Freitag, 6. Mai 2022

Mazda RX7 FD: Mehr Motorenprobleme

 

Vor lauter Baustellen mit vier Rädern oder mit vier Wänden haben wir einen Patienten etwas aus den Augen verloren; der weiße Mazda RX7 FD mit dem kaputten Wankelmotor wartet immernoch auf seine Reanimation. Jetzt wo das Saisonkennzeichen wieder gültig wäre, muss es endlich voran gehen damit in diesem Jahr mehr Kilometer auf der Straße statt auf dem Trailer zurückgelegt werden. So ist zumindest der Plan. 


 

Beim letzten Mal haben wir den Motor soweit in seine Einzelteile zerlegt und diese dann zu einem Motorenbauer gebracht der sich auf diese Wankelmotoren spezialisiert hat. Nach ein paar Tagen angespanter Wartezeit bekamen wir die kurze aber klare Anwort; der Motor ist Schrott. Beide Rotengehäuse haben Risse rund um die Zündkerzenlöcher. Woher die kommen ist nicht ganz sicher. Möglicherweise wurde bei einem Kerzenwechsel mal zu viel Drehmoment aufgebracht. Im Grunde spielt es keine Rolle. Diese Risse werden durch die hohen Temperaturen im Motor sicher nicht kleiner. Früher oder später können sich Hotspots an diesen Rissen bilden die wiederum Klopfen verursachen. 

 


Alles in allem könnte man den Motor ein bisschen auffrischen und mit neuen Dichtungen versehen, alles zusammenbauen und eine gewisse Zeit damit fahren. In einem RX7 ohne Turbo vielleicht sogar mehrere zehntausend Kilometer. Aber mit der höheren Belastung in diesem Mazda kann es sein das wir schon sehr bald wieder einen kapitalen Motorschaden erleiden. Also müssten die betroffenen Bauteile gegen neue oder zumindest besser erhaltene gebrauchte Teile getauscht werden. Leider gibt es für diese Motoren hier in der Nähe ziemlich genau kein Angebot an passenden Teilen oder gebrauchten Motoren. Also müssten wir im weiteren Umkreis oder Ausland Teile ordern und hoffen das wir keinen Schrott bekommen. 

 


Und selbst wenn die Teile gut aussehen, sollten sie trotzdem nochmal beim Spezialisten überprüft und aufgearbeitet werden. Nach groben Kalkulationen würde uns die Rettung des alten Motors ungefähr 4500 bis 5000€ kosten. Dazu gehören alle Dichtungen und was sonst noch dazu gehört um den Motor wieder unter die Haube zu bringen. Damit kommt man schon fast in die Region für einen brandneuen Austauschmotor direkt vom Mazda Mutterschiff in Japan. Tatsächlich liefert der Hersteller auch nach 20 Jahren noch neue Triebwerke aus. Ob das jetzt für den Kundenservice oder gegen die Haltbarkeit spricht können wir nicht sagen. In jedem Fall ist es eine interessante Option wenn man ganz sicher gehen will das der neue Motor wirklich in Ordnung ist. 

 


So fiel die Entscheidung noch ein bisschen mehr Geld über den Tresen zu schieben und einen neuen Austauschmotor zu ordern. Neben den höheren Kosten kommt jetzt noch die Lieferzeit dazu. Geplant sind rund drei Monate bis der Karton mit unserem Motor vor der Haustür steht. So lange wollen wir den Wagen nicht immer in die Garage schieben und wieder raus wenn wir auf die Hebebühne müssen. Darum bringen wir den Wagen erstmal wieder zurück nach Osnabrück bis alle Teile vollständig sind. In der Zwischenzeit gab es da noch einen gewissen Ford Sierra durchzuschweißen. Irgendwann kommt die Lieferung endlich an und wir können den Mazda wieder zurückholen.

 


 

Inzwischen sind wir schon ziemlich geübt darin den Anhänger rückwärts auf den schmalen Garagehof zu fahren und mit Wagenhebern, Auffahrrampen und Holzbrettern irgendwie das Auto auf den Trailer zu fummeln. Einerseits schön das wir schneller werden, andererseits schade das der RX7 schon so oft getrailert werden musste. Übrigens braucht der Omega mit Anhänger und Mazda obendrauf keine 11 Liter auf 100km und ist somit sparsamer als der RX7 alleine. Vielleicht sollte man einfach in einen eigenen Anhänger investieren und den Wagen gar nicht mehr fahren. Dann hält der Motor auch länger. Aber das ist nicht unsere Art. Genauso wenig kommt ein anderer (nicht Wankel-)Motor in Frage. Bestenfalls noch ein Umbau von 2-Scheiben Turbo auf 3-Scheiben Saugmotor. 

 

 

Aber das wäre dann eine richtigt große Operation. Darum begnügen wir uns mit einem neuen Motor, genau so wie der aktuelle. Nur eben in heile. Der Motor und alle Anbauteile folgen uns in einem zweiten Anhänger von Osnabrück zur Garage. Dort laden wir alles aus und öffnen feierlich den Karton. Der Motor ist zusätzlich in Plastikfolie eingewickelt damit er auf der langen Seereise keinen Rost ansetzt. Vielleicht hätten wir besser mal unter die Folie schauen bevor wir die Rundreise mit dem Trailer auf uns genommen hätten; vom Motorblock ist ein Stück abgebrochen! Dort wo sonst die Kupplungsglocke angeschraubt wird, ist vom Hersteller eine der beiden Hebeösen festgemacht um den Motor in der Fabrik zu bewegen und in den Karton zu laden. Da an der Verpackung keinerlei Transportschäden zu sehen sind, spekulieren wir darauf das der Motor schon in der Fabrik beschädigt wurde. 

 


 

Der Händler in Deutschland ist sehr kooperativ und bietet uns an ein gebrauchtes Ersatzteil zu schicken damit der Motor schnellstmöglich wieder komplett ist. In Anbetracht der Kosten und dem Anspruch der bei diesem Projekt gilt, wollen wir keine Kompromisse eingehen und warten lieber nochmal drei Monate auf einen neuen Motor. Sehr schade das wir damit wohl die komplette Saison 2022 wegschmeißen aber wenn der Wagen die nächsten 10 Jahre einfach funktioniert haben wir noch genug Gelegenheit damit zu fahren. Jetzt und hier kommt der Wagen zurück auf den Trailer und wieder in seine eigene Garage in Osnabrück.

 Leidenschaft ist was Leiden schafft.

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