Freitag, 22. April 2022

Ostermontag Oldtimertreffen in Osnabrück

 

Zum Ausgleich von dem ganzen Schlamm und Dreck am Wochenende, sind wir am Ostermontag auf asphaltierten Straßen nach Osnabrück zum Oldtimertreffen am Piesberg unterwegs. Statt  dem Jimny sitzen wir heute in einem 79er Pontiac Firebird TransAm. Passend zum Osterwochenende findet dort ein größeres Oldtimertreffen statt. Wieviel altes Blech dabei zusammenkommt können wir nicht abschätzen, aber wahrscheinlich wird das gesamte Gelände propevoll werden. Am besten wir fahren schon zeitig los.

 


Unser Plan sah so aus das wir kurz vor 9h abfahren und etwa eine Stunde später in Osnabrück ankommen wollen. Das Treffen startet offiziell um 10h und je früher wir dort sind, desto größer die Chance einen guten Parkplatz zu bekommen. Wobei die anderen Besucher wahrscheinlich ähnlich geplant haben. Wenn das Wetter mitspielt wollen wir so ziemlich den ganzen Tag dort verbringen. Dafür packen wir ein paar Klappstühle, den Pavillio und reichlich Proviant in den Kofferraum des Pontiac. Gemessen an der größe vom Auto ist der zwar ziemlich beengt, aber immernoch groß genug für unser Gepäck. 

 


Normalerweise versucht man mit diesem Wagen überall auf Landstraßen hin zu fahren, mit offenen Fenstern bei mittlerer Geschwindigkeit kann man das Wetter und den Klang vom Motor einfach schöner genießen. Aber heute sind wir ein bisschen unter Zeitdruck und wollen lieber früher als später am Piesberg ankommen. Das heißt wir fahren über die Autobahn, natürlich nicht mit wahnsinniger Geschwindigkeit, schließlich ist der TransAm schon 43 Jahre alt. Auch mit Tempo 100 kommen wir in rund 45 Minuten ans Ziel. Wobei wir schon beim Abbiegen in den Süberweg sehen wir eine beträchtliche Schlange vor uns. Damit schwinden unsere Chancen auf dem Hauptgelände parken zu können, aber jetzt sind wir schonmal da und wollen auch bleiben. 

 


Nach einer freundlichen Begrüßung am Einlass rollen wir langsam den Kiesweg hinunter. Wie wir schon befürchtet haben ist hier bereits alles vollgestellt mit historischen Fahrzeugen. So werden wir am Moderator vorbei über die Brücke aufs Gelände der Eisenbahnfreunde geschickt. Leider ist auch hier nichts mehr frei für uns so das wir aufs nächste Areal ausweichen müssen. Der staubige Platz zwschen großen Geröllhaufen ist zwar nicht sonderlich gemütlich aber immerhin müssen wir nicht an der Straße oder weiter weg parken. Noch während wir ein zweites Frühstück inhalieren macht sich gegenüber ein 72er Ford LTD lauthals bemerkbar; obwohl niemand im Auto sitzt und die Türen abgeschlossen sind hupt der Wagen in einer Tour. 

 

 

Erst nach einigen Minuten taucht der Besitzer auf und klemmt die Batterie ab, dann ist ruhe. Ob dem Ford einfach zu heiß war oder ein anderes Problem vorliegt konnten wir nicht herausfinden. So ist das nunmal mit meinem Vehikel das schon bald 50 Jahre alt wird. Ansonsten ist der Altersdurchschnitt um uns herum deutlich niedriger. Grundsätzlich dürfen alle Fahrzeuge die mindestens 25 Jahre alt sind aufs Gelände fahren. Darum stehen hier gefühlt echt verdammt viele BMW E30, Mercedes W124 und Audi 100 C3. Wenn dafür ein paar deutlich ältere (und seltenere) Fahrzeuge nicht mehr auf dem Hauptgelände parken können ist das für manche Leute vielleicht unangemessen, aber als Besitzer eines ebenfalls kaum akzeptierten Klassiker freue ich mich auch solche Autos hier zu sehen. 

