Warum gab es eigentlich so wenig vom schwarz-weißen MR2 zu lesen in der letzten Zeit?
Naja. Der Panda wurde einfach hauptsächlich gefahren. Jetzt nutzen wir die Winterpause um einmal zu rekapitulieren was gemacht wurde und was noch gemacht werden soll. Der Toyota ist ein ewiges Projektauto an dem es immer irgendwas zu verbessern gibt.
Zur Saison 2020 gab es noch einen neuen Satz relativ leichter Räder samt Reifen, um dem originalen Format 185/60R14 - welches gänzlich ohne haft- und rückmeldungsfreundliche Reifenauswahl daher kommt - zu entkommen.
Die Vor- und Nachteile der neuen Yokohama AD08 RS in 195/50R15 passen eigentlich zu den Erwartungen. Die AD08 RS sind in puncto Einlenkverhalten und Haftvermögen den damals für die vorhandenen ABE-Räder günstig angeschafften Nokian iLine deutlich überlegen. Das schafft auch einige Reserven beim Bremsen, die in so einem ABS-losen Fahrzeug doch mal nützlich werden könnten. Andererseits nimmt so viel Haftung auch ein wenig die Spielfreude aus dem Fahrverhalten, da zum Beispiel für kleinere Heckschwenks dann doch wieder deutlich höhere Geschwindigkeiten notwendig sind. Das Übergangsverhalten zwischen Haften und Gleiten ist aber weit weniger kritisch als es die ausgeprägte Haftneitung vermuten lassen würde.
Die Nasseigenschaften wurden nicht besonders ausgiebig getestet. Einen unsicheren Eindruck haben die Reifen aber nie hinterlassen. Auch auf dem Clio 3 RS scheint der Reifentyp gut zu funktionieren. Der in Europa ausgelaufene AD08 R soll in allen Punkten noch einmal besser gewesen sein als der RS. Ohne Vergleich zum R gibt es beim RS nicht viel zu vermissen, denke ich. Einerseits ist es schade, dass die Regulierung bis in diese Nischen des Reifenmarktes erfolgt, da von diesem Typ sicherlich nur vergleichsweise kleine Mengen abgesetzt werden. Andererseits ist es schön zu sehen, dass sich Yokohama trotzdem um den EU Markt kümmert und eine angepasste Variante entwickelt. Bridgestone geht da einen anderen weg und hat dem Potenza RE002, der auf dem Corolla wirklich sehr gut gelaufen ist keinen Nachfolger für diesen Markt zugedacht, obwohl es anderswo einen RE003 zu kaufen gibt. Der Potenza RE070 wurde mitte des vergangene Jahres ebenfalls vom Markt genommen.
Aufgrund eines unschönen Ölverlust am Verteiler wurde dieser mit zum Teil nicht ab Werk erhältlichen Standardteilen überholt:
O-Ring zur Verteilerkappe 19127-15021 78 x 3
O-Ring zum Zylinderkopf 96710-04030 30 x 3,5
Wellendichtring AS 10 x 20 x 7
Kugellager 6200 2RS 10 x 30 x 9
Spannhülse für das Ritzel 4 x 15
Unter dem Suchbegriff "4A-GE distributor rebuild" finden sich zahlreiche bebilderte Anleitungen zur Aufarbeitung.
Mit einer geeigneten Markierung der Position des Zündverteilers und unter der Voraussetzung, dass man den Verteiler korrekt wieder einbaut und nicht wie so oft um einen Zahn versetzt, kann man die Überholung auch ohne Zündlichtpistole gut durchführen. Auch wenn es ein paar Schrauben extra sind, empfiehlt es sich einfach den Ventildeckel der Auslassseite abzunehmen.
Dann gelingt der korrekte Einbau des Verteilers leichter.
Der O-Ring zwischen Verteiler und Zylinderkopf wurde in FKM Material bestellt. Der Werkstoff zeichnet sich gegenüber (H)NBR durch eine bessere Medienbeständigkeit und Hochtemperaturtoleranz aus. Aufgrund des Einsatzgebietes in einem milden Klima sind die tendenziell schlechteren Tieftemperatureigenschaften von FKM gegenüber NBR Werkstoffen nicht so relevant. Die sichere Dichtigkeit bei extremer Kälte ist aber womöglich ein Grund, warum NBR statt FKM werksseitig eingesetzt wurde. Tieftemperaturtaugliches FKM ist Anfang/Mitte der 80er Jahre vermutlich noch etwas zu exotisch und teuer gewesen, um es in so einen Großserienmotor zu schaffen.
Jedem, der diesen speziellen MR2 schon einmal gefahren ist oder mitgenommen wurde, wird ziemlich unweigerlich aufgefallen sein, dass sich der Schalthebel im 5. Gang beim Gasanlegen und Gaswegnehmen in Fahrzeuglängsrichtung bewegt. Während das C50 Getriebe im Vor-Facelift MR2 noch dazu neigte den 5. Gang nach einigem Verschleiß bei dieser Gelegenheit gleich ganz auszuwerfen, ist die bloße Bewegung demgegenüber zwar eine spürbare Verbesserung, aber dennoch kein wirklich angenehmer Zustand. Und die Kupplung hat sicherlich auch schon bessere Zeiten gesehen. Allgemein wirkt der Antriebsstrang ab Motor nach sechs Vorbesitzern und rund 260.000 km nicht mehr ganz taufrisch.
Zum Glück ist der MR2 schon so alt, dass mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten bestehen der Technik eine Frischzellenkur zu verpassen. Auch der Toyota Getriebebaukasten scheint da einige Lösungen zu ermöglichen. Obacht ist innerhalb der C-Getriebe-Familie hauptsächlich an den Schnittstellen zur Umgebung geboten. So hat quasi jeder Motorentyp eine andere Kupplungsglocke (bzw. Getriebegrundplatte), um die entsprechende Anbindung an den Zielmotor zu ermöglichen. Auch bei den Verzahnungen für die Antriebswellen gibt es Unterschiede, die zu berücksichtigen sind. Zusätzlich gibt es Varianten mit der Anbindung für die Schaltseile auf der Vorder- und Rückseite, je nachdem wie es bei dem entsprechenden Fahrzeug gerade passt.
Die drei Getriebegehäuseteile untereinander sind aber scheinbar immer kompatibel.
Die Verbreitung der C-Getriebe durch die Toyota Modellreihen der 80er, 90er und 00er ist beachtlich. Ein paar Beispiele: im Corolla E10 mit dem 1,3er 4E-FE tut ein C150 seinen Dienst. In der Celica arbeitet, wie im MR2 ein C52 und im 1,6er Corolla E11 mit Sechsgangetriebe ein C160. Besonders interessant sind aber die C60/C63/C64 Getriebe der Celica Baureihe. Denn diese haben die Anlenkung für die Schaltseile, wie auch der MR2, auf der Vorderseite, obwohl es sich um ein Frontmotorauto handelt. Die Kombination eines C5x Getriebes mit einem C6x Getriebe wird in mehreren Foren als Option für den MR2 dargestellt und soll wohl auch schon erfolgreich durchgeführt worden sein. Eine wirklich vollständige Dokumentation darüber, die keine Fragen offen lässt, war allerdings nicht aufzufinden.
Trotzdem waren die beiden Kollegen auf RX-7 Besichtigungstour so nett und haben ein C60 Getriebe aus einer Celica TS aus dem tiefsten Bayern mitgebracht.
Geschrieben von Nic
Fotos von Nic
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