Montag, 26. Oktober 2020

Hohlraumversiegelung und Unterbodenschutz - BMW E30 Reanimation

 

Nachdem wir so viele Abende damit verbracht haben verrostetes Blech auszuschneiden und neues Blech einzuschweißen, wollen wir jetzt natürlich alles mögliche tun um diesen BMW für alle Ewigkeiten vor neuem Rostbefall zu schützen. Neben den offensichtlichen Lösungen wie einfach nicht mehr damit zu fahren oder ihn Nachts in Reis einzulegen, stellt eine ordentliche Hohlraumversiegelung und großflächiger Unterbodenschutz wohl den besten Weg dar.

 

 

Das (hoffentlich) wirlich allerletzte Rostloch welches wir gefunden und zugeschweißt haben befand sich unter der Rücksitzbank, genau dort wo das Halteband vom Benzintank am Bodenblech festgemacht ist. Darum musste die komplette Rückbank demontiert und der Innenraum gegen umherfliegende Schweißfunken geschützt werden. Anschließend kommen erst Rostumwandler, dann Rostschutzgrundierung und zum Abschluss silberne Rostschutzfarbe von beiden Seiten drüber. Jetzt können wir den Innenraum wieder komplettieren. Zumindest der Teppich muss unbedingt wieder an seinem Platz sein da der Schweller zum Teil durchlässig ist und unter Umständen Schutzwachs in den Innenraum gelangen könnte. 

 

 

Bevor es überhaupt soweit kommen kann das irgendwelche Mittel an irgendwelche Orte gelangen wo wir sie nicht haben wollen müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Da der E30 noch immer auf der Hebebühne steht, können wir ihn direkt hochfahren und alle Räder abmontieren. Anschließend werden alle Teile die nicht eingesprüht werden sollen mit Müllbeuteln und Plastikfolie gründlich eingepackt. Das gilt ganz besonders für die Bremsanlage! Die Auspuffanlage haben wir genau deshalb noch nicht wieder montiert um uns den Verpackungsaufwand zu sparen und den Unterboden großflächig einsprühen zu können.

 

 

Hätte dieser BMW schon wieder eine Straßenzulassung und wäre er von unten nicht so sauber wie er ist, würden wir dringend empfehlen vor der Konservierung nochmal eine Unterbodenwäsche (in der Waschanlage!) durchzuführen. So muss eine Bürste und Bremsenreiniger ausreichen. Im Zweifelfall sind es gerade die Bereiche wo man normalerweise schlecht hin kommt wo der Rost sein zerstörerisches Werk beginnt. Und natürlich macht es keinen Sinn erst alles einzusprühen und anschließend nochmal irgendwo Schweißarbeiten durchzuführen. Das sollte wohl klar sein. 

 

 

Für die schwer zugänglichen Hohlräume benutzen wir eine Druckbecherpistole mit Schlauchlanze und FluidFilmNAS. Den restlichen Unterboden begehen wir mit einer Saugbecherpistole mit großer Sprühdüse und LiquiMoly WachsKorrosionsschutz. Maleroveralls und Atemmasken braucht man in jedem Fall, auch wenn man den ganzen Unterboden nur mit Sprühdosen bearbeiten würde. Der feine Sprühnebel verteilt sich auf den Klamotten und reizt den Hals. Nachdem die Werkzeuge und Vorbereitung geklärt sind kommen wir jetzt zu den wichtigsten Punkten die es bei der ganzen Arbeit zu beachten gilt; 1. das Zeug muss unbedingt aufgewärmt werden, 2. lasst euch Zeit und kontrolliert das Ergebnis um keine Stellen auszulassen und 3. Viel hilft viel.

 

 

Ein Kochtopf mit Wasser auf der Herdplatte dient uns zur Vorwärmung vom FluidFilm Kanister ab 25° wird es deutlich flüssiger und lässt sich durch den dünnen Schlauch der Druckbecherpistole gut in die kleinen Hohlräume dieses BMW sprühen. In den Schweller kommen wir jedoch erst rein wenn einige Zugangsbohrungen gesetzt werden. In unserem Fall von vorne und hinten aus dem Radhaus zum Schweller und dann nochmal mittig unter der B-Säule. Damit sollte es uns möglich sein alle Stellen zu erreichen. Zur Kontrolle unserer Arbeit benutzen wir ein einfaches Endoskop aus dem Baumarkt. Sobald der FluidFilm aus den Ablauflöchern im Schweller tropft wissen wir das genug drin ist. Tatsächlich hält sich die Sauerei in der Garage, von ein paar größeren Tropfen, noch in Grenzen. 

 

 

 

Das dürfte sich spätestens dann ändern wenn die Saugbecherpistole mit Sprühdüse zum Einsatz kommt. Egal wie genau man auch zielt, der Sprühnebel zieht am Auto vorbei seine Kreise. Entweder man akzeptiert diese Tatsache, packt alles in Folie ein oder man versucht sich irgendwie mit Pappe einen mobilen Schutzschild aufzubauen. Wir wählen eine Mischung aus allen drei Varianten. Solange das Sprühwachs noch nicht lange auf der Oberfläche anhaftet, kann man es gut mit einem Lappen abwischen. Insgesamt brauchten wir einen halben Kanister (also 2,5l) FluidFilm und knapp drei Dosen Wachs für den gesamten Unterboden. Würden wir den Innenraum und die Türen jetzt mitbehandeln könnten wir wohl den ganzen Kanister aufbrauchen.

 

 

Spätestens in 5 bis 10 Jahren sollten wir dann ein eindeutigens Ergebnis sehen können ob und wo die Rostvorsorge ihren Job erfüllt hat. Bis dahin haben wir aber noch einige Baustellen bei diesem BMW zu erledigen.

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