Montag, 25. Oktober 2021

Unser Fiesta feiert seinen 30. Geburtstag!

 

Gestern vor 30 Jahren, am 24.10.1991 hat irgendwo in Deutschland jemand genau diesen Ford Fiesta GFJ neu zugelassen. Das ist Grund genug für einen Rückblick auf alles was wir in den letzten vier Jahren und 13tkm gemeinsam erlebt haben und das war gar nicht so wenig, selbst wenn er nur in den Sommermonaten raus auf die Straße darf. Dabei hat alles im Sommer 2017 mit einem glücklichen Zufall angefangen, seit dem hält der Trend zum Zweitwagen nachwievor ungebrochen an. 


In der Woche als bei meinem Opel Omega die Bremsleitung der Hinterachse geplatzt war und die Werkstatt sich mit der Reparatur befassen musste, sollte ich mithelfen einen alten Ford Fiesta verkaufsbereit zu machen. Der Tiefgaragenstellplatz sollte in Zukunft für einen gewissen Volvo 740 Turbo Kombi genutzt werden und der kleine weiße Kölner musste weichen. Irgendwie war mir dieses Auto direkt sympatisch, obwohl die Karosserie genügend Kampfspuren der vergangenen Jahre zeigte. Der Motor springt direkt an und das Fahrwerk sowie Getriebe fühlen sich noch nicht ausgelutscht an. Bis der Omega wieder läuft musste ohnehin ein Ersatzwagen her. Warum nicht einfach diesen Ford übergangsweise fahren? Mindestens für einen Sommer sollte der Wagen ganz sicher durchhalten und danach kann man ihn immernoch verkaufen oder verschrotten. 

 


Nach der Ummeldung ging es erstmal zur Waschstraße um den Lack ein bisschen aufzuhübschen. Den Rest machten wir zuhause mit Schleifpolitur und viel Handarbeit. Dann glänzt auch ein weißer Unilack wieder in der Sonne. Natürlich soll nicht nur die Optik sondern auch die Technik auf Vordermann gebracht werden. Allein der Ölwechsel und das Ventilspiel zu korrigieren machten aus der klapprigen Büchse unter der Motorhaube eine echt gut laufende Nähmaschine. So fühlen sich auch 50PS ganz flott an. Im Gegensatz zum weißen Kadett mit 60PS Vergasermotor zieht der Ford definitiv besser durch. 


 

Kaum waren die essenziellen Arbeiten erledigt kam der Wunsch nach mehr oder weniger sinnvollen Umbauten auf. Alles Sachen die man einem 18 jährigen Fahranfänger zutrauen würde. Also ran mit den Zusatzscheinwerfern, Radio und Kompressorfanfare. Eine neue Anhängekupplung und andere Rückleuchten (vom Engländer, wegen der Symmetrie) rundeten das Heck ab. So lief der Fiesta im Alltag bei Einkaufstouren in der Stadt, wo er auch ohne Servolenkung gut beherschbar ist. Und am Wochenende machten wir alleine oder in der Gruppe Ausflüge nach Osnabrück zum Oldtimertreffen am Piesberg wo selbst die rostigen Radläufe kein Ausschlusskriterium sind. 


 

Im Sommer 2018 fanden sich bei Aufräumarbeiten ein paar echt schicke Alufelgen aus dem Ford Zubehör die perfekt an diesen Wagen passen. Eine Mailanfrage direkt nach Köln lieferte uns sogar die passenden Herstellerunterlagen um alles genau so eintragen zu lassen. Mit frischen Schlappen am Fiesta konnten jetzt auch etwas längere Strecken mit Passagieren und Anhänger überwunden werden. Die weitesten Reisen waren im Sommer 2018 das Kult am Turm in Meppen und der Oldtimermarkt in Bockhorn 2019. Zwischendurch fanden ein Paar Starktonhörner sowie ein CB-Funkgerät samt extralanger Antenne ihren Platz am Auto. Die einfache Konstruktion verleitet immer wieder dazu sich auszutoben. 

 


Coronabedingt fanden 2020 und 21 keine großen Oldtimertreffen statt zu denen wir hätten fahren können. Die Wartezeit investieren wir darum in weitere Umbauten. Erstmal muss endlich der elektrische Kofferraumöffner montiert werden welcher schon seit geraumer Zeit im Karton lag. Wirklich ein großer Komfortgewinn und gar nicht so kompliziert wenn man einfach mal anfängt. Gelbe Nebelscheinwerfer, weiße Blinkergläser und Schmutzfänger an der Vorderachse sind vielleicht nicht so nützlich im Alltag, aber defintiv ihr Geld wert wenn der Wagen (mir) dadurch besser gefällt. Immerhin verschandeln wir kein rostfreies Top-Exemplar sondern nur einen alten Fieste der unter normalen Umständen längst in die Presse gewandert wäre. 

 


Dieses Schicksal dürfte vorläufig ganz und gar ausgeschlossen sein. Erst recht nach dem 30. Geburtstag und dem erreichen der 80.000km Marke kurz zuvor. Nur auf das H-Kennzeichen verzichten wir dann lieber doch. Zum einen müsste dafür jetzt und hier zu viel Zeit in die Karosserie Kosmetik investiert werden und zum anderen sparen wir mehr Steuern mit einem nachgerüsteten Kaltlaufregler. Aber das ist ein Thema für die bevorstehende Winterpause. Dann müssen wir uns auch endlich mal entscheiden ob das serienmäßige Fahrwerk eine Tieferlegung bekommt und die recht unbequem Standardsessel durch rückenfreundliche Recaro Sportsitze ersetzt werden sollen. In jedem Fall möchten wir den Wagen irgendwann der letzten Besitzerin nochmal vorführen und ihr Urteil einholen. Hoffentlich bekommen wir nicht nur Kritik für unsere Arbeit. 


 

Bis dahin hat der Ford noch mindestens eine Winterpause vor sich. Das heißt erst zur Waschanlage, dann trocken fahren, Benzintank bis oben hin voll machen und die Reifen etwas stärker als normal aufpumpen. Zum Schluss in die Garage stellen, Batterie abklemmen, Lufttrockner in den Innenraum packen und alles mit Bettlaken zudecken. Hoffentlich haben wir im nächsten Jahr etwas mehr Gelegenheit zum Fahren und mehr Zeit zum Schrauben. Irgendwann soll der Fiesta mal richtig gut dastehen und das bedeutet richtig Arbeit für uns. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.