Öfter mal was neues. Nicht nur unterschiedliche Autos und Lieferwagen oder Motorräder. Sondern was ganz anderes haben wir heute vor uns stehen. Ein Minibagger Typ TB016 von Takeuchi, mit Startproblemen und einer undichten Dieselleitung soll wieder flott gemacht werden. Genau das richtige Spielzeug für uns. Besonders weil es in einer halbwegs trockenen Halle steht während draußen die Welt untergeht.
Für ihr Baujahr und den üblichen, harten Arbeitseinsatz ist diese Maschine eigentlich noch ganz gut in Schuss. Aber nach mittlerweile 18 Jahren kann auch schon mal was kaputt gehen. So zum Beispiel die Treibstoffleitung vom Tank zur Einspritzpumpe. Aus einer leichten Undichtigkeit wurde im laufe der Wochen eine ernstzunehmende Leckage bis wir an dem Punkt angelangt sind das die Maschine sobald der Motor läuft innerhalb weniger Minuten eine stattliche Diesellache unter sich verursacht. So darf und will diesen Bagger niemand mit auf eine Baustelle nehmen.
Ausserdem ist die Blindleistung bei den aktuellen Dieselpreisen auf Dauer ein echter Kostenfaktor. Da lohnt es sich doch beim Teiledealer einen Meter neue 8mm Treibstoffleitung zu kaufen und auf die passende Länge zu bringen. Mit dem ausgebauten Altteil als Vorlage können wir die Schutzüberzieher an den neuralgischen Stellen genau so wieder anbringen. Nur das Flickwerk aus Federschellen und Kupferrohren ersparen wir uns besser. Warum das damals so gemacht wurde können wir auch nicht sagen. Vielleicht weil keine passend geformten Schläuche zur Verfügung standen.
Wenn man von den beengten Platzverhältnissen und das alles mega schmutzig ist absieht, lässt sich an dieser Maschine eigentlich ganz gut arbeiten. Immerhin sind alle Komponenten dicht beieinander und man kann direkt sehen was wohin gehört bzw. welche Aufgabe es wohl hat. Vom Tank aus fließt der Diesel durch den Wasserabscheider zur Vorförderpumpe und von dieser durch den eigentlichen Filter zur Einspritzpumpe. Auch dort sehen die Schläuche nicht mehr wirklich taufrisch aus, aber das ist ein Problem für die Zukunft. Mit ein paar taktischen Kabelbindern und etwas mehr Schlauchlänge schaffen wir es alles so zu montieren das nichts scheuert und trotzdem nicht abgeknickt wird. Jetzt müssen wir den Motor nur noch wieder starten.
Genau das kann bei einem Dieselmotor nach Arbeiten am Treibstoffsystem die größte Herausforderung sein. Je nach Motor bzw. Fahrzeughersteller gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. Manchmal befindet sich eine kleine Handpumpe am Gehäuse mit der neuer Sprit angesaugt werden kann so das die eigentliche Einspritzpumpe nicht trocken läuft. In unserem Baggerfall lösen wir die drei Überwurfmuttern, schalten die Zündung ein damit die Vorförderpumpe anläuft und lassen dann den Anlasser etwa 30 Sekunden lang drehen bis Diesel aus den Leitungen austritt.
Dann verschließen wir die Überwurfmuttern wieder und versuchen den Motor erneut zu starten. Da die Batterie relativ schwach war und es sehr lange gedauert hat bis Diesel an der Pumpe ankam, haben wir zusätzlich eine zweite Batterie mit angeschlossen. Alternativ gibt es für mutigere oder verzweifelte Menschen noch die Option etwas Bremsenreiniger oder Ether in den Luftfilter zu sprühen - damit sollte der Motor dann auf jeden Fall zurück ins Leben geholt werden können. Bei uns hat es mit der Stromspende gereicht. Und wenn wir etwas Glück haben war der undichte Schlauch auch die Ursache für die Startprobleme, denn wenn Diesel austritt kann auch Luft reinkommen und die stört immens.
Damit sind wir hier für heute erstmal fertig und treten nach einer kleinen Proberunde die Heimfahrt (im Auto) an. Demnächst müssen wir aber nochmal wiederkommen und den völlig verstopften Luftfilter erneuern sowie einen Ölwechsel durchführen.
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