Freitag, 8. Juli 2022

Wenn die Bremse zweimal quietscht

 

Ist es wohl Zeit für neue Bremsbeläge. Egal ob deutscher Oberklasse Kombi der dem Fahrer im Kombiinstrumentendisplay eine Warnmeldung anzeigt oder ein kleiner Lancia der einfach klingt als ob eine Straßenbahn vorbeifährt sobald man aufs Bremspedal drückt. Welches System besser ist können wir noch nicht abschließend sagen. Erledigt haben wir auf jeden Fall beide. 

 

 

Am einen Ende der Skala haben wir den grauen Lancia Ypsilon mit einer (senortechnisch) sehr einfachen Bremsanlage und am anderen Ende der W211 mit Sensoren an jedem Vorderrad. Abgesehen davon sind die Bremsen in ihrem Aufbau und Arbeitsablauf ziemlich exakt gleich. Als erstes die Radschrauben anlösen. danach den Wagen anheben und das Rad abnehmen. Bremssattel vom Halter bscchrauben und zur Seite legen, Bremssattelalter lösen und zu guter Letzt; Halteschraube von der Bremsscheibe entfernen. So weit zumindest der Plan für heute. 

 


Sobald das passende Werkzeug zur Hand ist, fliegt die Bremsanlage geradezu auseinander. Gerüchteweise handelt es sich noch um die originalen Bremsscheiben und eventuell sogar die originalen Beläge  - bei 126tkm relativ gut möglich das zumindest die Scheiben noch nie erneuert wurden. Selbst ohne Schlagschrauber lassen sich die beiden dicken Schrauben vom Bremssattelhalter lösen, hier ist die Welt scheinbar noch in Ordnung und Schrauben werden nicht fester angezogen als erforderlich bzw. vom Herteller gefordert. Beim späteren Zusammenbau setzen wir lieber auf Schraubenkleber als unnötig hohes Drehmoment. 

 


Apropos unnötig, scheinbar sind beim Lancia auch die elektischen Verschleißwarnkontakte unnötig; am linken Vorderrad hängt aufgewickelt ein dünnes zweiadriges Kabel das vermutlich irgendwann mal an den Verschleißkontakt angeschlossen war. Nur blöd das wir mit den neuen Belägen auch keine entsprechenden Verschleißwarnkontakte bekommen haben und am Belag auch keine passende Aufnahme ersichtlich ist. Egal, wenn es in der Vergangenheit irgendwie überbrückt wurde, kann das bei uns auch so bleiben. Spätestens wenn Eisen auf Eisen bremst wird der letzte Mensch wach. 

 


Deutlich komfortabler und etwas idiotensicherer ist die Mercedes-Lösung; an jedem Vorderrad ein Sensor und diese auch noch unterschiedlich so das einer früher anschlägt als der andere. Leider können wir nicht sagen ob es eine andere Warnmeldung im Kombiinstrumentendisplay gibt wenn auch der zweite Kontakt durchgeschliffen ist. Übrigens können die Sensoren nicht beliebig eingebaut werden. Auf der Fahrerseite immer der graue "frühzeitige" Kontakt und auf der Beifahrerseite der schwarze "späte" Kontakt. So oder so waren die Beläge wirklich bis auf den letzten Millimeter abgenutzt und an den Bremsscheiben dicke Kanten so das wir eine Hauptuntersuchung damit vermutlich nicht packen würden. 

 


Darum packen wir uns den Benz und heben ihn auf der Bühne hoch. Jetzt öffnen wir die Motorhaube und saugen mit der Handpumpe etwas Bremsflüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter damit später nichts überlaufen kann wenn der Kolben zurück in den Sattel gedrückt wird. Abgesehen davon läuft der Belag- und Scheibenwechsel genauso ab wie beim Lancia - mit etwas größerem Werkzeug versteht sich. Nachdem das alles funktioniert hat, kümmern wir uns mal eben kurz noch um einen weiteren HU relevanten Mangel am Benz; Querlenker Zugstrebe vorne links tauschen. 

 


Die Zugstrebe ist Radseitig mit einer Mutter am Kugelgelenk und Karosserieseitig mit einer Schraube und Mutter festgemacht. Erstere kann mit dem Schlagschrauber und passender Verlängerung bequem erreicht werden. Die Schraube erst nachdem die Unterbodenverkleidung im vorderen Bereich weiträumig demontiert wurde. Die erste, einzige und größte Hürde bei der Aktion ist es den Konus vom Kugelgelenk aus dem Achsschenkel zu lösen. Weder mit einem Abzieher noch mit Hammerschlägen lässt sich was bewegen. Letztendlich halb ein Montiereisen zwischen Strebe und Querlenker und zusätzliche Hammerschläge von unten an die Schraube. 


Die neue Zugstrebe bauen wir direkt ein, ziehen die Schraube aber erst fest wenn der Wagen auf Fahrhöhe ist. Wir haben dafür einfachc ein Kantholz unter die Radnabe gestellt und die Hebebühne ein bisschen abgelassen. Wie man das macht ist relativ egal, aber ohne diesen Mehraufwand verschleißt das neue Gummilager im Zeitraffer.

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