Freitag, 15. Januar 2021

E38: Wir tun fast alles für die HU

 

Die Welt befindet sich im ständigen Wandel. Gerade jetzt ist so viel los das manche Routinen und Tradition in den Hintergrund geraten oder ganz ausfallen müssen. Nur unsere Straßenverkehrszulassungsordnung lässt sich davon nicht beirren und darum muss auch in diesem Jahr der blaue Autogas Siebener wieder mal zur Hauptuntersuchung vorgeführt werden. Natürlich erwarten wir nicht das er ohne blaues Auge davon kommen wird. Der Zahn der Zeit nagt auch an einem Oberklasse BMW. 


 
Auf unserer Aufgabenliste steht neben der Vorbereitung zur HU (also einmal Licht nachschauen und den Motor abwaschen) auch noch einige Wartungs- und Reparaturarbeiten die mehr oder weniger dringend durchgeführt werden müssen. Manche Sachen schieben wir schon seit längerer Zeit vor uns her, aber jetzt muss endlich etwas passieren. Den Anfang macht der Wechsel von Sommer- auf Winterreifen damit uns ein plötzlicher Wetterumschwung keinen Strich durch die Rechnung mehr machen kann. Insgeheim rechnet aber niemand damit das wir sie in unserer Region brauchen werden. 
 

 

Ausserdem bietet uns der Radwechsel eine gute Gelegenheit das Fahrwerk und die Bremsanlage einer genaueren Sichtprüfung zu unterziehen. Neben dem allgegenwertigen Ölverlust hat so ein gealtertes Dickschiff noch eine Achillesferse; hoher Verschleiß an allen Fahrwerkskomponenten. Besonders dann wenn man versucht das Auto wie einen 3er BMW zu fahren. In der jüngeren Vergangenheit - also vor genau zwei Jahren - wurden bereits die vorderen Bremsscheiben und Beläge sowie die hinteren Bremsbeläge erneuert. Hier müssten wir schon mal sicher durchkommen.

    


Im Rahmen der letzten HU Reparaturen wurden zwei der vier Zugstreben erneuert und die anderen beiden Streben gegen besser erhaltene Exemplare aus dem geschlachteten grauen Autogas E38 eingebaut. Ob diese gebrauchten Streben nach weiteren zwei Jahren immer noch ausreichend stramm sind ist für uns schwer abzuschätzen. Zuhause, mit nur einem Rad in der Luft, ist es doch nochmal was anderes als auf einer Hebebühne. Genau das bewahrheitet sich in der Prüfhalle. Bremswerte inklusive der Feststellbremse im grünen Bereich, Lichter leuchten und Scheinwerfer stehen passend. Kein übermäßiger Ölverlust am Motor aber leider zu viel Spiel in einem der Kugelgelenke an der Hinterachse. Ausserdem konnte der Prüfer (hoffentlich) aufklären woher ein leises Poltergeräusch aus der Vorderachse kommt.

 


Insgesamt keine gute aber auch keine katastrophale Bilanz. Auf dem Weg zurück nach Hause besorgen wir gleich das passende Ersatzteil damit die Reparatur Zeitnah erledigt ist. Theoretisch müssen wir nur das eine Hinterad demontieren, zwei Verschraubungen lösen und die Zugstrebe auswechseln. In der Praxis gammeln Fahrwerksteile gerne mal fest. In solchen Momenten kommen Kriechöl und der kleine Schlagschrauber samt Gelenk zum Einsatz. So ist die ganze Operation verhältnismäßig einfach zu erledigen. Die Fahrzeugseitige Schraube wird mit 18 und 22mm Schlüsseln angezogen, die äußere mit 10 und 18mm Schlüsseln. Damit das Gummilager nicht unter Spannung steht empfiehlt es sich die Radaufhängung mit einem zweiten Wagenheber soweit anzuheben bis sich alle Teile in Normallge befinden. 

 


Demnächst bauen wir dann auch noch die neuen vorderen Stabilager ein und hoffen das damit endlich ruhe im Fahrwerk ist. Nach der HU-Pflicht folgt jetzt die Komfort-Kür. Seit einigen Monaten funktioniert das GPS nicht mehr, es hat einfach keinen Empfang. Auf gut Glück lösen wir die Seitenverkleidung im Kofferraum, trennen einmal sämtliche Stecker vom Navigationsmodul und schließen danach alles wieder an. Tatsächlich läuft das System jetzt wieder. Bleiben wir gespannt wie lange es anhält. Für den Sommer planen wir jetzt schon eine großangelegte Rostkur der Karosserieoberseite - am Unterboden sorgte der Ölverlust für einen ausreichenden Korrosionsschutz. Vielleicht schaffen wir es dann auch den defekten Fensterhebermotor zu reparieren.

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