Montag, 12. April 2021

Blecharbeiten am Rappelmann - Teil 2

 

Auch wenn der schwarze Samurai schon längst wieder zusammengebaut und Gelände erprobt wurde, müssen wir trotzdem noch die Geschichte von den Blecharbeiten zuendebringen. Beim letzten Mal saßen wir auf der Beifahrerseite am letzten Stück der Seitenwand die es nachzubauen galt. Selbst so eine einfach gestaltere Karosserie wie die des Samurai hat irgendwo doch noch Sicken und Rundungen die repliziert werden müssen. 

 


Natürlich könnte man sich einfach im Netz ein (hoffentlich) gut passendes Reparaturblech bestellen und dort alles ausschneiden damit es recht einfach in die restliche Karosserie eingeschweißt werden kann. Aber das würde ja Sinn machen und vor allem Zeit kosten die wir nicht haben (der Trip zum Mammutpark muss unbedingt stattfinden). Ein paar Fehlversuche an der Minikantbank brauchten wir dann doch bis der Abstand beider Biegelinien und der Biegeradius genau passend ist um nahtlos dem Vorbild zu entsprechen. Alternativ könnte man sich aus Hartholz ein Paar Druckstücke zurechtfeilen und damit das Blech im Schraubstock in Form pressen. 

 

 

Damit haben wir das letzte Stück für die Beifahrerseite erfolgreich nachebaut, zurechtgeschnitten, eingeschweißt und verschliffen. Während hier die braune Rostschutzfarbe langsam trocknet, begeben wir uns direkt rüber auf die Fahrerseite um hier nahezu sämtliche Arbeitsschritte zu wiederholen. Hoffnung macht uns nur das hier auf den ersten Blick weniger Rost zu sehen ist und wir inzwischen recht genau wissen was wir zu tun haben; die Haltewinkel für die Kotflügelverbreiterung müssen entfernt werden. Dafür nehmen wir mangels Schweißpunktbohrer schon wieder einen normalen Metallbohrer. 

 

 

Entweder es liegt an der Routine die wir mittlerweile haben oder das Blech ist links einfach deutlich stabiler. Jedenfalls bohren wir hier nicht halb so oft ungeplant durch die Karosserie. Im Grunde ist selbst das egal, da wir die Haltewinkel nicht wieder anschweißen wollen. Stattdessen kommen Einnietmuttern zum Einsatz. So kann alles gründlich Lackiert und konserviert werden bevor es wieder zurück ans Auto kommt. Vorher müssen wir nur noch eben schnell ein paar kleine Löcher verschließen - jedenfalls sieht man nur die paar Stellen bevor wir anfagen alles zu  entrosten und abzuschleifen. 

 

 

Letztendlich werden die sichtbaren und unsichtbaren Roststellen deutlich mehr und größer wenn erstmal der alte Lack und loser Schmutz beseitigt sind. Gefühlt muss links nur marginal weniger rostiges Blech augeschnitten und ersetzt werden. Der Trick mit dem Haltewinkel als Schablone für die Rundungen funktioniert nach wie vor gut. Auf der Fahrerseite müssen wir wieder einen Teil der Radhausschale nachbauen bzw verlängern so das es möglichst bündig mit der Aussenwand zusammentrifft. Idealerweise kann sich durch den fehlenden Absatz kein Schmutz mehr ansammeln und somit auch kein neuer Rost einnisten. Warten wir mal ab ob diese Theorie stimmt.

 

 

Das hintere Seitenteil der Fahrerseite hat zwar ebenfalls ein ordentliches Rostloch (das zuvor unter Karosserdichtmasse verborgen war), aber dieses Mal sitzt es oberhalb der Sicke im Blech. So geht die Abschnittsreparatur dennoch schneller von statten. Wenn alles fertig geschweißt und verschliffen ist, kommt die nussbraune Rostschutzgrundierung aufs Blech. Während die Farbe trocknet schweißen wir noch eben schnell die Halterung der Bremsleitung an der Hinterachse fest. Anschließend machen wir uns daran die Löcher für die Einnietmuttern in die Haltewinkel und Karosserie zu bohren. 

 

 

Bis auf einen ausrutscher als der Bohrer sich an einer Schweißnaht verfängt und das Loch stark ausfranst, funktioniert dieser Arbeitsschritt wider erwarten sehr gut. Man muss sich einfach ein bisschen Zeit lassen und öfter Kontrollieren das der Haltewinkel an der richtigen Stelle sitzt. Erst jetzt, wo wir wissen welche Löcher bleiben und welche überflüssig sind, werden auch die Rostschäden an den Haltewinkeln instandgesetzt. Eine Schicht Rostschutzgrundierung sollte man auch nicht vergessen. Nun springen wir wieder zurück zur Karosserie. Die Schweißnähte werden von beiden Seiten mit Karosseriedichtmasse verstrichen. Auch wenn der Samurai damit nicht wasserdicht wird, wollen wir doch gründlich arbeiten.

 

 

Auch die Dichtmasse muss eine gewisse Zeit trocknen. Derweil befassen wir uns mit dem Finish. Die sichtbaren Reparaturstellen werden mit Polyesterspachtel glattgezogen. Dazu rauhen wir den Untergrund mit Schleifvlies etwas an und Mischen eine kleine Portion Spachtel zurecht. Die richtige Menge Härter beizumischen ist essenziell damit das Zeug überhaupt aushärten kann. Wir arbeiten mit zwei Plastikspachteln zum Mischen und auftragen. Im Zweifelsfall lieber eine minimal dickere Schicht. Solange die Spachtelmasse nicht mehrere Millimeter dick ist, macht es keinen funktionalen Unterschied.


 

Sobald die Spachtelmasse angezogen hat fangen wir schon an sie glattzuschleifen. Ein Hartgummiklotz der mit Schleifpapier umwickelt wird ist unser einziges Hilfsmittel. Würden wir größere Spachtelstellen bearbeiten wäre ein Druckluftschleifer sicher praktisch. Wenn die Spachtelmasse komplett trocken ist waschen wir alles mit Silikonentferner ab und schütteln die Sprühdosen gründlich. Abschließend kommen Grundierung, schwarzer Lack (passend zum orgiginalen Farbton angemischt) und Klarlack in mehreren Schichten drüber. Für einen Neuwagen mag die Lackierung zu schlecht sein, aber für einen echten Offroader der auch schon mal auf der Seite liegen kann, reicht es allemal aus.  

 

 

Natürlich sind wir sehr vorsichtig wenn die Kotflügelverbreiterungen wieder ans Auto kommen. Der neue Lack soll ja nicht vorzeitig wieder verkratzen. Durch den nachgerüsteten externen Überrollkäfig müssen wir ganz schön kämpfen um die Aufsätze samt Kederleiste vollständig in die Haltewinkel einrasten zu lassen. Hoffentlich müssen wir hier sobald nicht wieder dran.

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