Wer faul ist, muss manchmal Strafe zahlen. Zum Beispiel wenn er statt die vereisten Scheiben von Hand freizukratzen lieber den Scheibenwischer dafür missbraucht. Nichtnur das davon die Wischerblätter schnell kaputt gehen können, mit etwas Pech verreckt irgendwann auch noch der Wischermotor. Vermutlich ist sowas in der Art Schuld daran das dieser Micra aktuell fast gar nicht mehr wischen kann.
Auf der langsamen Intervallstufe wackeln sie nur mühselig über die Windschutzscheibe und bei höchster Stufe wackeln die Wischerarme deutlich. Besonders wenn die Scheibe ziemlich trocken ist oder man längere Zeit wischt, bleibt der Motor irgendwann einfach stehen. Das ist ein akutes Problem, nicht nur bei der Hauptuntersuchung sondern immer wenn die Sicht durch Regen Schnee und Gischt vermiest wird. Letzteres haben wir beim aktuellen Wetter quasi dauerhaft. Bloß gut das dieser Rentner-Nissan bei solchen Straßenverhältnissen nicht unbedingt raus muss.
Trotzdem machen wir uns jetzt mal ans Werk und versuchen de Fehler zu finden. Dafür öffnen wir die Motorhaube und hebeln die Abdeckkappen von den Wischerarmen ab um an die darunter liegende Mutter zu gelangen. Diese lösen wir, lassen sie aber noch ein paar Gewindegänge auf der Welle vom Wischergestänge sitzen. So können wir relativ gefahrlos am Wischeram ziehen drücken und wackeln bis er sich irgendwann löst, ohne Gefahr zu laufen das er absspringt und auf die Frontscheibe knallt.
Als nächhstes muss die Plastikverkleidung unterhalb der Windschutzscheibe aus dem Weg. sie ist an der Vorderkante (mit der Gummidichtung) über einige Plastikklips arretiert, die wir einfach nach oben herausziehen können. Zusätzlich sind links und rechts am Übergang zur A-Säule zwei kleine Endstücke die wir erst vom Auto hochhebeln und dann am Windleitblech auscipsen. Wenn alles gelöst ist sollte das Teil nach vorne weggezogen werden können - zumindest soweit wie es die Schläuche der Scheibenreinigungsanlage zulassen.
Unter der Abdeckung verbirgt sich bei diesem Micra ungefär ein halbes Kilogramm Erde. Durch die Öffnungne sind Laub und Kleinteile hier hingelagt und solange liegen geblieben bis sie erfolgreich kompostiert wurden. Unter anderem auch bei beiden Wellen vom Wischergestänge sitzt ein großer Haufen. Möglicherweise liegt hier ja schon das Problem. Um alles bestmöglich zu reinigen und einzuölen, lösen wir den einzelnen Stecker und die drei Schrauben um das Wischergestänge samt Motor vom Auto zu trennen.
Nach mehreren Kriechölduschen ist das Gestänge zumindest mal so leichtgängig das es ohne Wischerarme ruckfrei anläuft. Mit beiden Armen dran muss der Motor schon deutlich mehr ackern, aber er bleibt nicht mehr stehen(!). Wir sind auf einem guten Weg. Darum beschließen wir erstmal kein neues Wischergestänge einzubauen sondern das Original wiederzuverwenden. Im Zweifelsfall sind die Arbeitsschritte exakt die gleichen wie bei der heutigen Aktion. Bleiben wir mal gespannt ob das nötig wird.
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