Nach den ganzen Großbaustellen und Autos mit extremem Wartungsstau haben wir endlich mal die Bühne frei und ein paar Stunden Zeit um unsere eigenen Fahrzeuge fit zu machen. Selbst wenn wir eigentlich versuchen am (autofreien) Sonntag nicht zwangsweise in die Garage zu gehen, bleibt uns nur dieser Tag viele kleine und größere Aufgaben zu erledigen die schon seit einiger Zeit auf der Agenda stehen. Schauen wir doch mal wieviel davon wir wirklich schaffen werden und was sonst noch passiert.
Seit dem wir mit den umfangreichen Schweiß- und Krosseriearbeiten am grauen Sierra begonnen haben, ist die Hebebühne quasi dauerhaft belegt. Nach einem stramm durchgearbeiteten Wochenende steht der Ford mittlerweile wieder auf eigenen Rädern, auch wenn er noch lange nicht fertig ist. (Bericht folgt) Jetzt und hier reicht es das wir die Bühne auch mal für andere Autos im engeren SZK Fuhrpark nutzen können. Ganz weit vorne in der Warteschlange steht der blaue Autogas Siebener mit einem Ölwechsel. Egal wie viel oder wenig der BMW in den vergangenen 12 Monaten gelaufen ist, im Winter gibt es einen Service. Zusätzlich sind dieses Mal ein neuer Luft- und Innenraumfilter fällig.
Abgesehen von der Erkenntnis das der Ölverlust am Motor, Getriebe und Servolenkung nicht weniger sondern mehr geworden ist war der BMW tatsächlich ziemlich unspektakulär. Erst wird das Auto warmgefahren, dann aufgebockt, anschließend die Unterbodenverkleidung geöffnet um an die Ölablassschraube zu gelangen. Während das Öl in die Auffangwanne läuft öffnen wir schon das Ölfiltergehäuse oben links im Motorraum. Ohne separate Filterpatrone hält sich die Sauerei im Motorraum stark in Grenzen. Oben neuer Filter, unten neue Ablassschraube mit Dichtring, oben neues Öl und nach dem Probelauf unten die Verkleidung schließen. Fertig. Der nächste bitte.
Nach dem planmäßigen BMW kümmern wir uns jetzt um einen ebenfalls planmäßig (kaputten) Renault Scenic. Alles was wir wissen ist das die Heckklappe nicht auf geht. Weniger nervig als die kaputte Fahrertür beim Erdgas-Caddy aber trotzdem blöd wenn im Kofferraum noch Gepäck und Einkäufe liegen die man gerne mal ausladen würde. Unser Vorteil ist das die Rücksitze sich nicht nur umklappen sondern auch noch nach vorne falten lassen. So können wir von vorne in den Kofferraum klettern und uns dem Problem nähern. Eigentlich sollte es möglich sein den Schnapper im Schloss manuell aufzuhebeln. Durch die Form der Plastikverkleidung kommen wir da aber nicht dran. Stattdessen schrauben wir uns den weg frei.
Mit einem 10mm Maulschlüssel lösen wir die beiden Schrauben vom Schloss oben in der Heckklappe. Damit geht die Luke schon mal ein Stück weit auf, aber noch lange nicht genug. Darum demontieren wir noch die Verkleidung der Einstiegsleiste (vier Torx Tx20) und den Gegenpart zum Schloss an der Karosserie (Torx Tx30). Jetzt geht die Klappe vollständig auf und wir können weiter nach dem Fehler suchen; der ZV Stellmotor macht ziemlich ungesunde Geräusche und die Taste zum Öffnen ist blockiert. Es scheint so als ob das Schloss einfach nicht entriegelt wird und die ganze Zeit abgeschlossen bleibt. Um an den Motor zu gelangen muss die Innenverkleidung (vier Torx Tx20 und ein paar Clips) abgenommen werden.
Bis der neue Motor ankommt beschränkt sich die Reparatur darauf den Motor abzustöpseln und das Schloss manuell zu entriegeln. Im Zweifelsfall ist es besser wenn die Heckklappe nicht mehr abschließbar ist. Wertsachen liegen ohnehin nie in diesem Kofferraum. Hoffen wir einfach das der neue Motor möglichst bald eintrifft. Ebenfalls aus dem Renault Konzern ist auch unser nächster spontaner Besuch; ein relativ junger Dacia Lodgy mit kaputtem Abblendlicht. Nachdem die Fahrerin innerhalb von 6 Monaten bereits zwei Mal von der Polizei rausgewunken wurde soll jetzt endlich was unternommen werden. Alles was wir brauchen sind zwei neue H4 Glühlampen. Und etwas Fingerspitzengewalt.
Auf der Fahrerseite hat man wirklich viel Platz zum Arbeiten. Darum empfehlen wir hier anzufangen oder zumindest genau hinzusehen um das Konstruktionsprinzip zu verstehen. Ansonsten bestand die einzige Hürde darin die H4 Steckersockel von der Glühlampe abzuziehen. Besonders wenn alles noch ziemlich neu ist braucht man ein bisschen mehr Kraft bis sich alles lösen will. Danach muss nur die Gummitülle abgezogen und der Haltebügel weggeklappt werden. Jetzt die alte Birne rausziehen und die neue in der selben Orientierung wieder einsetzen, Bügel verriegeln, Gummitülle drüber und Stecker anschließen fertig. Da wir erwarten bald auch die andere Abblendlichtbirne tauschen zu müssen, machen wir das einfach jetzt schon vorsorglich. Zum Abschluss prüfen wir noch die restlichen Lichter und Lampen am Auto.
Eine kaputte Tagfahrlichtlampe finden wir noch. Diese lässt sich innerhalb von wenigen Sekunden einfach tauschen indem der Sockel um 90° gedreht und rausgezogen wird. Die alte 21W Glühlampe entnehmen und eine neue reinstecken. Sockel in das Scheinwerfergehäuse stecken und wieder 90° drehen. Fertig. Echt kein Akt und wirklich kein Grund aus Angst vor weiteren Kontrollen nur noch tagsüber mit dem Auto zu fahren. Immerhin ist sonst alles in Ordnung mit dem rumänischen Familientaxi. Der nächste Patient ist nicht ganz so gut drauf - dafür funktioniert das Licht ohne unsere Hilfe korrekt.
Eigentlich könnten wir den Sierra jetzt schon wieder auf die Bühne stellen, aber vorher muss der Omega noch für seine nächste Hauptuntersuchung präpariert werden. Und dann haben wir da noch ein anderes mittelgroßes Projekt in der Pipeline um das wir uns in dieser Woche kümmern wollen. Wenn alles klappt können wir davon am Freitag schon einen ersten Zwischenbericht geben. Nur soviel schon vorab; an so einem Motor haben wir noch nie gearbeitet.
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