Ein Jahr nach dem letzten Osterfest sind wir wieder unterwegs zum Mammutpark in Stadtoldendorf. Beim letzten Mal noch unter Pandemie-Bedingungen und mit ganz kleinem Teilnehmerkreis, sind wir jetzt mit zwei Jimnys, zwei Samurais und einem Eigenbau aus Toyota, Lexus und Suzukiteilen vor Ort. Wenn das Wetter gut wird und alle Autos durchhalten sollten wir ein nettes Wochenende verbringen.
Am Freitag mittag starten wir im Konvoi nach Stadtoldendorf. Mit dabei sind der schwarze Samurari samt Besatzung und der graue Jimny mit dem wir vor zwei Jahren bereits gemeinsam den Fursten Forrest besucht haben. Leider hat dieser Offroadpark mittlerweile den Besitzer gewechselt und wurde geschlossen, so das der Mammutpark nahezu alternativlos wird. Aber das war und ist nicht der Hauptgrund hierher zu kommen. Das Areal und die nette Stimmung sind einfach sympatisch.
Da der graue Jimny mittlerweile ein Dachzelt trägt, kann seine Besatzung im Auto übernachten, während die Samurai-Crew in der angrenzenden Kaserne ein Zimmer gebucht hat und für mich ein Zimmer in der nächstgelegenen Pension frei war. So oder so wollen wir auf der Zeltwiese einen Pavillon aufstellen damit man zwischendurch Pause machen und abends am Lagerfeuer sitzen kann. Das nötige Gepäck inklusive der vier MudTerrain Reifen vom Jimny kommen in den grauen Anhänger. Unterwegs bleiben wir über CB-Funk in Verbindung und machen schon die ersten Pläne, aber erst wird das Camp aufgebaut und dann lecker im Restaurant gegessen. Ins Gelände fahren wir erst Samstag.
Nach einer kurzen Nacht treffen wir uns am nächsten Morgen zum Start in den eigentlichen Offroadpark. Mittlerweile steht mein Jimny auf seinen Geländerädern und das Dachzelt vom grauen Jimny ist wieder zusammgenfaltet. Das ist einer der Nachteile wenn man mit seiner Schlafgelegenheit auch ins Gelände fährt - man muss immer umbauen je nach aktuellem Verwendungszweck. Zusätzlich stört das Zelt durch sein Gewicht und die Abmessungen bei manchen engen Durchfahrten oder Schräglagen.
Damit der Fahrer vom grauen Jimny, der beim allerersten Offroadausflug in Fürstenau sein Auto in einem tiefen Wasserloch festfuhr dieses Mal schadlos durchs Wochenende kommt, soll er ein bisschen persönliche Beratung und Anleitung bekommen. Derweil drehen wir unsere Runde durch den Park und versuchen uns am einen oder anderen Hindernis. Das trockene Wetter der letzten Tage in Verbindung mit viel Sonnenschein hat den Lehmboden an vielen Stellen ziemlich griffig werden lassen. Zumindest solange noch nicht zu viele Autos darüber gefahren sind.
Kurz vor Mittag kehren wir zum Camp zurück wo schon der zweite Samurai (als Van mit geschlossener Karosserie) und der Toyota/Lexus/Suzuki Eigenbau auf und warten. Jetzt ist die Spanne von technicher und menschlicher Kompetenz nochmal ein gutes Stück breiter geworden. Aber das soll uns nicht stören, wir wollen in erster Linie unseren Spaß haben. Also zurück in den Modder und weitermachen, im Zweifelsfall jeder für sich. So bekommen wir erst später mit das sich ein Fahrzeug aufs Dach gelegt hat und beim Samurai-Van die Kupplung Probleme macht. Dafür läuft es bei uns ziemlich gut.
