Allrad-Tomate: Ein Geländewagen Youngtimer für die Straße

 

Das neue Familienmitglied steht gerade erst in der heimischen Garage und schon werden pläne geschmiedet was als nächstes passieren soll. Selbst wenn die Karosserie aussergewöhnlich gut erhalten ist und beim Vorbesitzer viel an der Technik gearbeitet wurde, gibt es doch immer was zu tun. Bevor die ersten größeren Ausfahrten anstehen soll die Allrad-Tomate perfekt laufen und keine Probleme machen.

 

 

Bei der Probefahrt vor dem Kauf der Allrad-Tomate haben wir bemerkt das die Kühlmitteltemperatur nicht auf einen normalen Wert steigt. Da der Kühlmitteltemperatursensor bereits erneuert worden ist, war davon auszugehen das das Thermostat nicht mehr richtig arbeitet. Außerdem ist uns aufgefallen das der Ausgleich zwischen Kühler und Ausgleichsbehälter, für den der Kühlerdeckel verantwortlich ist, nicht mehr richtig stattfindet und der Schlauch im Ausgleichsbehälter abgefallen ist. Ich hatte den Verdacht das wegen einer Undichtigkeit Kühlerdichtmittel in das System geschüttet worden ist, wodurch Thermostat und Kühlerdeckel verstopft werden können und nicht mehr richtig arbeiten, was bei meinem Samurai nach dem Kauf der Fall war. 

 

 

Die Besitzerin der Allradtomate wollte keine halben Sachen machen und das Kühlsystem komplett auf Vordermann bringen. Also sollte die Wasserpumpe, das Thermostat und der Kühler mit Deckel getauscht und die Schläuche zum Ausgleichsbehälter erneuert werden. Da die Allradtomate nicht so hoch ist wie der Rappelmann wurde das Fahrzeug mit 4 Stützen auf eine passende Höhe aufgebockt, um sowohl unter dem Auto als auch von oben im Motorraum gut arbeiten zu können. Für die Schrauben und Kleinteile haben wir uns eine Pappe aus dem Karton geschnitten in dem der neue Kühler war und die einzelnen Bereiche beschriftet um beim Zusammenbau schnell die richtigen Schrauben zur Hand zu haben. 

 

 

Wir haben den Kühlergrill, die Streben dahinter und die Plastikabdeckung unter dem Kühler abmontiert um Platz zu schaffen. Anschließend wurde das Kühlwasser das nicht so schlecht aussah wie befürchtet abgelassen und eine Mischung aus Wasser und Kühlerreiniger eingefüllt. Nachdem der Motor eine halbe Stunde mit geöffnetem Heizungsregelventil gelaufen ist und das gesamte System gespült war, wurde die Flüssigkeit wieder abgelassen. Danach erfolgte die Demontage von Kühler und Thermostat und das restliche System ist gründlich mit klarem Wasser gespült worden. 

 

 

Nachdem der Keilriemen entspannt und entfernt war, konnte auch die Kurbelwellenriemenscheibe abgenommen werden und der Zahnriemen, der erst vor kurzem erneuert wurde und noch sehr gut aussah wurde ebenfalls demontiert um die neue Wasserpumpe ausbauen zu können. Der Federdämpfer in der Spannfeder vom Zahnriemen war nicht richtig eingebaut, was wir nach den Vorgaben aus dem Werkstatthandbuch korrigiert haben. Die Dichtflächen wurden gereinigt, alle Teile wieder eingebaut, die Riemen gespannt und das System mit neuer Kühlflüssigkeit in Rot (passend zum Auto ) befüllt. 

 

 

Da eine Schraube an der Halterung für die Lichtmaschine die zusätzliche Stabilität gibt gefehlt hat, haben wir eine neue eingebaut. Nachdem das Kühlsystem entlüftet worden ist wurde eine ausgiebige Probefahrt gemacht. Dabei wurde ein befreundeter Schrauber besucht der uns bei der Reparatur eines defekten Gewindes an den Haltestreben vom Kühlergrill behilflich war. Nach der Probefahrt wurde alles nochmal auf Dichtigkeit geprüft und der Füllstand im Ausgleichsbehälter angepasst. 

 

 

Nach 1,5 Tagen stressfreiem Schrauben und mit vielen Erklärungen bei dem die Besitzerin der Allradtomate den Großteil der Arbeiten selbst erledigt hat, arbeitet das Kühlsystem wieder einwandfrei, das Kühlmittel erreicht eine konstante Temperatur und die Heizung wird wieder warm.

Text: S.M.

Fotos: S.M.,K.S.