Es darf wieder gefahren werden. Das hält uns aber nicht davon ab trotzdem noch ein bisschen am Auto zu schrauben. Natürlich keine großen Projekte die den Wagen wochenlang an die Hebebühne fesseln. Dafür viele kleine Dinge die wir schon lange mal machen wollten, die einfach nötig sind oder nützlich sein könnten.
Wir fangen vorne am Fiesta an und arbeiten uns einmal zum Heck durch. Sowohl innen als auch aussen soll was passieren. Teilweise ganz offensichtlich (wenn man es denn weiß) und teilweise komplett unsichtbar. Zur ersten Kategorie gehören definitiv die neuen, gelben Nebelscheinwerfer. Selbst wenn es hier in unserer Region so gut wie nie Nebel gibt, jedenfalls wenn der Fiesta gefahren wird, musste er natürlich trotzdem mit den entsprechenden Zusatzscheinwerfern ausgestattet werden. Damals hatten wir ein paar günstige Modelle aus dem Baumarkt zur Verfügung die nie wirklich dicht waren.
Ausserdem machen die gelben Scheinwerfer rein optisch einen großen Unterschied für die Warnehmung bei Tag und bei Nacht. Ein weißes Auto mit gelbem Licht ist doch ungewöhnlich. Natürlich könnte man auch einfach gelbliche Glühlampen in die normalen weißen NSW einbauen, aber das wäre unterm Strich nicht billiger und würde nur auffallen wenn das Licht eingeschaltet wird. Für den Preis von zwei gelben Spezialleuchten können wir auch gleich zwei komplette, neue Scheinwerfer kaufen. Der Umbau ist bei diesem Fiesta nicht schwierig, einfach die alten Scheinwerfer abstöpseln, Stoßstange abschrauben, Scheinwerfer abschrauben und alles mit den neuen Teilen wieder zusammensetzen.
Das nächste praktische Upgrade ist ein anderes Autoradio. Selbst wenn wir einen Stilbruch begehen weil vor 30 Jahren Musikkassetten üblich waren und Bluetooth noch gar nicht erfunden war, wollen wir doch endlich die gesamte Bibliothek vom Handy in halbwegs vernünftiger Qualität anhören können. Statt CDs zu brennen oder immer mit dem Aux-Kabel rumzuhampeln reicht es ins Auto einzusteigen und das Telefon per Funk zu verbinden. Dank des externen Mikrofon welches wir oberhalb der Lenksäulenverkleidung montieren können wir absofort im Auto telefonieren ohne eine Strafe zu riskieren. Ausser dem neuen Radio samt Einbaurahmen müssen wir nur noch die Pinbelegung vom Stecker ändern; das gelbe Dauerplus und rote Zündpluskabel müssen einmal die Plätze wechseln - dann behält das Radio auch endlich seinen Senderspeicher.
Wenn man kein passendes Auspinwerkzeug zur verfügung hat, muss man sich mit viel Geduld und einer langen Nadel behelfen. Irgendwie kommt man schon ans Ziel. Nach der hoffentlich erfolgreichen Funktionsprüfung wandert das neue (gebrauchte) Radio endgültig ins Armaturenbrett. Was wir jetzt schon merken; die alten Lautsprecher sind nicht mehr ausreichend für unsere Zwecke. Mittelfristig muss besserer Ersatz her. Aber das hat keine Eile. Stattdessen tun wir noch was für die Alltagstauglichkeit; ein elektrischer Kofferraumöffner. Den wünsche ich mir schon seit dem ersten Tag. Es ist einfach super nervig wenn man jedes Mal den Motor ausschalten und den Schlüssel abziehen muss um den Kofferraumdeckel zu öffnen.
Praktischerweise gab es genau diese Funktion damals als Sonderausstattung für den Fiesta GFJ direkt vom Werk. Und was noch besser ist, nach langer Suche fand sich im Netz ein gebrauchter Stellmotor und alle nötigen Teile um das System nachzurüsten. Das einzige was uns fehlt ist der originale Schalter und die Mittelkonsole in die er rein gehört. Durch das CB-Funkgerät unterm Armaturenbrett fehlt bei diesem Fiesta ohnehin der Platz dafür, darum brauchen wir einen anderen Platz - idealerweise so das er bequem zu erreichen ist.
Wir nutzen den leeren Platz oberhalb vom Radio. Also Blindstopfen raus, irgendeinen Schalter (zum Beispiel Heckscheibenheizung) besorgen und vorsichtig öffnen. Die kleine Rastnase seitlich vom Messingkontakt abbrechen - so wird aus dem Raster ein Taster und der Stellmotor steht nicht dauerhaft unter Strom. Ein bisschen Klebeband und künstlerisches Geschick sorgen für das passende Symbol. Um den Schalter einzubauen muss die Frontblende des Armaturenbrett raus. Wie das geht steht hier. Der neue Schalter wird mit an die Instrumentenbeleuchtung angeschlossen. Jrtzt fehlt noch das eigentliche Stromkabel für den Stellmotor. Da wir schon das Radio und das Funkgerät an der Zigarettenanzündersteckdose hängen haben, wollen wir den Kofferraumöffner lieber separat versorgen.
Mit dem Multimeter checken wir freie Steckplätze im Sicherungskasten bis wir einen finden der Dauerstrom führt. Ein Flachtecker passt genau in die Halterung der Sicherung im Kasten. Natürlich braucht unsere neue Leitung eine eigene Sicherung die wir einfach in die Leitung einschleifen. Von der neuen Sicherung ziehen wir da Kabel zum Schalter und von dort wieder zurück richtung A-Säule. Die Schweller- und Seitenverkleidung auf der Fahrerseite müssen weichen damit wir unsere Leitung bis in den Kofferraum zum Heckblech ziehen können. Hier sollte schon ein einzelner loser Steckkontakt (rotes Kabel mit weißem Streifen) parat liegen. Leider reicht dieser Kabelstrang nur bis zu den Kontaktplatten am Heckblech. Den müssen wir sanft raushebeln und gegen das neue Exemplar mit vier statt drei Kupferplatten tauschen.
Wir sind auf der Zielgeraden. Alle weiteren Schritten werden in der Heckklappe durchgeführt; die Schrauben lösen und die Heckklappenverkleidung vorsichtig von oben nach unten raushebeln. Eine Schraube hält die Blechklammer welche den Schließzylinder festhält. Ohne die Klammer kann das Schloss samt Griff gedreht und das Gestänge ausgehängt werden. Zwei Torxschrauben am Schloss lösen und samt Gestänge rausziehen. An dem kleinen Hebel wo das Gestänge eingehängt ist, sollte noch ein Loch frei sein, hier kommt das Gestänge vom Stellmotor dran. Apropos Motor; den können wir jetzt auch schon mal mit seinen beiden Schrauben an der Heckklappe innen festmachen. Die Masseleitung kommt mit an den Wischermotor und die Plusleitung an die obere Stiftleiste welche wir ebenfalls gegen ein neues Exemplar mit vier statt drei Kontakten tauschen.
Nachdem der Motor montiert und angeschlossen ist kommt das Schloss wieder rein. Die größte Hürde besteht darin die beiden Gestänge am Motor und Schließzylinder korrekt einzuhängen. Wenn alles richtig sitzt machen wir einen ersten Probelauf. Tatsächlich funktioniert alles auf anhieb und die Verkleidung darf wieder an ihren angestammten Platz zurück. Mission erfolgreich abgeschlossen. Zur Belohnung besuchen wir das erste Post-Corona Autotreffen der Region und genießen das sonnige Wetter.
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