 


Wir schreiten jetzt weiter in Richtung Eisenbahnfreunde Vereinsheim. Hier kommt uns nicht nur ein top restaurierter Mercedes Unimog entgegen sondern auch noch ein ziemlich modern aufgebauter Chevrolet Impala. Mit großen Alufelgen und ebenso großen Scheibenbremsen dahinter kann man nur spekulieren welcher Antrieb sich unter der Motorhaube befindet, da der Wagen kein H-Kennzeichen hat vermuten wir irgendwas mit ordentlich Leistung und Benzineinspritzung. Uns reicht heute ein alter Vergaser V8 mit 6.6l Hubraum - auch wenn er weniger Leistung als ein aktueller Kompaktwagen hat. 

 


Noch ein Stück weiter hinten finden wir ein wirklich ungewöhnliches Gefährt das wir so noch nie in freier Wildbahn gesehen haben; ein Multicar M21. Dieser kleine Pritschenwagen wurde in erster Linie für den Werksverkehr in der ehemaligen DDR entwickelt. Der Fahrer hat nur einen Stehplatz und lenkt mit den Füßen. Mit der linken Hand kann ein (Betriebsbrems-)Hebel und mit der rechten Hand ein Gas- und Kupplunghebel beätigt werden. Selbst mit der angegebenen Höchstgeschwindigkeit von 15kmh klingt das nicht gerade einfach zu steuern. Ausprobieren würde ich es trotzdem gerne mal. 



Jetzt wollen wir uns das Hauptgelände auf dem anderen Seite der Eisenbahngleise anschauen. Hier stehen die meisten Autos der Oldtimer-IG Mitglieder und einige Karmann Ghia Exponate aus der Sammlung von Volkswagen in Osnabrück. Uns interessieren eher die vielen Neuankömmlinge die weiterhin ununterbrochen aufs Gelände strömen. Darum suchen wir uns ein schattiges Plätzchen nahe an der Einfahrt von der aus alles in Sichtweite liegt und der Moderator am alten Doppeldeckerbus gut zu hören ist. Zwischendurch bleibt noch Zeit stilecht ein Eis beim VW T3 Eiswagen zu kaufen. Im Moment ist die Warteschlange noch erträglich aber gegen mittag erwarten wir einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen. Das Wetter ist einfach zu gut um daheim zu bleiben. 
 
 

 
Während die Autos langsam an uns vorbeirollen kommen immer mal wieder wirklich interessante Fahrzeuge vorbei die man so nicht oft (oder nie) zu Gesicht bekommt. Wann hat man zuletzt einen limettengrünen Commer Van aus England gesehen. Besonders mit den zwei Schiebetüren die über die Vorderräder reichen hat der Wagen irendwas von einem Autoscooter, fehlt nur noch die dicke Gummileiste rundherum. Die Frage ist nur ob man bei heißen Temperaturen auch mit offenen Türen fahren könnte. Kurz nach dem Commer kommt ein uns wohl bekannter Commodore aufs Gelände. Hoffentlich ist das nicht die einzige Ausfahrt in diesem Jahr bei dem wir den Opel live erleben können. 

 
 
Vielleicht nicht das schönste oder am besten gepflegte Fahrzeug des Tages, aber für uns doch interessant ist eine graue Ford Sierra Vorfacelift Limousine. Uns interessiert vorallem der Karosseriezustand; wo ist der Wagen am rosten und wie schlimm? Selbst wenn der gaue Sierra zuhause in der Garage noch nicht 100% fertiggestellt ist, sind wir doch gespannt wieviel besser (oder schlechter) andere Modelle aus der Zeit sind. Wie zu erwarten sind besonders die hinteren Radläufe und Schweller ordentlich angefressen und teilweise beilackiert worden. Hoffentlich kümmert sich irgendjemand um diesen Wagen bevor es ganz zu spät ist und er als Fass ohne Boden auf dem Schrott landet. 

 
 
Nach fast vier Stunden vor Ort und mehreren Runden über das Areal landen wir auch wieder beim Pontiac und packen unsere Stühle wieder ein. Wie wir erfahren haben sind heute über 1500 Fahrzeuge auf dem Gelände gewesen. So voll haben wir es hier noch nie erlebt. Bleiben wir mal gespannt ob es in einem Monat beim nächsten regulären Treffen wieder so rappelvoll ist. Dann können wir auch endlich  wieder mit dem weißen Fiesta GFJ anreisen. Zumindest wenn er den Winterschlaf heile überstanden hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.