Freitag, 10. März 2023

Ölwechsel und Service für einen Radlader

 

Wenn er nicht gerade mit kaputtem Reifen herumsteht, ist dieser Radlader seit seiner Anschaffung vor gut einem Monat quasi jeden Tag im Einsatz. Soweit funktioniert das auch. Aber wir sollten dringend mal einen Ölwechsel machen und sämtliche Filter auswechseln damit die Maschine auch weiterhin zuverlässig ihre Arbeit erledigen kann. Und wenn wir schonmal dabei sind, könnte es sein das sich noch mehr Problemstellen finden.



Da es gerade zeitlich gut in den Plan passt und der Radlader gerade von einer längeren Fahrt zurückgekommen ist, machen wir als erstes den Ölwechsel. Ansonsten würde es doch ziemlich lange dauern den (luftgekühlten) Motor im Stand warmlaufen zu lassen damit das Öl möglichst schnell abfließt und viel Dreck mit aus der Ölwanne gewaschen wird. Soweit ist alles genau wie beim Pkw, nur das hier statt  drei oder vier Liter gleich 10 aufgefangen werden müssen. Also muss eine passend große Wanne beschafft werden. Alternativ ist der Platz unterm Motor ausreichend um direkt einen großen Eimer oder Kanister samt Trichter unterzustellen. 

 


Die Ablassschraube sitzt wie bei jedem Auto unten an dern Ölwanne, hier bequem zugänglich durch ein Loch in der unteren Motorverkleidung. Mit einem 8mm Inbus lösen wir die Schraube und lassen das Altöl in die Auffangwanne laufen. Parallel dazu können wir schonmal anfangen den Ölfilter auszutauschen. Dieser sitzt sehr gut zugänglich und auf bequemer Arbeitshöhe direkt vor unserer Nase wenn die Motorhaube geöffnet wird. Das geht so nochmal deutlich einfacher als bei jedem anderen Pkw das wir bis jetzt in den Fingern hatten. Leider sind nicht alle Bauteile an so einer Maschine immer so extrem gut zugänglich. 

 


Offensichtlich wusste jemand was er tat als beim letzten Ölwechsel ein neuer Filter handfest(!) angeschraubt wurde. Genau so sollte es eigentlich immer sein und so montieren auch wir den neuen Filter. Direkt rechts vom Ölfilter und ebenfalls gut erreichbar befindet sich der Kraftstofffilter. Dieser ist besonders bei Maschinen die häufig aus dem Kaniser betankt werden und potenziell mehr Fremkörper in sich tragen, besonderen Belastungen ausgesetzt. Die Kosten für den Filter sind im Vergleich zu den potenziellen Folgeschäden ein echtes Schnäppchen und gut investiertes Geld. 

 


So langsam ist das Altöl restlos abgelaufen und die Schraube kann wieder in die Ölwanne gedreht werden. Mangels exater Drehmomentvorgabe verlassen wir uns aufs Fingerspitzengefühl und ziehen die Schraube fest an, aber nicht wie ein Gorilla - die Ölwanne bzw. Gewinde könnte sonst Schaden nehmen. Damit sind wir bereit frisches Öl,10l 15W40, einzufüllen. Dadurch das der Einfülldeckel seitlich am Motor statt obendrauf liegt, kommen wir auch hier bequem dran. Nur ein Trichter ist wirklich nötig um keine unnötige Sauerei im Motorraum anzurichten. 

 

 

Sofern das gelingt, kann man sich am Dieselfilter versuchen. Auf den ersten Blick sieht er genau so aus wie der Ölfilter und ist ebenfalls gut zugänglich montiert. Im Gegensatz zu dem anderen Filter läuft er nicht restlos leer sondern bleibt randvoll. Darum läuft garantiert Treibstoff aus wenn der Filter gelöst wird. Idealerweise würden wir den neuen Filter mit Diesel auffüllen bevor er an den Motor kommt um den ersten Start einfacher zu machen. Da wir gerade keinen Kanister mit Treibstoff zur Hand haben, muss es eben so gehen. Im schlimmsten Fall müssen wir die Leitungen zu den Einspritzdüsen lösen um die Luft aus dem System zu bekommen. 

 


Als nächster Arbeitsschritt stehen die beiden Luftfilter auf dem Programm. Da so eine Baumaschine oft und gerne in sehr staubiger Atmosphäre unterwegs ist, sind gleich zwei Luftfilter ineinander montiert. Laut Beschreibung ist der innere Filter als Reserve gedacht wenn der Hauptfilter kaputt geht bzw. die Partikel so klein sind dass sie durchgehen. So ein System haben wir auch noch nicht gesehen, aber das hält uns nicht auf. Leider sind die Schnappverschlüsse vom Luftfiltergehäuse abgebrochen so das einige Lagen Klebeband alles zusammenhalten müssen. Für eine leichte und dichte Montage ist dem Filter eine kleine Tüte Fett beigelegt, das wir aussen bzw. innen an den Gummisockel schmieren müssen. 

 


Da der Motor luftgekühlt ist, brauchen wir uns um das Kühlwasser und den Frostschutzmittelgehalt keine Gedanken machen. Aber das Scheibenwaschwasser könnten wir noch auffüllen. Die restlichen Flüssigkeiten (Hydrauliköl und Achsgetriebeöl) kontrollieren wir nur auf den korrekten Füllstand und lassen ansonsten alles wie es ist. Ersteres kann durch das Schauglas am Tank verifiziert werden, letzteres nur indem die Einfüllschraube am Differential entfernt wird. Solange das Öl auf Höhe der Einfüllöffnung steht, ist auch genug drin. 

 


Wo der Radlader schonmal hier steht und wir nichts anderes zu tun haben, schnappen wir uns zum Abschluss des Tages die Fettpresse und pumpen eine Ladung Fett in jeden Schmiernippel den wir finden können. Da ein Radlader einige bewegliche Teile und Lager hat, dauert es eine Weile bis wir überall dran gewesen sind. Aber abschmieren geht immer noch schneller als Teile austauschen. Bei der Gelegenheit schauen wir uns einmal die ganze Maschine an und notieren sämtliche Probleme und defekten Teile die uns auffallen. Unter anderem ein kaputter Sicherheitsgurt und defekte Beleuchtung. Aber darum kümmern wir uns beim nächsten Mal.

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