Trotz Dachzelt-Handikap schlägt sich der graue Jimny mit 215/75-R15 AllTerrain Reifen und Trailmaster Höherlegung ziemlich gut. Im Vergleich zum grünen Jimny FJ der im letzten Jahr schonmal mit uns hier war funktionieren viele Sektionen mit der elektronischen Traktionsregelung nochmal ein gutes Stück souveräner. Das heißt wenn ich als Schlusslicht dranbleiben will muss alles funktionieren also Linienwahl, Schwung und etwas Glück. Anderenfalls kommt das elastische Bergeseil zum Einsatz. Es wird trotzdem immer deutlicher; ich brauche ein neues Fahrwerk und wenn irgendwie möglich auch größere Räder. Aber an diesem Wochenende muss es nochmal so funktionieren.
Am Samstag Abend grillen wir auf der Zeltwiese und sitzen anschließend am Lagerfeuer zusammen. Um uns herum haben offensichtlich viele Camper die selbe Idee gehabt. An diesem Abend reisen der schwarze Samurai-Van und der grauen Jimny wieder zurück nach Hause. Das heißt am Sonntag sind nur noch der Rappelmann, das Gelöt und ich dabei. Mein Wunsch ist es wenigstens einmal meine persönliche Teststrecke ohne fremde Hilfe zu durchfahren. Dafür muss zunächst ein Stück Weg getunnelt und dann die zweite Hälfte mit Schwung und etwas Glück überwunden werden. Dem grauen Jimny ist das gestern gelungen, also will ich das auch schaffen.
Zur richtigen Zeit langsam oder doch schneller zu fahren ist dabei kriegsentscheidend. Entweder man verliert die Traktion und rutscht in die Tiefen Spurrrillen oder man hat zu wenig Schwung um weiter zu rutschen wenn man eigentlich zu wenig Bodenfreiheit hat. Tatsächlich gelingt es heute doch noch ohne Bergehilfe die Strecke bis zum Ende zu fahren. Das soll nicht heißen an diesem Wochendende wären wir ungeschoren davongekommen. Insgesamt drei Mal musste ich mit der Seilwinde oder dem Bergeseil gerettet werden. Aber das gehört einfach dazu wenn man ins Gelände fährt und testet wie weit man kommen kann.
Wie weit man mit dem passenden Auto wirklich kommen kann darf ich heute auch noch herausfinden; am Steuer vom Rappelmann fahre ich den Windenhang hinauf (der so heißt weil man meistens die Seilwinde benötigt um ans Ende zu kommen) und durch den Prinzessinenweg wieder runter. Mit zwei Differentialsperren sind viele Situationen bedeutend entspannter und auf Anhieb zu meistern wo der Jimny sonst mehrere Anläufe und Schwung benötigt. Also steht ein Paar Sperren jetzt auch auf dem Wunschzettel.
Als nächstes lerne ich wie man richtig mit der Seilwinde umgeht. Wo man sich am besten einhakt, was zu tun ist wenn kein passender Ankerpunkt in der Nähe ist oder wie man ein falsch aufgewickeltes Seil richten kann. Wieder so eine Sache die das Leben im Gelände leichter machen kann und im Straßenbetrieb ausser dem Kaufpreis und etwas mehr Gewicht quasi keinerlei Nachteile mit sich bringt. Aber bis sowas an mein Auto kommt habe ich noch andere Baustellen zu erledigen. Apropos erledigt; am Sonntag mittag verabschiedet sich das hydraulische Ausrücklager vom Toyota Eigenbau so das keine weiteren Fahrten mehr möglich sind bis der Schaden (in der heimischen Werkstatt) behoben ist.
Wir machen jetzt auch Feierabend nachdem der Fahrer des Rappelmann sich zum Abschluss nochmal an zwei richtig schönen Schlammlöchern mit anschließender steiler Auffahrt ausgetobt habt. Statt vor der Waschbox lange in der Schlange zu stehen, heizen wir lieber nochmal den Grill an und waschen die Autos später. In diesem Sinne Frohe Ostern!
Fotos: ED,KS,SM,SH,
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