Montag, 2. Januar 2023

Rollende Baustelle: Opel Movano 2800

 

Manchmal hat man beim Autokauf einfach echt Pech. Zum Beispiel wenn der neue Wagen versteckte Mängel hat, ständig kaputt geht oder einfach nicht das kann wofür er mal gekauft wurde. Aber manchmal ist genau das Gegenteil der Fall, wenn das Auto Pech mit dem Käufer hat. Dann kann ein gepflegter, kaum fünf Jahre alter Lieferwagen innerhalb von nicht mal 18 Monaten komplett zerbombt werden. So wie dieser Opel Movano Kastenwagen. 


 

In seinem ersten Leben bei einem süddeutschen Dachdeckerunternehmen im Einsatz, muss der rote Lieferwagen jetzt in unseren Gefilden schuften. Immernoch mit Holz aber eher auf Bodenhöhe und nicht auf irgendwelchen Dächern. Insofern sind die Regale im Laderaum und der fette Dackgepäckträger mit Laderolle für die lange Leiter genau das richtige Zubehör für den Job. Nur leider sind die Aussenspiegel ein wenig zu klein geraten, oder werden nicht richtig benutzt. Jedenfalls zeugen einige fiese Kampfspuren davon das dieser Opel auch durch die kleinste Lücke gefahren wird - egal ob es passt oder nicht. 

 


 

Damit die Optik aufgehübscht wird, ist der Movano heute aber nicht bei uns. Wir sollen die Mängelliste vom TÜV versuchen abzuarbeiten. Neben den komplett zerfetzen Scheibenwischern und diversen kaputten Glühlampen, macht uns vorallem die festsitzende Bremse und die beiden Warnleuchten im Kombiinstrument zu schaffen. Jenachdem wo der Fehler liegt und wie teuer eine dauerhafte Reparatur werden kann, haben wir es in der Hand ob der Opel für den nächsten Kampf in den Boxring geschickt wird oder doch auf schnellstem Wege in den Exporthandel verfrachtet wird. 

 


Das größte Risiko für teure Reparturen gibt es wohl beim Airbagsystem und der Warnleuchte für "Motorelektroik" wobei letztere uns insofern verwirrt da der Wagen die Abgasuntersuchung problemlos gemeistert hat und bei der Abfrage vom Fehlerspeicher keinen Eintrag hatte. Mit unserem kleinen OBD2-Dongle kommen wir hier nicht weiter. Darum leihen wir uns mal kurz ein Launch CPR129 Diagnosegerät aus um auch den Airbagfehler auslesen zu können. Nach einigem hin und her (und nachdem der Opel Movano als Renault Master umetikettiert wurde) klappt das auch. Jetzt wissen wir zumindest schonmal das es an dem Gurtstrafter im Fahrersitz geht.  

 


Da dieser Opel sich eigentlich als Renault identifiziert, erwarten wir auch das er renaulttypische Probleme hat. Aus der Erfahrung mit dem grünen Clio wissen wir das die Stecker unter den Sitzen gerne mal Kontaktschwierigkeiten haben und die schon ausreichen damit das Steuergerät eine Fehlermeldung speichert. Auf Verdacht lösen wir mal den beigen Stecker unterm Sitzpolster (nachdem die Batterie bgeklemmt wurde!), sprühen ein bisschen Kontaktspray auf die Anschlüsse und stecken alles wieder zusammen. Tatsächlich verschwindet beim nächsten Motorstart die Fehlermeldung ganz von alleine - sowohl die für das Airbagsystem als auch die "Motorelektronik" ( wir vermuten das es sich dabei um eine generelle Warnleuchte handelt, anders als in der Bedienungsanleitung beschrieben).

 


Nachdem wir schon mal den unkalkulierbarsten Fehler von der Liste abhaken können, sind wir relativ zuversichtlich das der Rest auch irgendwie machbar ist. Am linken Hinterrad hängt der Hebel von der Feststellbremse fest, am rechten Vorderrad ist die Antriebswelenmanschette aufgerissen, zwei Reifen müssen erneuert werden, die Scheibenwischergummis hängen wortwörtlich in Fetzen herunter und dann war da ja noch was mit den kaputten Glühlampen an allen Ecken und Enden. Darum kümmern wir uns jetzt. So ein paar Lampen auswechseln kriegen wir bestimmt hin. 

 


Wir beginnen vorne mit dem Standlicht, auf beiden Seiten ist die 5W Glassockellampe hinüber. Zum Glück hat man bei so einem großen Lieferwagen auch  vernünftig Platz unter der Motorhaube. Einfach den Deckel vom Scheinwerfer aufdrehen, Sockel rausziehen, Birne wechseln und wieder zusammenstecken. Hinten am Auto brauchen wir für die Rücklichter zumindest einen Schlitzschraubendreher. Aber um an die Schrauben oben am Lampengehäuse überhaupt dran zu kommen, müssen die Hecktüren geöffnet werden und das funktionert gerade irgendwie nicht wie es soll. Wenn man am Griff zieht merkt man das die Tür am unteren Ende irgendwie nicht loslassen will. Erst wenn man zusätzlich von innen am Bowdenzug zum unteren Fanghaken zieht, geht die Tür auf. Ziemlich nervig und ein Punkt mehr auf unserer ToDo-Liste. 

 


Während wir auf die Ersatzteilelieferung des lokalen Teiledealers warten, könnten wir uns darum auch noch kümmern. Jetzt ist aber erstmal noch die übrige Beleuchtung dran; beide Kennzeichenleuchten in der Hecktür (5W Glassockel) sowie zwei Blinkerbirnen (21W) und eine Rücklichtbirne (21/5W) dann funktioniert hier fast alles wieder. Nur die Nebelschlusschleuchte will auch mit neuer Birne nicht leuchten. Da die Sicherung heile ist und die Kontrolleuchte an geht, vermuten wir einen Fehler in dem Anhängersteckdosenkabelstrang. So verbogen und lediert wie die Steckdose aussieht wäre das nicht ungewöhnlich. Zu Testzwecken entfernen wir den Zwischenstecker und schließen die Rückleuchten wieder direkt ans Auto an. Das bringt auch keine besserung. Dafür finden wir einen ominösen Kabelstrang mit blanken Leitungen der lose hinter der Verkleidung baumelt. 

 


Offenbar gibt es hier ein bisschen mehr Arbeit für uns. Aber wir haben ja Zeit und die Geduld auch dieses Problem in den Griff zu kriegen. Sobald wir Erfolgserlebnisse haben, werden wir darüber berichten.

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