Freitag, 5. August 2022

Welcher Führerschein für... einen Radlader

 

Im Laufe der letzten Jahre sind wir schon eine Menge unterschiedliche Fahrzeuge probegefahren. Vom Oldtimer über ausländische Sportwagen bis hin zu Erntemaschinen mit Überbreite war schon fast alles dabei. Jetzt steht ein ebenfalls gar nicht mal so kleiner Radlader vor uns und muss von A nach B gebracht werden, die Frge ist; dürfen wir dieses Gerät überhaupt führen?

 


Jenachdem wie groß, wie schwer und wie schnell die Maschine ist, gibt es auf diese Frage unterschiedliche Antworten. Das wichtigste Unterscheidungskriterium für die Fahrerlaubnisklasse ist ob der Radlader eine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von mehr als 25km/h hat. Solange man darunter liegt ist das Gewicht komplett irrelevat und die Größe nur insofern von Interesse weil irgendwann Ausnahmegenehmigungen für Überbreite eingeholt werden müssen. Aber damit befassen wir uns hier uns jetzt nicht weiter. 

 


Unser Beispielfahrzeug ein Kramer 8115 hat eine Höchstgeschwindigket von genau 20km/h. Das ist die magische Grenze bis zu der diese selbstfahrende Arbeitsmaschine nicht mit eigenen Kennzeichen ausgestattet werden und  nicht zur Hauptuntersuchung muss. Alle Inhaber eines Autoführerschein berechtigt ist damit zu fahren. Genauer gesagt die Fahrerlaubnisklasse L, welche in der Klasse B integriert ist. Alternativ kann man schon mit 16 Jahren den entsprechenden Führerschein machen und muss dabei noch nicht einmal eine praktische Prüfung ablegen - 14 Doppelstunden Theorieunterricht und eine schriftliche Prüfung sind alles was man braucht. 

 


Würde der Radlader schneller als 25km/h laufen und wird er nicht ausschließlich für land- und forstwirtschaftliche Zwecke genutzt, erfolgt die fahrerlaubnisrechtliche Einstufung wie bei jedem normalen Pkw oder Lkw nach dem zulässigen Gesamtgewicht; bis 3500kg reicht die Klasse B, bis 7500kg die Klasse C1 und alles darüber die Klasse C. Da selbst ein relativ kleines Modell schnell über 5t Gesamtgwicht kommen kann, wird es in der Praxis nur relativ wenige Fälle geben die über 25km/h Höchstgeschwindigkeit haben und unter 3500kg bleiben. Solange die Fahrstrecke nicht allzugroß ist hat eine niedrigere Vmax also viele Vorteile. Anhang der (vorgeschriebenen) großen weißen Aufkleber seitlich und am Heck der Maschine kann jeder sofort erkennen welche Höchstgeschwindigkeit die Maschine hat. 

 


Nachdem die rechtliche Seite geklärt ist, wollen wir uns jetzt noch mit der Bedienung befassen. Das grundlegende Konzept ist bei vielen Modellen ähnlich. Jedoch gibt es zwei wichtigte Unterschiede bei der Lenkung; einmal die Allradlenkung wie bei diesem Kramer 8115 oder die Knicklenkung. Letztere ist besonders wendig, erfordert aber etwas mehr Eingewöhnung - besonders wenn man auf der Straße mit höherem Tempo unterwegs ist. In jedem Fall befindet sich irgendwo in der Armlehne oder im Armaturenbrett das Zündschloss. Bei diesem Kramer muss die Handbremse (roter Hebel) angezogen sein um den Motor zu starten. Das linke Pedal ist die Bremse, rechts das Gas. Lenkrad und der linke Multifunktionshebel funktionieren wie in jedem anderen Fahrzeug. 

 


Zum Auswählen der Fahrtrichtung kann am rechten Joystick das organge Scrollrad nach vorne oder hinten gedreht werden. Leerlauf einlegen durch drücken des organgen Knopf. Zum heben bzw senken des Schaufelarm den Joystick nach vorne oder hinten ziehen, nach links bzw rechts drücken kippt die Schaufel vor oder zurück. Und falls der Radlader beim rangieren zu schnell bzw auf der Straße zu langsam fährt befindet sich rechts vom Lenkrad ein Schalter mit dem Hase und Schildkröte Piktogram um den Geschwindigkeitsbereich 0-7km/h oder 0-20km/h auszuwählen.

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