gründen wie dieser A6 passt er nicht auf die Hebebühne. Das neue Motoröl (6,3L), neuer Öl-,Luft-und Innenraumfilter kommen in den Kofferraum und dann gehts rüber zu Tippe. Unterwegs bringen wir die Maschine gleich auf Betriebstemperatur damit das Öl besser ablaufen kann. 

 

 

Das Garagentor steht schon offen, so können wir gleich rein fahren und die Grubenabdeckung entfernen. Jetzt sehen wir auch zum ersten Mal den Unterboden dieses A6. Gar nicht so viel anders als sein Vorgängermodell. Alles ist vollständig verkleidet um Windgeräusche zu vermeiden und die Aerodynamik zu verbessern. In jedem Fall muss die vordere Motorverkleidung abgeschraubt werden. Und dafür braucht es mehr Werkzeuge als uns lieb ist; vier Innenvielzahnschrauben, vier Kreutzschlitz-Drehverschlüsse (PH2), vier Torxschrauben (TX30). Warum so viele verschiedene Arten zur Befestigung nötig sind ist eine Frage die die wir gerne beantwortet hätten. 

 

Immerhin sind die Schrauben alle gängig und (noch) nicht vergammelt. So geht die Verkleidung zerstörungsfrei runter und gibt den Weg zur Ölwanne frei. Jetzt brauchen wir ein TX45 Bit für die Ölablassschraube und eine ausreichend große Ölauffangwanne. Im Motor befinden sich rund 6,1l Motoröl die wir vollständige auffangen müssen. Während das Öl so langsam vor sich hin plätschert gehen wir wieder raus aus der Grube und kümmern uns um die Oberseite vom Motor. Dazu erst die Motorhaube öffnen und die darunterliegende Motorabdeckung entfernen. Sie ist nur aufgesteckt und kann einfach abgezogen werden. 

 

Wir waren schon leicht besorgt so sich der Ölfilter bei diesem Motor befinden würde. Unten am Block haben wir ihn nicht entdeckt und oben ist der Motorraum ziemlich vollgestopft mit allerei Kabeln und Leitungen. Tatsächlich ist dieser V6 TDI was die Filterposition anbelangt wirklich sehr schrauberfreundlich. Das Filtergehäuse mit einer 32mm Nuss aufschrauben, den alten Filter raus ziehen und den neuen einsetzen. Noch ein neuer Dichtring in den Deckel und alles wieder zusammefügen. Der Deckel wird mit 25Nm festgezogen. Die neue Ölablassschraube bekommt 30Nm. Frisches Öl in den Einfüllstutzen, Motor warm laufen lassen, zwei Minuten warten und im Bordcomputer den Öpegel checken. Einen richtigen Peilstab gibt es leider nicht mehr.

 

 

Wenn wir schon im Bordcomputer sind können wir direkt noch im Car Menü die Wartungsintervallanzeige für den Ölwechselservice zurücksetzen. Die Wartezeit bis der Motor den Ölstand messen kann nutzen wir sinnvoll und installieren die Unterbodenverkleidung wieder am Auto. Dann können wir uns dem nächsten Punkt auf der Agenda zuwenden: neue Luftfilter. Der für den Motor befindet sich natürlich auch im Motorraum, auf der Beifahrerseite. Einfach den Drehverschluss vom Rohr öffnen und zur Seite legen, damit das Kabel vom Lufttemperatursensor nicht überdehnt wird empfehlen wir den Stecker zu trennen und aus dem Weg zu schaffen. Der Filtereinsatz steckt einfach im Gehäuse und kann noch oben rausgezogen werden. 

 

 

Der neue Filter sieht deutlich besser aus und verschwindet wieder im Filtergehäuse. Den Sensor wieder einstöpseln, Motorabeckung auflegen und dann kann die Motorhaube endgültig geschlossen werden. Der letzte Filter befindet sich wie der Name erwarten lässt im Innenraum. Genauergesagt unten im Fußraum Beifaherseite beim Handschuhfach. Zwei kleine Drehverschlüsse halten eine Gummimatte fest die wir demontieren müssen um an das eigentliche Filtergehäuse zu kommen. Die Klappe unten ist auf der Beifaherseite mit einer Haltenase gesichert. Entriegeln und nach unten wegziehen. Der Filtereinsatz sitzt ziemlich stramm in seinem Gehäuse und muss etwas gebogen werden um ihn rauszuholen. Dabei fällt höchstwahrscheinlich etwas Schmutz auf den Teppich - also einen Staubsauger bereithalten. Anschließend den Deckel und die Verkleidung wieder einbauen.

 

Damit sind wir fertig und der Audi kann wieder für 30.000km auf die Straße geschickt werden. Solange weiter nichts kaputt geht, wirklich kein ganz schlechtes Auto um daran zu arbeiten. Mit 7l 5W30 Motoröl von Mobil1 nach VW Spezifikation  507 00 kostet uns dieser Service knapp 120€ fürs Material. Nicht wenig Geld, aber es ist auch nicht wenig Auto.