Audi A6 4G 3.0tdi Service und Filterwechsel

 

Ein fach nur ein Ölwechsel mit allen Filtern. Mehr muss an diesem Audi A6 Avant heute gar nicht gemacht werden. Das sollten selbst wir hinbekommen. Auch wenn der Wagen deutlich jünger ist als unsere durchschnittlichen Hallenbesucher und entsprechend mehr Technik drin steckt, ändert sich an den grundlegenden Schritten nichts. Worauf es ankommt lest ihr hier.

 

Noch bevor wir irgendwas an dem Auto machen, müssen wir natürlich die nötigen Filter und das Öl besorgen. Aus Gründen die niemand so ganz nachvollziehen kann, muss es für dieses Modell ein halbes Dutzend verschiedene Motorkennbuchstaben geben die (zumindest theoretisch) auch alle unterschiedliche Filter haben könnten. Natürlich gibt es ausgerechnet für genau unseren Typ kein Filterset im Angebot so das wir uns alles von Hand raussuchen müssen. Im Detail haben wir folgende Filter gebraucht: Luftfilter (MANN C16005), Innenraumfilter (MANN CUK2641), Kraftstofffilter (MANN WK6037), Ölfilter (MANN HU7012Z) sowie 7l LiquiMoly Motoröl in 5W30 und eine neue Ölablassschraube inklusive Dichtring. 

 

Da der Wagen gerade aus einigen Kilometern entfernung zu unserer Garage gefahren ist, wollen wir nicht direkt am heißen Motor mit der Arbeit anfangen. Im Innenraum soll erstmal der Kabinenluftfilter gewechselt werden. Dafür muss nur die Beifahrertür geöffnet und zwei Plastikschrauben an der Schaumstoffverkleidung unterhalb vom Handschuhfach gelöst werden. Danach kann die Abdeckung entfernt und der alte Filter nach unten herausgezogen werden. Wenn so wie in unserem Fall jede Menge feiner Schmutz mit herauskommt, sollte man direkt den Staubsauger zur Hand nehmen und alles entfernen. Der neue Filter wird in gleicher weise eingesetzt und alles wieder verschlossen. Fertig. 

 

Jetzt kümmern wir uns um den Motor. Genauer gesagt um den Motorluftfilter. Dieser verbirgt sich hinter dem rechten (Beifahrerseite) Scheinwerfer, im Luftfiltergehäuse, unter einem Bündel Schläuche und Leitungen. Damit wir möglichst viel Spielraum haben, öffnen wir erstmal die beiden Schraubschellen und entfernen den Schlauch vom Luftmassenmesser (im Deckel vom Filterkasten) zum Turbolader. Die dünnen Gummischläuche überm Filterkasten sind mit einem kleinen Halte fixiert den wir einfach öffnen können. Jetzt die Sicherungslasche rein drücken und den Deckel gegen den Uhrzeigersinn drehen bis er frei ist. Wenn der Deckel abgenommen ist kann der Filter nach oben herausgezogen werden. Auch der neue Filter wird in der identischen Weise wieder eingebaut. Wir emfehlen auch dieses Filtergehäuse mit dem Staubsauger zu reinigen. 

 

Kein Ölwechsel ist komplett ohne einen Öl-Wechsel. Dafür müssen wir den Audi jetzt aber wirklich anheben oder auf eine Grube fahren. Die große vordere Motorverkleidung ist leider rundherum mit einem Haufen Schrauben - natürlich in diversen unterschiedlichen Schlüselweiten und Formen. Wir habe einen 13mm Sechskantnus sowie T23 und T25 Torxbits verwendet. Hinter der Abdeckung finden wir die Motorölwanne. Hier lösen wir die zentrale Ablassschraube (T45) und lassen das alte Motoröl in die Auffangwanne laufen. Zeigleich können wir oben am Motor schonmal den Ölfilter wechseln. Die große Deko-Motorabdeckung wir einfach nach oben abgerissen. Jetzt ist das Ölfiltergehäuse vorne am Motor frei zugänglich. Mit einer 32mm Nuss lösen wir den Deckel und ziehen selbigen samt Filterelement nach oben raus. 

 

Der alte Filter wird abgezogen und ein neuer aufgesteckt. Im Karton des neuen Ölfilter waren auch noch neue O-Ringe für den Deckel die wir selbstverständlich mit erneuern werden. Mit dem neuen Filter wird der Deckel wieder eingeschraubt, mit etwas Öl auf den Dichtgummis geht das deutlich leichter. Bevor wir das im Stress vergessen, kommt die Ablassschraube mit einem neuen Dichtring in die Ölwanne (30Nm Anzugsmoment). Durch die Einfüllöffnung oben am Motor füllen wir jetzt knapp 6,1l neues Leichtlauföl in der Viskosität 5W30 ein. Sobald die Verkleidungen oben und unten am Motor wieder instlliert sind, ist der Ölwechsel abgeschlosssen. Aber für uns ist das heute noch nicht alles gewesen. 

 

Zum Abschluss sollen wir auch noch den Kraftstofffilter erneuern. Dieser befindet sich am Unterboden Beifahrerseite ungefähr auf Höhe der B-Säule. Um dort dran zu gelangen muss die rechte Unterbodenverkleidung demontiert werden. Diese ist nach vorne und hinten mit Laschen in die restliche Verkleidung eingehakt und zusätzlich mit einer Reihe Plastikmuttern (SW10) und zwei Schrauben festgemacht. Ohne die Verkleidung ist immernoch ein Abdeckblech im Weg das ebenfalls abgeschraubt werden muss. Damit der Filter entnommen werden kann lösen wir die Federschellen vorne und hinten am Filter und ziehen sie mit einer passenden Spitzzange vom Anschluss ab. Den neuen Filter bauen wir genau so wieder ein und bauen alles zusammen. 

 

Bevor wir jetzt den Motor zum ersten Mal wieder neu starten können, schalten wir einige Male die Zündung ein und nach einem kurzen Moment wieder aus. So hat die Dieselpumpe Gelegenheit den Filter wieder vollzupumpen. Würde man den Motor direkt starten besteht die Gefahr das er direkt wieder ausgeht weil sich nur noch Luft in der Leitung zur Einspritzpumpe befindet und die wieder rauszukriegen kann eine echte Herausforderung sein. So umgehen wir dieses Problem geschickt. Alternativ könnte man die Pumpe mit einem Diagnosecomputer manuell einschalten bis genug Druck aufgebaut wurde. Ebenfalls nicht ohne spezielle Software können wir zum Abschluss die Serviceintervallanzeige im Bordcomputer zurücksetzen. Für den einfachen Ölwechsel gibt es die Funktion im Menü direkt zur Auswahl.